Hier gibt es Informationen rund um die Themen Familie, Kinder und Pflege von Angehörigen
Nach wie vor sind es vor allem Frauen, die nach der Geburt von Kindern den Umfang ihrer Erwerbstätigkeit anpassen. Auch die Pflege von Angehörigen übernehmen sie häufiger als Männer. Die ungleiche Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit spiegelt sich statistisch im Gender-Care-Gap wieder. Das macht sich im Geldbeutel von Frauen bemerkbar und ist einer der Gründe, warum wir in Deutschland immer noch einen hohen Gender-Pay-Gap haben. Am Ende ihres Erwerbslebens sind Frauen häufiger von Altersarmut betroffen als Männer und das wird im Gender-Pension-Gap deutlich.
Kinder wachsen in einer Gesellschaft auf, die von Vielfalt geprägt ist.
Unter Vielfalt in der Gesellschaft versteht man, dass unterschiedliche Menschen gleichberechtigt zusammenleben. Die Unterschiede können sich zum Beispiel auf Geschlecht oder Aussehen beziehen. Es gibt aber auch Vielfalt in der sexuellen Orientierung oder bei den Lebens- und Liebesentwürfen.
Als Erwachsene*r ist uns manches davon fremd, da es anders ist. Vielleicht ist es anders, weil es nicht unseren Vorlieben und Vorstellungen entspricht. Oder es ist anders, weil es früher nicht so üblich war oder wir dazu keine „Bilder im Kopf“ haben.
Auch im Alltag von Kindern kommt Vielfalt vor:
Es gibt Kinder, die sind dicker als andere oder haben eine Behinderung. Manche Kinder kommen aus einem anderen Land und manche Kinder haben zwei Mütter. Manche Mädchen sind wild, abenteuerlustig und verhalten sich gar nicht wie ein „typisches Mädchen“.
Das ist alles Normalität, aber manchmal erfahren Kinder deswegen Diskriminierung und Ausgrenzung.
Toleranz und Akzeptanz, um mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten zurechtzukommen, will gelernt sein.
Hierfür ist es wichtig, dass die unterschiedlichen persönlichen Lebensrealitäten der Kinder auch in den Geschichten vorkommen, die ihnen erzählt oder vorgelesen werden:
Geschichten über unterschiedliche Familienformen, über Geschlechtervielfalt, Behinderung, Freundschaft und Ausgrenzung.
Es ist ebenso wichtig, dass mit Kindern über vermeintlich zugewiesene Geschlechterrollen und -erwartungen gesprochen wird, um tradierten Rollenmustern sowie „typischen“ Verhaltensweisen und Interessen entgegenzuwirken und Vielfalt lebbar zu machen.
Die Gleichstellungsstelle hat hierfür den „Kitabeutel Vielfalt“ für Kindertageseinrichtungen zusammengestellt. Er besteht aus insgesamt 22 Büchern und zwei Memory-Spielen. Sie können genutzt werden, um mit Kindern über unterschiedliche Lebenswelten zu sprechen und Vielfalt als Normalität erlebbar zu machen. Einige sind auch dafür geeignet um über Körper und Selbstbestimmung zu sprechen. Das ist besonders im Zusammenhang mit sexueller Gewalt wichtig.
Gleichzeitig kann mit den Büchern auch die eigene Haltung reflektiert werden, um die eigene Offenheit gegenüber Vielfalt an Lebenswirklichkeiten zu betrachten und ggf. zu erweitern.
Der Kitabeutel Vielfalt enthält Bücher, die folgende Themen aufgreifen:
Stereotype, Geschlechternormen und Rollenklischees
Körper
„Schlechte“ Wut, Angst, Eifersucht, Mobbing
Nein sagen, Selbstbestimmung, gute und schlechte Geheimnisse und Wahrnehmung
Familien
Der Kitabeutel Vielfalt kann entweder komplett oder auch in Teilen bei der Gleichstellungsstelle ausgeliehen werden.
Den Inhalt des Kitabeutel Vielfalt finden Sie hier.
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Sie haben weitere Ideen, wie man die Thematik in Ihrer Einrichtung beleuchten könnte? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Sie möchten einmal prüfen, wieviel Vielfalt in Ihren Kinderbüchern steckt? Dann kann Ihnen diese Checkliste dabei behilflich sein.
Pflege von Angehörigen
Arbeit auf der einen, Kinderbetreuung auf der anderen Seite: Das ist das Spannungsfeld, an das viele Menschen denken, wenn über Vereinbarkeit von Familie und Beruf geredet wird. Dabei zählt hierzu ein weiterer, großer Aspekt von Familienarbeit: