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Pressemitteilung vom 05.09.2008

Tag des offenen Denkmals

Stadt Kaiserslautern mit umfangreichem Programm

Am Sonntag, 14. September 2008, findet bundesweit wieder der Tag des offenen Denkmals statt. Er steht unter dem Motto „Vergangenheit aufgedeckt Archäologie und Bauforschung“. Auch die Stadt Kaiserslautern hat für diesen Tag ein umfangreiches Programm vorbereitet.

Schätze liegen, wenn man Märchen und Sagen glauben darf, meist unter der Erde. Wer sie finden will, braucht Phantasie, Wissen, Glück und oft auch eine Schaufel. Beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals geht es in Kaiserslautern um Schätze, die sich im Boden oder hinter Mauerwerk verborgen haben. Die Schätze sind aber weniger aus Gold und Silber, es sind Überreste von Baudenkmalen, die helfen, die Vergangenheit der Stadt besser zu verstehen.

Bei Ausbauarbeiten der Kreissparkasse Kaiserslautern am Altenhof machte man 1996 einen sensationellen Fund: ein jüdisches Kultbad aus dem 14. Jahrhundert, eine so genannte Mikwe, konnte freigelegt werden. Wenngleich aus schriftlichen Überlieferungen bekannt war, dass es am Kaiserslauterer Altenhof eine jüdische Gemeinde gab, die eine Judenschule beziehungsweise Synagoge besaß, war von der Existenz des rituellen Tauchbads, das mit Kulturschutt aus der Zeit um 1400 verfüllt war, bis dato nichts bekannt. Das 2,50 auf 2,50 Meter große, in den Fels eingeschrotete Becken hat bis heute seinen natürlichen Grundwasserzulauf. Es kann im Rahmen von Führungen am Tag des offenen Denkmals um 10:30 Uhr und 11:30 Uhr besichtigt werden. Treffpunkt ist am Altenhof 6 auf der Rückseite des ehemaligen französischen Casinos.

Im Casimirsaal, Willy-Brandt-Platz 2, findet eine Präsentation zu 8000 Jahren Siedlungsgeschichte in Kaiserslautern statt. In den Jahren
1990 bis 1992 führte die Archäologie Speyer im Rahmen des Pfalztheater-Neubaus Grabungen auf dem Rittersberg durch. Die bedeutenden Funde, die dabei gemacht wurden, dokumentieren nahezu 8000 Jahre Kaiserslauterer Siedlungsgeschichte, denn sie reichen bis in das 6. und 5. Jahrtausend vor Christus zurück! Aus dieser Zeit stammen die ersten bandkeramischen Langhäuser, die in der Pfalz entdeckt wurden. In das 8. bis 10. Jahrhundert nach Christus datieren die karolingisch-hochmittelalterlichen Wirtschaftshöfe; neben Grubenhütten fanden sich auch zwei Pfostenbauten. Die Geschichte der Stadtbefestigung konnte von ihrer Errichtung um 1300 bis zur barocken Festungsanlage mit zwei vorgelagerten Gräben erforscht werden. Und schließlich legten die Archäologen Reste einer bislang unbekannten Bastion des 17. Jahrhunderts frei. Zu besichtigen ist die Ausstellung im Casimirsaal von 11:00 bis 16:00 Uhr, um 13:30 Uhr wird eine Präsentation der Grabungen mit Filmvorführung erfolgen. Im Anschluss ist eine Führung mit Rundgang zum archäologischen Bereich Rittersberg, dem Unionsplatz und den Grabungsfunden im Theodor-Zink-Museum geplant.

Das Theodor-Zink-Museum in der Steinstraße 48 ist der im Jahr 1817 erbaute Fuhrmannsgasthof „Zum Rheinkreis“, der seit dem Umbau 1978 das Kulturhistorische Museum der Stadt Kaiserslautern beherbergt und eine weitläufige Vierseithofanlage besitzt. Das Theodor-Zink-Museum wird von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein, um 14:45 Uhr wird vom Eingang am Innenhof aus eine Führung zum Thema Siedlungsgeschichte der Stadt Kaiserslautern angeboten.

Auch eine Wanderung zu den vorgeschichtlichen Grabhügeln am Kalkofen steht auf dem Programm des Tages des offenen Denkmals in Kaiserslautern. Die Gruppe von ehemals neun Grabhügeln aus der Hallstattzeit (ungefähr 8. Jahrhundert bis zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts vor Christus) gehört zu einer einmaligen Konzentration vorgeschichtlicher Grabhügelfelder, die sich über das östliche Stadtgebiet und die anschließenden Verbandsgemeinden des Landkreises Kaiserslautern erstrecken. Bereits 1934 im Rahmen des Autobahnbaus teilweise dokumentiert, werden die Grabhügel, von denen bisher mehr als 200 bekannt sind, seit 2004 wissenschaftlich erfasst. Um 15:30 Uhr findet eine Einführung in der Scheune des Theodor-Zink-Museums, Steinstraße 48, statt, um 16:15 Uhr erfolgt eine Führung. Der Sammelpunkt ist an der B 40 Richtung Mehlingen, circa 400 Meter hinter dem Kreisel zur A 6 (Auffahrt Centrum), rechts in der Zufahrt zur ehemaligen Quartermaster-Kaserne.

Auf einem Felsplateau am ehemaligen Kaiserwoog liegen Kaiserpfalz und Casimirsaal. Die Anlage am Willy-Brandt-Platz 2 mit teilweise erhaltenen Grundmauern der staufischen Kaiserpfalz und Resten des Casimirschlosses des 16. Jahrhunderts kann von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr zu jeder vollen Stunde besichtigt werden. Dann finden Führungen durch die neu gestalteten unterirdischen Gänge der Kaiserpfalz und den Casimirsaal statt. Treffpunkt für die Führungen ist der Casimirsaal, die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 20 Personen begrenzt.

Auch der Wadgasserhof in der Steinstraße 55 lädt von 10:00 bis 18:00 Uhr zu einer Besichtigung ein. Der bereits im Jahr 1216 nachweisbare, mehrfach umgebaute Wirtschaftshof der Prämonstratenserabtei Wadgassen besitzt eine gotische Kapelle. Außerdem sind Reste von Wandmalereien des 15. Jahrhunderts und Barockzimmer mit qualitätvoller Stuckdecke zu sehen.

Die Katholische Pfarrkirche St. Martin, eine ehemalige Minoriten-Klosterkirche am St.-Martins-Platz 5, wurde um 1295 errichtet. Die zweischiffige Hallenkirche mit Stuckdecken des 18. Jahrhunderts besitzt eine bedeutende spätgotische Ausstattung, unter anderem Tonbildwerke der Heiligen Barbara und Katharina. Sie ist von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, von 14:30 bis 17:00 Uhr finden nach Bedarf Führungen vom Hauptportal aus statt.

Die Protestantische Kleine Kirche, Unionstraße 2a, wird ebenfalls von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein. Die Besonderheiten des Saalbaus von 1711 bis 1717 sind der Dachreiter mit Laterne über der Welschen Haube von1754 und die klassizistische Ausstattung mit Kanzel und Orgel aus dem Jahr 1811.

In der Protestantischen Stiftskirche in der Marktstraße 13 gibt es um 15:00 Uhr ein Kinderorgelkonzert. Die Stiftskirche ist einer der bedeutendsten gotischen Sakralbauten der Pfalz. Die Westtürme der dreischiffigen Hallenkirche (erbaut um 1250/60 bis ins 14. Jahrhundert) wurden um 1500 vollendet. Geöffnet wird die Stiftskirche von 12:00 bis 17:00 Uhr, Führungen finden je nach Bedarf statt.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 05.09.2008