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Pressemitteilung vom 23.09.2005

Workshop zur Beleuchtung der Bahnunterführung in der Eisenbahnstraße

Lichtmasterplan und kreative Beleuchtungsideen für Kaiserslautern

Zu einem ganz besonderen Ereignis, das dazu beitragen soll, "die Stadt Kaiserslautern ins rechte Licht zu setzen", begrüßte Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig vergangene Woche die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zur Beleuchtung der Bahnunterführung in der Eisenbahnstraße. Der 55 Meter lange, 14 Meter breite und zwischen 4,60 und 5,90 Meter hohe Tunnel soll als Teil der WM-Meile zu einem leuchtenden Blickfang werden. Um seine künstlerische Ausgestaltung hatten sich vier Teams aus regionalen Lichtkünstlern und auf dem Gebiet des Lichtdesigns tätige Firmen beworben. Ihre Entwürfe, die sie während des Workshops erst theoretisch erklärten und anschließend vor Ort einer großen Zuschauerzahl präsentierten, stehen nun zur Diskussion.

Im vollbesetzten Ratssaal, der einladend in grünem, blauem und rotem Licht erstrahlte, wies Deubig auf die große Bedeutung des Workshops "als Vorbereitung auf das Jahrhundertereignis in der Stadt Kaiserslautern", die Fußballweltmeisterschaft 2006, hin. Er dankte der Europäischen Union (EU), die durch das von ihr geförderte CRII-Projekt, das international zu einem Image- und Identitätsgewinn im öffentlichen Raum von Städten beitragen will, ein Projekt dieser Art in Kaiserlautern ermöglicht. Aber auch "den hinter der Sache stehenden" städtischen Mitarbeitern Elke Franzreb, Leiterin der Abteilung Stadtplanung vom Referat Stadtentwicklung, Gerhard Degen, dem Europabeauftragten der Stadt Kaiserslautern sowie dem beim Referat Tiefbau in der Abteilung Straßenbeleuchtung tätigen Bernd Köppe galt der Dank des Oberbürgermeisters. "Hier geht es darum, wie wir unsere Stadt gestalten, ihre Attraktivität und Anziehungskraft steigern", so Deubig zu den Anwesenden des Workshops, die er einlud, sich von den Impressionen der kommenden Stunden leiten zu lassen.

Für die ersten Eindrücke und Impulse des Abends sorgte der Lichtkünstler Arwed Fritsch aus Hagen. In seinem Referat "Die Lust auf Licht" gab er Nachdenkliches und Heiteres, Ansichten und Einsichten rund um das Thema Licht zum Besten, um damit "die Gärten der Phantasie der Zuhörer zum Leuchten zu bringen". Licht sei von Anfang an ein Lebens- und Lebendigkeitsbegleiter, schaffe Raum und Plastizität und werde durch Schatten erst schön. "Farbiges Licht vermittelt Gefühle", erläuterte Fritsch. Die psychologische Wirkung von Farbe spielt bei der Beleuchtung eine große Rolle. Denn Farbe hat nicht nur symbolischen Charakter, sondern verleiht einem Objekt auch ein ganz unterschiedliches Aussehen. "Die Beleuchtungstechnik macht die Beleuchtungskunst aus und ist eine hoch spezialisierte Wissenschaft für sich, die der Illuminator, der Lichtkünstler, beherrschen muss."

Mit der Bedeutung des Lichtes als vierte Dimension der Architektur leitete Gerhard Degen seinen Vortrag über den Lichtmasterplan der Stadt Kaiserslautern ein. "Um im globalen Wettbewerb der Standorte erfolgreich zu sein, müssen wir unser Produkt - die Stadt Kaiserslautern - bestmöglich vermarkten", unterstrich der Europabeauftragte die Notwendigkeit eines Lichtkonzeptes für die Stadt. Die Betonung städtebaulicher Qualitäten durch Licht ist heute ein wichtiges Element des Stadtmarketings, mit dem Bestehendes hervorgehoben und Unwesentliches ausgeblendet werden kann. Die Kernstadt von Kaiserslautern liegt in einer Talsenke und wird von Hügeln umrahmt, deren herausragende Elemente - beispielsweise der Humberg- oder der Fernsehturm - sich bestens als beleuchtete Landmarken eignen. Auch die Eingänge und Achsen der Stadt und zahlreiche städtebauliche Dominanten, die als Identitätsfaktor Kaiserslautern unverwechselbar machen und den Besuchern die Orientierung erleichtern, sind wichtige Elemente des Lichtkonzeptes. "Die Weltmeisterschaft ist ein willkommener Anlass, den Lichtmasterplan im ersten Realisierungsbereich "WM-Meile" umzusetzen", meinte Gerhard Degen. Erstes Projekt sei die durch 30 Stroboblitz-Leuchten pulsierende "WM"-Lichtskulptur an der Westfront des Rathauses gewesen. Objekte wie der Aufzug des Modehauses Clausen, die Gebäude von C&A, Finanzamt und Polizeipräsidium stehen wie die Inszenierung ausgewählter Skulpturen, zum Beispiel des Brezelbäckers, auf dem WM-Illuminationskonzept von Gerhard Degen. Auch eine farblich betonte Südseite des Rathauses, ein Laserstrahl zwischen Rathausdach und Fritz-Walter-Stadion, sogar beleuchtete Kanaldeckel könnten nach den Überlegungen des Europabeauftragten die Gäste bei der WM überraschen.

Als zweites Objekt wird nun die Beleuchtung der Bahnunterführung in der Eisenbahnstraße, die ebenfalls eine wichtige stadtgestalterische Funktion erfüllt und innerhalb der WM-Meile das Tor zur Innenstadt darstellt, aufgewertet. Hierzu hatte die Stadt im August in einer ersten aufwändigen Aktion die Deckenkonstruktion und Wände des Tunnels gereinigt und anschließend die vorhandenen Öffnungen zum Schutz vor Tauben durch Gitter und Netze verschlossen. Insgesamt vier Teams aus Lichtkünstlern - Ingo Bracke und Ingo Wendt, Michael Seyl, die TWK-Lehrwerkstatt mit der Bexbacher Firma Effektiv und die Firmen Licht-Team und Rehlectro aus Speyer - stellten ihre Beleuchtungskonzepte den Teilnehmern des Workshops vor.

Nach der reinen Theorie im großen Ratssaal, bei der die Künstler ihre Entwürfe dem interessiert lauschenden Publikum erläuterten, ging es anschließend zur Demonstration der Illuminationsideen direkt vor Ort. Mit den tagsüber aufgebauten Probeinstallationen brachten die Teams hier Schritt für Schritt, Abschnitt für Abschnitt ihre Kunstwerke zum Leuchten. Während Ingo Bracke und Ingo Wendt mit der perspektivischen Verdichtung einzelner Lichtpunkte aus der Fernsicht der Eisenbahnstraße, Lichtstreifen und einer Wirkung der Hohlräume als Farbflächen experimentierten, möchte Michael Seyl die Tunnelwände mit 80 roten Leuchtstoffröhren und einer "Galerie der Helden", einzelnen beleuchteten Porträts der Deutschen Fußballnationalmannschaft von 1954, gestalten. Mit der Botschaft "Freundlichkeit als Wellenbewegung!" und den von Otmar Alt auf Glas gestalteten Clownsgesichtern gingen die Firmen Licht-Team und Rehlectro in den Beleuchtungs-Wettbewerb, bevor abschließend die TWK-Werkstatt und die Firma Effektiv mit in allen Regenbogenfarben leuchtenden Strahlern die Bahnunterführung der Eisenbahnstraße in ein prächtiges Licht rückten. Welche der vier Beleuchtungs-Ideen nun realisiert werden soll, wird noch entschieden. Für deren Umsetzung stehen der Stadt 25.000 Euro zur Verfügung.


Bildergalerie von den Beleuchtungskonzepten



© Stadt Kaiserslautern
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Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 23.09.2005