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Pressemitteilung vom 24.02.2006

Einweihung der Schweinsdell

Frühere Mülldeponie jetzt Park-and-Ride-Platz<br><br>

Was haben Umweltschützer und Fußballfans, die Stadt Kaiserslautern und das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam? Sie alle hatten Grund zum Feiern, als gestern die ehemalige Deponie Schweinsdell ihrer neuen Bestimmung als Park-and-Ride-Platz übergeben wurde.

Das Projekt sei der sichtbare Beweis dafür, dass die Fußballweltmeisterschaft in Kaiserslautern bestimmte Prozesse in Gang gebracht habe, so Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig bei der Einweihung. Zwischen 1969 und 1979 waren in dem ehemaligen Taleinschnitt "Schweinsdell" rund eine Million Kubikmeter Haus- und Gewerbemüll, Industrieabfall, Klärschlamm und Bauschutt abgelagert worden. In einer Rekordzeit von weniger als zwei Jahren entstand darauf ein Park-and-Ride-Platz für circa 2.700 Autos und 40 Busse. "Es ist nicht selbstverständlich, dass solche Projekte angegangen und vollendet werden", bedankte sich der Oberbürgermeister beim Land Rheinland-Pfalz für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Die Gesamtkosten für die Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie beliefen sich auf knapp 10,5 Millionen Euro, von denen das Ministerium für Umwelt und Forsten fast 3,1 Millionen Euro übernommen hatte.

Deubig betonte in seiner Rede, dass die Verwirklichung des Projektes für die Stadt von elementarer Bedeutung gewesen sei. "Mit der Sanierung der Altdeponie konnten wir uns einiger Sorgen entledigen", freute sich das Stadtoberhaupt in umweltpolitischer Hinsicht. So hatte der unkontrollierte Austritt von Deponiegas zu schweren Vegetationsschäden auf dem ehemaligen Deponiekörper geführt. Darüber hinaus beeinflussten Schadstoffe im Sickerwasser das Grundwasser, der Eintrag in tiefere Grundwasserschichten war nicht auszuschließen.

Wie Deubig fortführte, sei mit der Sanierung noch ein weiterer Erfolg verbunden. Denn durch den Park-and-Ride-Platz lasse sich der Verkehr in der Innenstadt gewährleisten. Demnach führe die Schweinsdell die verkehrspolitischen Planungen der Stadt Kaiserslautern unter einem Umweltaspekt weiter. "Dieser Park-and-Ride-Platz war ein ganz entscheidender Punkt für unsere erfolgreiche Bewerbung als WM-Stadt", erklärte Deubig und verwies auf einen von der FIFA geforderten Großparkplatz mit optimaler Anbindung an die Verkehrswege. Der Oberbürgermeister dankte in diesem Zusammenhang allen, die mitgeholfen hatten, "diese gedanklich hervorragende Lösung zu finden". Besonders hob er dabei neben der Verkehrsbehörde auch den mit der Projektleitung betrauten Direktor des Referates Umweltschutz, Stefan Kremer, hervor.

In Vertretung für die erkrankte Umweltministerin Margit Conrad ging Staatssekretärin Jacqueline Kraege vom Ministerium für Umwelt und Forsten auf die jetzt abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen ein. "Die ehemalige Deponie Schweinsdell wurde damals zu Bedingungen betrieben, die heute als nicht mehr sach- und fachgerecht zu bezeichnen sind" bemerkte die Staatssekretärin. Bereits 1991 hätte es erste Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers gegeben, die sich 2001 dann massiv bestätigten. Mit den notwendigen Sanierungsarbeiten des Deponiekörpers, der an manchen Stellen aus einer bis zu 25 Meter hohen Müllschicht besteht, wurde im Oktober 2004 begonnen. Dazu mussten knapp 60.000 Kubikmeter Müll aus den Randbereichen auf den Haupt-Deponiekörper umgelagert werden. Rund 85.000 Quadratmeter Kunststoffbahnen dichten die Oberfläche der zehn Hektar großen und circa eine Million Kubikmeter Abfall fassenden Mülldeponie ab.

Kraege lobte die Unterschreitung der Sanierungskosten um rund 500.000 Euro. "Neben diesem erfolgreichen Kostenmanagement wurde eine weitere Höchstleistung vollbracht", ergänzte die Staatssekretärin und verwies darauf, dass der von der Fußballweltmeisterschaft diktierte sehr knappe Zeitplan eingehalten wurde. "Nutznießer hiervon werden tausende Fußballbegeisterte der nächsten Wochen sein - und natürlich die Umwelt, denn eine weitere große Altlast wurde erfolgreich saniert."

© Stadt Kaiserslautern

Bild: Übergaben die Schweinsdell ihrer neuen Bestimmung (v. l.): Dr. Stefan Kremer, Direktor des Referates Umweltschutz, Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig, Staatssekretärin Jacqueline Kraege und Umweltdezernent Günter Remler. © Stadt Kaiserslautern



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 24.02.2006