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Pressemitteilung vom 24.07.2006

Kaiserslauterer Rathaus in Google Earth implementiert

Ein Gespräch mit Baudirektorin Dipl.Ing. Elke Franzreb, Leiterin Abteilung Stadtplanung und stellvertretende Direktorin des Referats Stadtentwicklung

Die Stadtverwaltung Kaiserslautern hat - als eine der ersten Städte in Deutschland - das Rathaus als dreidimensionales Gebäude für das Programm Google Earth ins Internet gestellt. Über die Internetseite der Stadt www.kaiserslautern.de kann sich weltweit jeder Interessierte nun das Kaiserslauterer Rathaus hochladen und im Umfeld der Google Earth Technologie betrachten.

Frage:
Was hat die Stadt veranlasst, sich in dieser Form im Internet zu präsentieren?

Antwort:
"Die Stadtverwaltung Kaiserslautern setzt bereits seit Jahren modernste Planungsinstrumente wie CAD (Computer Aided Design) und GIS (Geographische Informationssystem) für ihre Aufgaben ein. Mit dem nun im Internet vorgestellten Rathausgebäude wird ein kleiner Ausschnitt der derzeitigen Aktivitäten gezeigt. Die Daten wurden von der Stadtplanungsabteilung des Referates Stadtentwicklung aufbereitet. Für städtebaulich hervorgehobene Teilbereiche sollen künftig dreidimensionale digitale Stadtmodelle erstellt werden. Damit können virtuelle Rundgänge - wie aus heute gängigen Videospielen bekannt - gemacht werden.

Da die Neuordnung der Verkehrsführung in der Stadtmitte zwischen der Fruchthalle und dem Karstadtgebäude bereits seit Jahren in der Diskussion ist, wurde hier angefangen. Das Rathaus ist hieraus nur ein kleiner Baustein. Die Darstellung im Internetprogramm Google Earth ist daher nicht Anlass, sondern eigentlich nur ein Nebenprodukt.

Dass die Stadt Kaiserslautern sich mit modernster Technik präsentiert, ist zugleich auch Ausdruck ihres Selbstverständnisses. In den letzten Jahren hat sich der Standort Kaiserslautern zu einer international wichtigen Adresse der Kommunikations- und Informationstechnik entwickelt. Dies will die Stadtverwaltung auch nach außen zum Ausdruck bringen."

Frage:
Welche Adressaten will die Stadt Kaiserslautern mit diesen Präsentationen ansprechen?

Antwort:
"Es gibt verschiedene Zielgruppen. Zum Ersten soll das digitale Stadtmodell natürlich interessierten Bürgern und den politischen Entscheidungsträgern helfen, sich ein Bild von den geplanten Situationen zu verschaffen. Die Neuplanung von Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen ist für den "Laien" häufig anhand der technischen Planunterlagen nicht verständlich zu vermitteln und nur schwer vorstellbar. So hat man in der Vergangenheit verkleinerte Modelle aus Holz, Gips oder Kunststoffen angefertigt, um eine Dreidimensionalität zu erzeugen. Dies war in der Regel mit hohen Kosten verbunden. Mit einem digitalen Stadtmodell ist man wesentlich flexibler. Vor allem aber sind die Daten auch auf Datenträger oder im Internet nutzbar.

Zum Zweiten soll künftig das digitale Stadtmodell aber auch für den Bereich Stadtmarketing und Tourismus genutzt werden. Die Leute wollen heute schnell und mit ansprechender Optik informiert werden. Dabei spielt das Internet eine wichtige Rolle. Es soll daher versucht werden, die touristischen Highlights der Stadt Kaiserslautern ebenfalls in dieser Form zu präsentieren."

Frage:
Dreidimensionale Stadtmodelle in photorealistischer Darstellung - das klingt nach schwieriger Technik. Wie ist so etwas überhaupt zu leisten?

Antwort:
"Durch die Technische Universität, die Fachhochschule und die verschieden Forschungsinstitute existieren in Kaiserslautern eine Vielzahl von Fachleuten und Spezialisten gerade in den Bereichen Planung, Planungssysteme, CAD und graphische Bildverarbeitung. Diese Chance wurde genutzt und Know-how und technische Unterstützung geholt. Die städtischen Mitarbeiter konnten hierbei weiterqualifiziert werden, um alle Arbeiten selbst durchzuführen. Das Thema befindet sich in einer rasanten Fortentwicklung und es ist erforderlich, auf dem aktuellsten Stand zu bleiben."

Kaiserslauterer Rathaus in Google Earth © Stadt Kaiserslautern

Bild: Kaiserslauterer Rathaus in Google Earth

Frage:
Wie war die konkrete Vorgehensweise?

Antwort:
"Die 3D-Stadtmodelle werden auf der Basis der vorhandenen digitalen Kataster- beziehungsweise Vermessungsdaten und Luftbildern entwickelt. Einzelne Gebäude- und Dachhöhen werden ergänzend erfasst. Die Geländedaten fließen zunächst in ein digitales Geländemodell und werden anschließend mit dem dreidimensionalen Gebäudebestand ergänzt.

Um die fotorealistische Darstellung der Gebäude zu erreichen, werden die Fassaden fotografiert. Die Fotos werden dann mit Hilfe einer Software entzerrt und von störenden Elementen bereinigt. Das dann entstehende Bild (Textur) wird mit einer weiteren speziellen Software auf die im CAD konstruierten Gebäude gelegt (sogenanntes "mapping"). Einzelelemente wie Brunnen, Mauern oder Einrichtungsgegenstände werden direkt als 3D-Elemente erzeugt und in das Stadtmodell eingefügt.

Der Detaillierungsgrad der 3D-Stadtmodelle entspricht der Detaillierungsstufe LOD 3 (Level of detail). Dies bedeutet, dass die Gebäude im 3D-Stadtmodell zwar eine Außenhülle, jedoch im Inneren noch keine Wände oder Böden besitzen. Der gewählte Detaillierungsgrad ist für die angestrebten Zwecke ausreichend, um Straßenzüge, Platzsituationen oder projektierte Gebäude visualisieren zu können. Dadurch können dann in einem virtuellen Rundgang in der computergenerierten Stadt die Vor- und Nachteile von Planungsvarianten im Entscheidungsprozess verdeutlicht werden."



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 24.07.2006