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Pressemitteilung vom 24.10.2008

KOPS stellt Psychiatriebericht vor

Beigeordneter Färber: "Kaiserslauterer Psychiatriebericht Spitze <br>in Rheinland-Pfalz!"<br>

© Stadt Kaiserslautern

Bild: Stellten den Psychiatriebericht vor: Joachim Färber, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern, (r.) und sein Amtskollege aus dem Landkreis, Gerhard Müller (l.), zusammen mit dem Neurologen und Psychiater Dr. Michael Merkert. © Stadt KL

Die "Gemeinsame Koordinierungsstelle Psychiatrie des Landkreises und der Stadt Kaiserslautern (KOPS)" stellte am 23. Oktober 2008 im Rathaus ihren aktuellen Bericht über die gemeindepsychiatrische Versorgung vor. "Mit diesem zweiten Psychiatriebericht liegen wir an der Spitze in Rheinland-Pfalz", sagte Joachim Färber, Sozialdezernent der Stadt Kaiserslautern. Der KOPS-Bericht basiert auf der ersten, im Jahr 2005 vorgelegten Studie und schreibt diese fort. Die neue Datenerhebung gibt Auskunft über die Wirksamkeit der angebotenen Hilfen sowie die Anzahl und Art der ambulanten und stationären Versorgungsfälle und macht Vorschläge zum Ausbau des kommunalen psychiatrischen Hilfssystems.

"Wir nehmen das Problem der psychischen Erkrankungen sehr ernst", betonte der Beigeordnete Joachim Färber in seiner Begrüßung. "Oftmals ist die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, etwa der moderne Leistungsbegriff beziehungsweise die übersteigerte Leistungsgesellschaft, die Ursache dieser Krankheiten." Insbesondere die Suchthilfe spielt nach Ansicht Färbers eine wichtige Rolle: "Alkohol wird zu sehr als Genuss- und Lebensmittel und zu wenig bezüglich seiner krank machenden Effekte gesehen." Dies geht auch aus den Zahlen des Psychiatrieberichtes hervor, so geben zum Beispiel 48 Prozent der Beratungssuchenden an, Probleme mit Alkohol zu haben.

Gerhard Müller, Beigeordneter des Landkreises Kaiserslautern, begrüßte die gute Entwicklung der gemeinsamen Versorgungsregion von Stadt und Landkreis. Allerdings werfe der Psychiatriebericht einige Problembereiche auf, für die es gilt, zukünftig eine Lösung zu finden. "Der Mensch muss noch deutlicher im Mittelpunkt stehen", meinte Müller. Daher sollten die Berater stärker auf die Beratungssuchenden zugehen. Als eine Idee der Umsetzung erwähnte Müller für den Landkreis die Einrichtung von Beratungs- und Koordinationsstellen (BeKo-Stellen), wie sie aus dem Bereich der Pflege bekannt sind. Dort könnten Hilfesuchende, aber auch Angehörige unterstützt werden.

Dr. Michael Merkert, Neurologe und Psychiater beim Gesundheitsamt Kaiserslautern und Mitarbeiter bei KOPS, sammelte die Daten und wertete sie aus. "Der Entschluss zur Fortschreibung ist sehr positiv. Somit können wir interessante Erkenntnisse aus unserer bisherigen Arbeit gewinnen", so Merkert. Der Bericht befasse sich mit der Beratung und Behandlung von schweren Erkrankungen wie chronischer Schizophrenie, Alkoholsucht oder der Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Die Aufgabe der Koordination psychiatrischer Hilfen wurde den Landkreisen und kreisfreien Städten durch das Landesgesetz für psychisch kranke Personen (PsychKG) vom 17. November 1995 übertragen. Stadt und Landkreis Kaiserslautern setzen diese Aufgabe seit 1996 in Form der Koordinierungsstelle Psychiatrie um. Mit der Übertragung der Aufgaben auf die kommunale Ebene werden zwei Ziele verfolgt. Zum einen sollen gemeindenahe, ambulante Hilfsformen auf- und ausgebaut werden. Diese haben sich - im Gegensatz zu längeren Klinikaufenthalten - als besonders effektive Behandlung von schwer psychisch erkrankten Personen erwiesen. Die Nähe zu ihrem persönlichen Umfeld ermöglicht den Erkrankten, die Behandlungserfolge besser in den Alltag zu integrieren. Zudem ist aus Sicht der Betroffenen die Hürde, eine ambulante Hilfe in Anspruch zu nehmen, niedriger als die früher fast ausschließlich angebotene mehrwöchige Behandlung in einer Psychiatrischen Klinik. Zweitens ermöglicht die Beratung vor Ort, den Menschen stärker in den Mittelpunkt zu stellen, indem entsprechend seiner individuellen Bedürfnisse gehandelt werden kann.

Die KOPS stellte 2005 ihren ersten Psychiatriebericht vor. Durch die Fortschreibung nahm und nimmt sie, nicht nur in Rheinland-Pfalz, eine Vorreiterrolle ein. Die langen und kurzen Versionen der Psychiatrieberichte von 2005 und 2008 sowie weitere Informationen über die KOPS sind unter www.kops-kl.de zu finden.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 24.10.2008