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Pressemitteilung vom 19.02.2009

"Wissen schafft Begeisterung!"

Gelungener Auftakt der Vortragsreihe im Kaiserslauterer Jahr der Wissenschaft <br>

Rund 450 Zuhörerinnen und Zuhörer haben sich gestern bei der Auftaktveranstaltung der Vortragsreihe zum Kaiserslauterer Jahr der Wissenschaft davon überzeugt: "Wissen schafft Begeisterung!" Mit großem Interesse lauschten sie in der vollbesetzten Fruchthalle dem interessanten wie unterhaltsamen Vortrag von Professor Eckard Friauf. Der Neurobiologe von der Technischen Universität referierte über das Thema "Hip-Hop und Bill Haley, Hammer und Haarsinneszellen - die Neurobiologie des Hörens".
Zuvor hatte Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel die Anwesenden begrüßt. "In den letzten 20 Jahren ist Kaiserslautern zu einer Stadt der Wissenschaft mit exzellenter Ausbildungs- und Forschungsstruktur geworden", so das Stadtoberhaupt. Das Bewusstsein hierfür in allen gesellschaftlichen Gruppen und in den Köpfen und Herzen der Bürgerinnen und Bürgern zu verankern, sei eines der Ziele des "Kaiserslauterer Jahres der Wissenschaft".

"Kaiserslautern spielt in Deutschland in der Ersten Bundesliga der Forschung", betonte Dr. Weichel. Einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Fachbereiche oder Institute als Ganzes hätten in ihren Disziplinen hohe Reputationen erarbeitet. Nicht zuletzt landeten Fachbereiche der Technischen Universität bei Rankings regelmäßig auf den vorderen Plätzen, ein Ergebnis, auf das Kaiserslautern stolz sein kann. Gerade auch die intensive Zusammenarbeit der Kaiserslauterer Wissenschaft mit der Wirtschaft sorge immer wieder für zukunftsorientierte Impulse und die Gründung zahlreicher innovativer Betriebe, die weltweit Anerkennung finden. "Wir haben aber noch keine Identität entwickelt, die auf diese Fortschritt hinweist", bedauerte der Oberbürgermeister. Trotz des "Jahres der Wissenschaft" seien aber auch die Menschen in der industriellen Produktion, beispielsweise die derzeit von der Arbeitslosigkeit betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Opel, Pfaff oder Coca-Cola, nicht vergessen. "Wir werden deswegen in unseren Bemühungen nicht nachlassen, auch ihnen Arbeitsplätze zu schaffen", unterstrich Dr. Weichel. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf Ausgründungen der Technischen Universität, die in der zweiten Generation Arbeitsplätze im gewerblichen Bereich geschaffen hätten.

Der Oberbürgermeister freute sich, dass so viele Schülerinnen und Schüler den Weg in die Fruchthalle gefunden hatten. "Vielleicht hilft die Veranstaltung dem ein oder anderen, den Weg in die Wissenschaft zu finden", hoffte er. Anschließend verwies er auf die verbleibenden zehn Veranstaltungen der Vortragsreihe und die rund 40 weiteren Veranstaltungen und Projekte, die von den Hochschulen, den Forschungsinstituten, Wirtschaftsunternehmen und kulturellen Einrichtungen zum "Kaiserslauterer Jahr der Wissenschaft" präsentiert werden. Durch den Abend moderierte Professor Helmut Neunzert, Technologiebotschafter der Stadt Kaiserslautern, der in launiger Art zum Vortrag von Professor Eckard Friauf überleitete. "Wissenschaft ist nicht abgehoben, sondern auch für unseren Alltag wichtig!", bemerkte er, bevor er den Lebenslauf des Dozenten den Besucherinnen und Besuchern der Fruchthalle vorstellte. "Wissenschaftler zu sein ist etwas Begeisterndes", so Neunzert. "Man kann nur von Wissenschaft begeistern, wenn man selbst von Wissenschaft begeistert ist!"

Das der Technologiebotschafter hierfür genau den Richtigen ausgesucht hatte, stellte Professor Eckard Friauf auch direkt unter Beweis. Mit "Hip-Hop und Bill Haley - Hammer und Haarsinneszellen" ging er zusammen mit seiner fasziniert lauschenden Zuhörerschaft der Neurobiologie des Hörens auf den Grund. Eindrucksvoll erläuterte Friauf, warum das Hören zu unseren wichtigsten Sinnen gehört und wie das menschliche Ohr mit Hammer, Amboss und Steigbügel sowie einer Schnecke mit einer Basalmembran funktioniert. Unterstützt von zwei Mitarbeitern seiner Arbeitsgruppe zeigte Friauf mit Trompete und Blockflöte, Stimme und Stimmlage, wie hohe und tiefe Töne, Laut und Leise in unserem Nervensystem verarbeitet werden und was bei Alterstaubheit in unserem Ohr geschieht. Mit großer Begeisterung und einem Szenenapplaus wurde von den Zuhörerinnen und Zuhörern die auf Bill Haley rockende Haarsinneszelle bedacht, mit der Friauf die Abläufe im Innenohr erklärte. "Die Haarsinneszellen in unserem Innenohr, von denen wir 4.000 Stück besitzen, sind ultrasensitive Mechanorezeptoren", meinte der Wissenschaftler und verdeutlichte anhand von Bildern die irreparablen Schäden im Innenohr, die beispielsweise nach einem Trauma oder durch zu lautes Hören von Musik auftreten.

Im Anschluss an den Vortrag überreichte Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel dem Neurobiologen ein Präsent als Dankeschön. Wie auch die anderen zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Vortragsreihe hat sich Professor Friauf ehrenamtlich für diese Vortragsreihe zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an den Vortrag waren alle Anwesenden zu einer lockeren Gesprächsrunde mit Professor Friauf und seinem Team eingeladen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Jazz-Quartett J˛aM˛ 42 der Technischen Universität Kaiserslautern.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 19.02.2009