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Pressemitteilung vom 07.09.2006
Tag des offenen Denkmals 2006
Grabungsschutzgebiet "Kaiserpfalz -Rittersberg": Einweihung des Bronzemodells der archäologischen Befunde
Am Sonntag, dem 10. September, findet bundesweit der Tag des offenen Denkmals 2006 statt. Auch in Kaiserslautern haben aus diesem Anlass viele der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude einschließlich des Hauptfriedhofes ihre Türen und Tore geöffnet. Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Präsentation der archäologischen Befunde zur Siedlungsgeschichte auf dem Rittersberg. Diese beginnt um 10:00 Uhr mit der Einweihung eines Bronzemodells in der Martin-Luther-Straße durch Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig.
Von 1990 bis 1992 hatte das Landesamt für Denkmalpflege, Archäologische Denkmalpflege in Speyer, im Rahmen des Neubaus des Pfalztheaters archäologische Grabungen durchgeführt. In deren Verlauf wurden bedeutende Funde zur Siedlungsgeschichte Kaiserslauterns freigelegt. Sie dokumentieren einen Zeitraum von nahezu 8.000 Jahren und reichen ins fünfte bis sechste Jahrtausend vor Christus zurück.
Es handelt sich dabei um Spuren von bandkeramischen Langhäusern aus der frühen Jungsteinzeit beziehungsweise einer Hofsiedlung des achten bis zehnten Jahrhunderts in Form von Grubenhütten. Auch Reste einer Bastion aus dem 17. Jahrhundert sowie der mittelalterlichen Stadtbefestigung wurden entdeckt. Letztere umfasst die Fundamente der Stadtmauer, des Metzgerturms und des steilen, mit Sandsteinmauerwerk befestigten Stadtmauergrabens aus der Zeit um 1300.
Bei den Befestigungsanlagen handelt es sich um überregional bedeutende Zeugnisse einer seit dem Mittelalter weiterentwickelten Stadtbefestigung. Die archäologische Zone ist Teil der Außenanlagen des Pfalztheaters an der Martin-Luther-Straße. Die Reste der Stadtbefestigung wurden freigelegt und ergänzt. Die Struktur der jungsteinzeitlichen Hausgrundrisse und eines Grubenhauses sind im Bereich des Gehweges durch eine verschiedenfarbige Pflasterung sichtbar gemacht.
Am 22. Oktober 1992 hat die untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Kaiserslautern das ehemalige Grabungsgebiet als Kulturdenkmal förmlich unter Schutz gestellt. Es stellt ein Zeugnis des handwerklichen und technischen Wirkens dar und zeigt Spuren und Überreste menschlichen Lebens. An seiner Erhaltung und Pflege besteht aus wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen sowie insbesondere zur Förderung des geschichtlichen Bewusstseins ein hohes öffentliches Interesse.
Am Fundort konnte durch die Mitwirkung zahlreicher Personen, Dienststellen und Institutionen die 8.000-jährige Siedlungsgeschichte der Stadt Kaiserslautern dokumentiert werden. 2001 feierte die Westpfalzmetropole die 725 Jahre zurückliegende Verleihung der Stadtrechte. Am 04. August 2000 wurde das Grabungsschutzgebiet "Kaiserpfalz – Rittersberg" zusammen mit dem Brückenbauwerk über der Ludwigstraße an die Bevölkerung übergeben.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 07.09.2006