Die Probleme einer Frau
„Warum braucht man heute noch Feminismus? Frauen sind doch schon längst gleichberechtigt.“
Wenn man sich für die Gleichberechtigung der Frau einsetzt, hört man solche Aussagen leider häufig. Es folgt dann oft noch eine Aufzählung, was Frauen schon alles erreicht haben: Bundeskanzlerin, US-Vizepräsidentin, Astronautin usw.
Vor dem Gesetz sind Frauen hierzulande gleichberechtigt. Zahlreiche Beispiele zeigen uns aber, dass die tatsächliche, praktische Umsetzung noch nicht überall im Alltag umgesetzt ist. Frauen und Mädchen haben auch heute noch Probleme, mit denen sich Männer und Jungen weniger oder sogar gar nicht auseinandersetzen müssen, und sie haben immer noch nicht überall die gleichen Chancen.
Hier ein paar Beispiele:
- Vollzeit arbeitende Mütter gelten häufig als Rabenmütter. Bei Männern ist das nicht so.
- Sorge- bzw. Pflegearbeit und Haushaltsführung gelten als typisch weibliche Aufgaben und werden auch meist von Frauen übernommen. In Deutschland leisten Frauen 50 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Auch neben dem Job.
- Frauen und weiblich gelesene Personen werden häufiger Opfer von (sexualisierter) Gewalt als Männer.
Zwischen Männern und Frauen bestehen Unterschiede in den sozialen Lebensbedingungen durch gesellschaftliche Rollenvorgaben und –Erwartungen. Diese Unterschiede wirken sich auf Persönlichkeit, Einstellungen und Verhaltensweisen von Frauen und Männern aus. Sie stammen allerdings nicht aus den biologischen Unterschieden, sondern sie haben gesellschaftliche Ursachen.
Geschlechter-Klischees und Rollenbilder
Sexismus
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Gender-Gaps
Es existieren in der Gesellschaft unterschiedliche Gender-Gaps, die die ungleichen Chancen zur Selbstverwirklichung zwischen Männern und Frauen beschreiben. Sie zeigen beispielsweise, warum Frauen gefährlicher Leben als Männer oder warum Frauen im Alter häufiger von Armut betroffen sind als Männer.
Natürlich gibt es auch Frauen, die mehr verdienen als Männer, die im Alter nicht unter Armut leiden oder Frauen, die „trotz“ Mutterschaft Karriere machen. Und natürlich bringt nicht jede Person – unabhängig vom Geschlecht- die gleichen Fähigkeiten mit und nicht alle Frauen leben ständig in Gefahr.
Die Gender-Gaps, zu Deutsch „Geschlechterlücken“, beschreiben Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgrund gesellschaftlicher Strukturen. Diese Lücken zwischen Frauen und Männern entstehen nicht aufgrund persönlicher Vorlieben oder individuellen Fähigkeiten, sondern sie entstehen, weil wir von einer echten Gleichstellung oder Gleichberechtigung noch weit entfernt sind.