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Pressemitteilung vom 07.01.2009
Jugenddezernent Färber besucht Fachbereich Frühförderung der Technischen Universität Kaiserslautern
Interessierte Kinder der ersten bis dritten Klassenstufe können bei neuen Studien mitmachen
"Die Stadt Kaiserslautern möchte ihre Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kaiserslautern im Bereich Frühförderung intensivieren", erklärte Jugend- und Schuldezernent Joachim Färber bei seinem Besuch des Fachgebiets Frühförderung der TU Kaiserslautern. Er folgte einer Einladung von Professor Thomas Lachmann, Leiter des Fachgebiets Frühförderung und Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften. Lachmann gab Färber einen Einblick in die Forschung der vor zwei Jahren gegründeten Arbeitsgruppe, die sich mit Fragen der menschlichen Wahrnehmung und Kognition und der Anwendung von diesbezüglichen Erkenntnissen in Praxisfeldern wie der schulischen und vorschulischen Bildung beschäftigt. Färber interessierte sich besonders für die Umsetzbarkeit der zahlreichen Forschungsergebnisse in der Bildungspraxis.
Ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Erforschung von Leseprozessen. Trotz der scheinbaren Mühelosigkeit, mit der ein geübter Leser einen einfachen Text liest, stellt das Lesen eine der komplexesten kognitiven Fertigkeiten dar. Vielfältige Wahrnehmungs-, Sprachverarbeitungs- und Gedächtnisprozesse müssen dabei koordiniert und integriert werden. "Wie schwierig dies ist, zeigt die relativ große Zahl von Kindern, denen das Lesenlernen extreme Schwierigkeiten bereitet - trotz normaler Beschulung und mindestens durchschnittlicher Intelligenz", erklärte Lachmann. Um die Gründe für diese Schwierigkeiten zu erkennen, untersuchen die Wissenschaftler die Leistungen von Kindern mit und ohne Lesestörung bei einfachen Wahrnehmungs- und Gedächtnisaufgaben, die in spielerischer Form am Computer durchgeführt werden. So lassen sich Erkenntnisse über mögliche Ursachen von Lesestörungen gewinnen, die für die Entwicklung effektiver Fördermaßnahmen genutzt werden können.
Darüber hinaus werden bereits vorhandene Programme zur Prävention und Behandlung von Lesestörungen auf ihre Wirksamkeit geprüft. Weitere Forschungsgebiete der Arbeitsgruppe sind die Diagnose und Förderung von Hochbegabung und Kreativität sowie die Wirkungen von Hintergrundgeräuschen, zum Beispiel in Klassenräumen, auf Sprachverstehens- und Gedächtnisleistungen bei Kindern.
Für die Durchführung weiterer Studien werden ständig Kinder gesucht. Die kleinen Probanden werden von im Umgang mit Kindern erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Studentinnen betreut und erhalten eine Belohnung in Form eines Gutscheins und einer kleinen Überraschung. Zur Zeit werden Kinder der ersten bis dritten Klassenstufe für eine Studie zur Wirkung von Hintergrundgeräuschen auf das Lernen gesucht. Außerdem werden Kinder und Erwachsene mit diagnostizierter Lesestörung als Probanden gesucht. Über Anrufe oder E-Mails von interessierten Eltern beziehungsweise Betroffenen freut sich Frau Mauch im Sekretariat des Lehrstuhls (0631 / 205 5033; fruehfoerderung@sowi.uni-kl.de). Weitere Informationen und Publikationen der Arbeitsgruppe sind im Internet unter http://www.sowi.uni-kl.de/wcms/psycho.html abrufbar.
Bild: Jugend- und Schuldezernent Joachim Färber (vorne 3. v. rechts) bei einem Besuch des Fachgebiets Frühförderung an der TU Kaiserslautern mit Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Thomas Lachmann (vorne, Mitte) und seinem Team
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 07.01.2009