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Pressemitteilung vom 05.09.2008
Jüdischer Friedhof in Kaiserslautern besteht seit 150 Jahren
Gedenkfeier und Abendveranstaltung
Der jüdische Friedhof der Stadt Kaiserslautern begeht in diesem Jahr sein hundertfünfzigstes Jubiläum. Am Sonntag, 21. 09.2008, finden anlässlich dieses Ereignisses eine öffentliche Gedenkfeier sowie eine Abendveranstaltung statt. Das Rahmenprogramm beinhaltet Grußworte, Vorträge, Führungen und musikalische Darbietungen.
"Das ist ein ganz besonderes Ereignis für die Stadt Kaiserslautern. Im Jahr 1858 wurde Maximilian Fröhlich als erster Bürger auf dem jüdischen Friedhof im Osten der Stadt, am Fuße des Kahlenbergs, beerdigt. Die Christen der Stadt wurden seinerzeit noch auf dem städtischen Friedhof an der Friedenstraße bestattet, der 1834 eingerichtet worden war", erklärte Peter Kiefer, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern. Der Friedhof in der Friedenstraße wurde 1874 verlegt. Der jüdische Friedhof sei somit die Keimzelle des Hauptfriedhofes, denn dieser habe sich erst zu dieser Zeit aus ihm entwickelt. "Dass der jüdische Friedhof bei uns integriert ist, ist eine Seltenheit. Die meisten jüdischen Friedhöfe liegen einzeln. Zudem ist der ursprüngliche Charakter des unter Denkmalschutz stehenden Friedhofes erhalten geblieben", so Kiefer.
Auf einer Fläche von 3.300 Quadratmetern sind in 39 Reihen 580 Grabsteine vorhanden. "Bei 25 von ihnen gibt es eine Übersetzung der Inschriften vom Hebräischen ins Deutsche, die auch in der Festschrift nachzulesen sind. Die Grabsteine sind im Übrigen alle nach Osten ausgerichtet und nach jüdischen Religionsvorschriften genießen die Toten hier ewiges Ruherecht", so Günter Friedrich, Referatsleiter des Grünflächenamtes. Ziel sei Friedrich zufolge auch, die Steine nach und nach zu restaurieren. "Wir wollen, dass Namen und Erinnerungen erhalten bleiben. Das geht allerdings nicht ohne Sponsoren." Für vier bis fünf Gräber ist noch Platz, dann ist der Friedhof belegt. "Wir haben jedoch eine Fläche von 5.900 Quadratmetern geplant, 1.000 davon sind schon erschlossen, so dass es im Bedarfsfall keinen Platzmangel geben wird", erklärte der Referatsleiter. Initiator der Veranstaltung sei der Garten- und Landschaftsarchitekt Hermann-Josef Ehrenberg gewesen, der schon 2006 auf die Stadt zugegangen sei. Den Gedenktag habe man extra auf den "Tag des Friedhofs" gelegt, der eigentliche Jubiläumstag war bereits Anfang des Jahres.
Die Gedenkfeier beginnt um 11 Uhr durch den Oberkantor Raffaele Polani aus Mannheim. Es schließen sich Grußworte und Chorbeiträge an. "Herzstück bildet der historische Vortrag des Stellvertretenden Direktors des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Roland Paul. Er referiert über die "Juden in Kaiserslautern vom Mittelalter bis zum Nationalsozialismus", erklärte Peter Kiefer. Auch die Abendveranstaltung in der Aussegnungshalle ist öffentlich. Sie beginnt um 17 Uhr und wird musikalisch umrahmt mit Beiträgen der Sängerin Raissa Tscheptscherenko sowie dem Pianisten Alexander Serebryanik.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 05.09.2008