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Pressemitteilung vom 12.11.2008

"Spurensuche im Niemandsland": Die Alzheimer-Erkrankung im Spiegel der Literatur

Veranstaltung des Netzwerks Demenz am 21. November

Am Freitag, 21. November 2008, 20:00 Uhr, veranstaltet das Netzwerk Demenz der Stadt Kaiserslautern eine Lesung in der Scheune des Theodor-Zink-Museums. Mit ausgewählten Texten zum Thema "Alzheimer und Demenz" gestalten die Autorin und Schauspielerin Madeleine Giese und der Schauspieler Rainer Furch vom Pfalztheater Kaiserslautern einen Abend zum Nachdenken über die Grenzen von Persönlichkeit und Identität.

"Wie ist eine Welt ohne Gedächtnis, ohne Erinnerung an die eigene Geschichte? Wie erleben es die betroffenen und beteiligten Personen, wenn Namen verloren gehen, wenn Bezug zu Zeit, Orten und Menschen schwindet?" Dies sind die zentralen Fragestellungen der Lesung. Eine Demenzerkrankung konfrontiert alle Beteiligten bereits zu Lebzeiten mit einem mühevollen Abschied, über den die Betroffenen nicht oder nur teilweise berichten können.

In der Literatur gibt es einige Beispiele der Auseinandersetzung mit der Alzheimer-Erkrankung. Madeleine Giese und Rainer Furch habe diese zu einer Lesung zusammengetragen - eine keinesfalls nur düstere Spurensuche. Neben Gedichten von Hölderlin, Fried und Rilke sind unter anderem Passagen aus John Bayleys "Elegie für Iris", Jeffrey Moores "Die Gedächtniskünstler" sowie Auszüge aus einem Interview mit Inge Jens zu hören.

Schirmherr der Veranstaltung ist Joachim Färber, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern. Der Eintritt ist frei. Das Netzwerk Demenz freut sich über eine Spende zu Gunsten der Alzheimer-Selbsthilfegruppe. Nähere Informationen sind bei Gerhard Heinelt vom Referat Soziales der Stadtverwaltung unter der Telefonnummer 0631 365-2280 erhältlich.



Kurzinfo zum Netzwerk Demenz der Stadt Kaiserslautern:

Demenzielle Erkrankungen gehören zu den häufigsten und folgenreichsten psychischen Erkrankungen im Alter. Sie führen zu Veränderungen der Persönlichkeit und einer zunehmenden Beeinträchtigung kognitiver Funktionen. Die Betroffenen erleben im Verlauf ihrer Erkrankung zunehmend ihre Unfähigkeit, den Alltag zu meistern. Bereits in einem mittleren Stadium der Erkrankung sind Körperpflege, hauswirtschaftliche Tätigkeiten oder die Strukturierung des Tagesablaufes Herausforderungen, denen sich der erkrankte Mensch nicht mehr gewachsen fühlt. Ein zunehmender Rückzug einerseits und die ständige Suche nach Vertrautheit und Verständnis andererseits folgen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung wird die Nähe von Bezugspersonen, die Orientierung im Chaos darstellen, immer wichtiger.

In der Stadt Kaiserslautern sind etwa 1.400 Menschen ab 65 Jahre von einer demenziellen Erkrankung betroffen. Für die Angehörigen geht die Versorgung eines Demenzkranken nicht nur mit einer physischen, sondern auch mit einer extremen psychischen Belastung einher. Um dieser Herausforderung für unsere Gesellschaft auf kommunaler Ebene zu begegnen, wurde in der Stadt Kaiserslautern auf Initiative des Referat Soziales im April 2003 gemeinsam mit der Alzheimer Selbsthilfegruppe, dem Caritas Begegnungszentrum Marienheim, der Freiwilligen Agentur, einem SeniorTrainerinnen Kompetenzteam und der Stabsstelle für Gesundheitsberatung der Stadt das Netzwerk Demenz Kaiserslautern gegründet.

Das Netzwerk Demenz ist ein informeller Zusammenschluss von Einrichtungen aus Verwaltung, Wohlfahrtsverbänden, Gesundheitspflege und -bildung, Selbsthilfe und Ehrenamt, der Ärzteschaft sowie privaten Anbietern. Erklärtes Ziel des Netzwerks ist es, die Situation pflegender Angehöriger und betroffener Demenzkranker nachhaltig zu verbessern. Unter dieser Zielsetzung entwickelt das Netzwerk z.B. Qualifizierungskurse für ehrenamtliche Laienhelferinnen und Laienhelfer zur Entlastung der Angehörigen von Demenzkranken sowie Ideen für niedrigschwellige Betreuungsangebote. Außerdem ist es Herausgeber des "Ratgebers Demenz", organisiert Vorträge und Veranstaltungen und betreibt Öffentlichkeitsarbeit, um das Thema Demenz aus der Tabuzone zu holen. Im Netzwerk werden alle Aktivitäten der Beteiligten koordiniert sowie gemeinsame Angebote wie Fachtagungen und Fortbildungsveranstaltungen organisiert.

Kontakt: Stadtverwaltung, Referat Soziales, Gerhard Heinelt, Tel. 0631/365-2280.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 12.11.2008