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Pressemitteilung vom 30.05.2008

"…doch niemand darf etwas erfahren"

Auftaktveranstaltung am 04. Juni - Vortrag über die Belastungen von Kindern aus suchtkranken Familien<br>

Kinder aus suchtkranken Familien und ihre besonderen Belastungen stehen im Mittelpunkt einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am Mittwoch, 04. Juni 2008, 18:00 bis 21:00 Uhr, in der Alten Eintracht, Unionstraße 2. Zum Thema "…doch niemand darf etwas erfahren" referieren Diplom-Pädagoge und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Helmut Schwehm, Geschäftsführer des Therapiezentrums Ludwigsmühle, sowie Brigitte Münzel, Religionspädagogin, Supervisorin und Fachkraft für Suchtprävention im Sozialdienst Katholischer Männer e.V. (SKM), Köln. Veranstalter sind das Lokale Bündnis für Familien Kaiserslautern, Arbeitskreis Gesundheitsförderung/Gesundheitsvorsorge in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Gesundheit der Stadt Kaiserslautern, der Jugend- und Drogenberatung Release und dem Landkreis Kaiserslautern.

Die Veranstaltung ist eine Auftaktveranstaltung, um die erhöhte Belastung von Kindern aus suchtkranken Familien mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Im Laufe des Jahres soll es Fortbildungsveranstaltungen für Fachkräfte geben. Außerdem ist beabsichtigt, eine Kindergruppe für betroffene Kinder zu gründen.

In Deutschland leben rund 2,65 Millionen Kinder unter 18 Jahren, die von der Alkoholabhängigkeit mindestens eines Elternteils betroffen sind. Die Eltern oder ein Elternteil weiterer 30.000 bis 40.000 Kinder konsumieren illegale Suchtmittel und fünf bis sieben Millionen Angehörige sind durch die Suchterkrankung eines Familienmitgliedes betroffen. Bei jedem 250. Neugeborenen treten Schäden infolge von Alkoholmissbrauch der Mutter während der Schwangerschaft auf. In Rheinland-Pfalz sind Umfragen zufolge knapp 80 000 Menschen von einer Alkoholabhängigkeit betroffen und viele davon leben in einer Familie oder einer familienähnlichen Situation mit Kindern zusammen.

Kinder von suchtkranken Eltern sind eine benachteiligte Gruppe mit spezifischen Erkrankungsrisiken und leiden häufig unter sozialen, psychischen und körperlichen Belastungen sowie kognitiven Einschränkungen. Sie leben mit einem erhöhten Risiko, an psychischen Störungen wie Angststörungen, Depressionen oder anderen Persönlichkeitsstörungen zu erkranken beziehungsweise selbst suchtkrank zu werden. Diese Kinder werden selbst von Fachleuten häufig nicht in ihrer spezifischen Situation wahrgenommen, da in der Regel die betroffenen Eltern mit ihrer Problematik im Vordergrund stehen. Die Kinder laufen somit Gefahr, übersehen oder nicht problemgerecht weitervermittelt zu werden.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 30.05.2008