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Ausstellung zur Geschichte des Verhältnisses zwischen SPD und Gewerkschaften noch bis zum 10. August im Rathausfoyer
Bild: © Stadt Kaiserslautern
"Uneins - aber einig?" lautet das Thema einer Wanderausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung, die gestern im Rathausfoyer Kaiserslautern eröffnet wurde. Die Ausstellung zeichnet das spannungsreiche Verhältnis zwischen der SPD und den Gewerkschaften seit dem Jahr 1860 in Wort und Bild nach. Sie kann noch bis zum 10. August kostenlos im Rathaus besichtigt werden.
Als äußerst informativ bezeichnete Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt die Ausstellung, die anlässlich des 100. Geburtstages des "Mannheimer Abkommens" von der Friedrich-Ebert-Stiftung konzipiert wurde. Sie zeige, dass die Sozialdemokratische Partei und die Freien Gewerkschaften aus gemeinsamen Wurzeln entstanden sind, die Teil einer gemeinsamen Bewegung mit gemeinsamen Zielen waren. "Auf dem Weg zu gemeinsamen Zielen kam es auch immer wieder zu Konflikten", so die Bürgermeisterin. Die Erfahrung hätte aber gezeigt, dass SPD und Gewerkschaften aufeinander angewiesen sind, wenn es um den Aufbau und die Sicherung des demokratischen Sozialstaates geht. Dr. Wimmer-Leonhardt wünschte sich, dass viele Bürgerinnen und Bürger Kaiserslauterns, vor allem auch Jugendliche die Ausstellung besuchen.
Dies war auch der Wunsch von Hans Dunckel, Leiter des Referates Gesellschaftspolitische Information der Friedrich-Ebert-Stiftung. Das "Mannheimer Abkommen" markiere den Beginn einer gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen der SPD und den Gewerkschaften. Michael Detjen, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Region Westpfalz, freute sich, dass es dem DGB West gelungen war, die Ausstellung nach Kaiserslautern zu holen. "Die aktuelle Situation bringt auch zwischen SPD und Gewerkschaften wieder einiges an Spannungen", meinte der DGB-Regionsvorsitzende. Die Forderung nach dem Mindestlohn einige zur Zeit Gewerkschaften und SPD. Dietjen verband mit der Ausstellung die Hoffnung, "dass möglichst viele jungen Leute kommen und vielleicht die Idee zu einem politischen Engagement mitnehmen."
Mit dem "Mannheimer Abkommen" fand 1906 der jahrelange Streit zwischen der SPD und den Gewerkschaften, wer von beiden die Richtlinien der Politik der Arbeitnehmerbewegung bestimmt, ein formales Ende. Das Abkommen schrieb die Gleichberechtigung beider Organisationen fest, ohne aber die grundsätzlichen Differenzen zu beseitigen. Es bildete für Jahrzehnte die Basis für das besondere Verhältnis zwischen der SPD und den Gewerkschaften, das bei allen immer wieder aufbrechenden Konflikten vom Willen zur Gemeinsamkeit geprägt war.
Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des spannungsreichen Verhältnisses zwischen der SPD und den Gewerkschaften von der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert über die Weimarer Republik bis hin zur Hitler-Diktatur, den Zeiten des Wirtschaftswunders und der neuen Konfliktsituation seit der Jahrtausendwende.
Bild: Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt eröffnet die Ausstellung. Neben ihr Hans Dunckel von der Friedrich-Ebert-Stiftung. © Stadt Kaiserslautern
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 16.07.2008