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Pressemitteilung vom 17.10.2008
"NEIN zu Gewalt an Frauen"
Internationaler Tag am 25. November - Veranstaltungen in Kaiserslautern
Bild: Das Plakat zur Veranstaltung
Am 25. November 2008 ist der internationale Tag "NEIN zu Gewalt an Frauen". Schwerpunkt-Thema des diesjährigen Aktionstages der Frauenbewegung gegen Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung von Frauen ist die Genitalverstümmelung bei Mädchen. Auch in Kaiserslautern sind an diesem Tag verschiedene Veranstaltungen geplant.
Den Auftakt bildet um 10:00 Uhr ein gemeinsames Frühstück im Beratungszentrum der Polizei in der Eisenbahnstraße 51, bei dem die Aktion "Gewalt an Frauen kommt mir nicht in die Tüte" vorgestellt wird. Um 11:45 Uhr folgt eine Ansprache von Barbara Kohlstruck, Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, am Informationsstand in der Fußgängerzone, Kreuzung "Peek und Cloppenburg". Um 12:30 Uhr soll die Aktions-Fahne auf dem Vorplatz des Rathauses gehisst werden. Im Foyer des Rathauses wird um 13:00 Uhr die Ausstellung "Weibliche Genitalverstümmelung" eröffnet, die dort bis zum 19. Dezember zu sehen sein wird. Im Heinz-Wilhelmy-Haus, Unionstraße 1, 18:30 Uhr, referiert Professor Hans-Joachim Voigt, Chefarzt am Westpfalz-Klinikum, über "Schnitte in Leib und Seele". Den Abschluss bildet um 20:00 Uhr ein Konzert in der Stiftskirche mit dem Gemischten Saarbrücker Damenchor "Nordlicht überm Balkan". Karten für das Konzert sind bei der Ver.di Geschäftsstelle in der Barbarossastraße 60 erhältlich.
Alle elf Sekunden entscheidet ein gewaltsamer Schnitt in die Genitalien eines Mädchens auf dieser Welt über ihr weiteres Leben. In schmutzigen Hinterzimmern und ohne Narkose werden kleinen Mädchen Klitoris und Schamlippen abgeschnitten. Viele überleben diese Tortur nicht. Die Mädchen leiden ihr Leben lang unter den Folgen: Schmerzen, Infektionen, Unfruchtbarkeit und erschwerte Geburten. Ganz zu schweigen von den seelischen Verletzungen, die die Frauen wie ein unsichtbarer Schatten verfolgen. 150 Millionen Betroffene gibt es weltweit. Auch in Deutschland leben 20.000 betroffene Frauen. Über 4.000 Mädchen droht dasselbe Schicksal. Ihre Eltern fühlen sich alten Traditionen verpflichtet und glauben, unbeschnittene Töchter finden keinen Ehemann. Die Familien suchen nach gewillten Ärztinnen und Ärzten in Deutschland oder Beschneiderinnen in den vorwiegend afrikanischen Herkunftsländern. Somit sind selbst in Deutschland Mädchen vor Genitalverstümmelungen nicht sicher.
Terre des femmes kämpft dafür, dass Ärztinnen und Ärzte, Hebammen, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Ausbildung für dieses Thema sensibilisiert werden. Außerdem sollen weltweit mehr Beratungsstellen für betroffene Frauen und ihre Familien eingerichtet werden. Darüber hinaus verfolgt terre des femmes das Ziel, dass alle Kinder an den ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen und die Verstümmelung von Genitalien ein eigener Straftatbestand wird. Weitere Informationen sind auf der Internet-Seite von terre des femmes unter www.Frauenrechte.de vorhanden.
Hintergrund-Information:
Die Geschichte des 25. November
Am 25. November 1960 wurden die drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal wegen ihrer politischen Aktivitäten vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter ermordet. Der Kampf der Mirabal-Schwestern und ihr Schicksal gelten inzwischen weltweit als Symbol für den Kampf gegen jegliches Unrecht an Frauen.
Im Jahr 1981 wurde auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen in Bogota, Kolumbien, der Todestag der drei Schwestern zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen ausgerufen. Seit 1999 ist dieser Tag auch von der UNO als internationaler Gedenktag anerkannt.
Neben dem 08. März, dem Internationalen Frauentag, ist der 25. November seit Jahren ein Hauptaktionstag der Frauenbewegung gegen die Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung von Frauen.
VeranstalterInnen:
- Amnesty International, Kaiserslautern, Herbert Frisch, 06383/1414
- Evang. Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft c/o Barbara Kohlstruck, Unionstr.1, 67657 Kaiserslautern, 0631/3642-233, www.evangelische-arbeitsstelle.de
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Kaiserslautern, Marlene Isenmann-Emser, Willy-Brandt-Platz 1, 67653 Kaiserslautern, 0631/365-2350, Fax: 0631/365-2339, marlene.isenmann-emser@kaiserslautern.de, www.kaiserslautern.de
- IG Metall, Frauen, Richard-Wagner-Str.1, www.IGMetall.de 67655 Kaiserslautern, 0631/366480
- Kath. Frauengemeinschaft Deutschland (kfd), Dekanat Kaiserslautern, c/o Waltraud Faul, 06301/2279
- Kath. Frauengemeinschaft Deutschland (kfd), Diözesanverband Speyer c/o Marga Weber, 67677 Enkenbach, 06303/1242
- Runder Tisch GesB Region Kaiserslautern, Polizeipräsidium Westpfalz, 0631/3691404, KdKaiserslautern.praevention@polizei.rlp.de
- Terre des hommes, 0631/15556, tdh-kl@web.de
- Ver.di Frauen Westpfalz, Barbarossastr. 60, 67655 Kaiserslautern, 0631/4149990, www.verdi.de
UnterstützerInnen:
- AIDS-Hilfe, Pariser Str. 23, 67663 Kaiserslautern, 0631/18099, www.AIDS-Hilfe.de
- Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Kaiserslautern, Sabine Bach, 06363/1713
- Attac Kaiserslautern, 0631/3504477
- DGB, Richard-Wagner-Str.1, 67655 Kaiserslautern, 0631/366650
- Evangelische/Katholische Telefon Seelsorge Pfalz, 08001110111 (Notruf), www.telefonseelsorge-pfalz.de
- Frauenzuflucht, Postfach 1674, 67605 Kaiserslautern
- IST (Interventionsstelle) Kaiserslautern, 0631/37108425 Interventionsstelle.Kaiserslautern@diakonie-pfalz.de
- "Lokales Bündnis für Familie" Kaiserslautern, Hans-Jörg Schweitzer, Willy-Brandt-Platz 1, 67653 Kaiserslautern, 0631/365-4656
- Kath. Pfarrverband Kaiserslautern, 0631/93183
- Prot. Dekanat Kaiserslautern, 0631/63171
Sponsoring: Backhaus Klein
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 17.10.2008