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Pressemitteilung vom 05.11.2008

Beigeordneter Kiefer übergibt Urnengrabfeld der Öffentlichkeit

Bestattung von ungeborenen Kindern nun möglich

Gestern übergab der Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern Peter Kiefer die Anlage eines Urnenfeldgrabes zur Bestattung von ungeborenen Kindern der Öffentlichkeit. Bisher wurden die nicht bestattungspflichtigen Tot- und Fehlgeburten unter 500 Gramm aus dem Westpfalzklinikum in Landau eingeäschert und dort in einer Sammelgrabstätte beigesetzt. Mit dem neu angelegten Urnengrabfeld "Sternenwiese" auf dem Hauptfriedhof können Angehörige die Trauerbewältigung nun näher am Wohnort vornehmen. Die Idee ging auf eine Initiative der Frauen Union und des evangelischen Arbeitskreises der CDU zurück.

"In Deutschland enden jährlich etwa 5.000 Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt. Eine Bestattungspflicht besteht bei Fehlgeburten nicht. Es liegt uns am Herzen, Eltern einen Platz für ihr Kind und einen Ort für ihre Trauer bieten", so Kiefer. Er bedankte sich bei den Initiatoren und auch bei Günter Friedrich, Direktor des Referates Grünflächen, der mit seinem Referat und einem Ausbildungsprojekt in rund 200 Facharbeiterstunden das Grabfeld umgesetzt hatte.

"Zahlreiche Gespräche mit Ärzten des Klinikums, mit Seelsorgern der evangelischen und katholischen Kirchen, mit der Stadtverwaltung und nicht zuletzt die Unterschriften-Aktion von 370 Bürgerinnen und Bürgern haben uns bestärkt, die Arbeit zu intensivieren und diese Idee umzusetzen", informierte Initiatorin Karin Kolb von der Frauen Union. Die Unterstützung durch Helga Beisel, Leiterin der Selbsthilfegruppe "Leere Wiege", sei besonders wichtig und hilfreich gewesen. "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Leben bedeutet Leben von Anfang an und beginnt mit der Keimzellenverschmelzung", so erklärte Klaus Wilhelm, Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU, die leitenden Motive. Umgang mit Trauer und Trauerbewältigung seien Wilhelm zufolge eine wichtige Lebenshilfe für die Angehörigen.

Dem Antrag Karin Kolbs in einer Bauausschusssitzung im Dezember 2007 folgten Gespräche, eine Änderung der Friedhofssatzung, der Stadtratsbeschluss im Mai 2007 und die Überplanung und Umsetzung durch das Grünflächenreferat. Die Gestaltung greift die Namensgebung auf, die Wege sind als Schweif angelegt, im Mittelpunkt steht der Gedenkstein des alten Adelsgeschlechts der Familie von Fleischbein. Das Ökologieprogramm stiftete zwei Sitzbänke, die Steinmetze der Meisterschule fertigen derzeit noch einen Stein mit dem Schriftzug "Sternenwiese".
Auf 400 Quadratmetern sei Kiefer zufolge Platz für mehr als 200 Beisetzungen. Das Klinikum berichte von 32 Vorgängen im vergangenen Jahr. Noch in diesem Jahr erfolge die erste Urnen-Bestattung, jährlich seien zwei geplant. Die Ruhezeit für die Gräber betrage Günter Friedrich zufolge fünfzehn Jahre.




Foto zeigt den Beigeordneten der Stadt Kaiserslautern, Herrn Peter Kiefer, am Rednerpult auf dem Friedhof mit Zuhörern

Bild: Peter Kiefer, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 05.11.2008