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Gesundheit von Körper und Geist
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als einen Zustand des vollständigen Wohlbefindens von Körper und Seele. Für die WHO ist auch soziales Wohlbefinden ein Aspekt von Gesundheit. Gesund ist also mehr als nur nicht krank zu sein.
Um gesund zu bleiben, müssen wir uns um unseren Körper, aber auch um unseren Geist kümmern. Hierfür benötigen Frauen und Mädchen Informationen, um selbstbestimmt und aktiv etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu tun. Dabei kann auch die Nutzung von Früherkennungsuntersuchungen möglichen Krankheiten vorbeugen.
Frauen und Mädchen benötigen Gesundheitsinformationen, die sich an ihren Bedürfnissen und Interessen orientieren. Dass das wichtig ist, zeigt zum Beispiel der Gender data gap.
Mehr Bewegung im Alltag
Wir verbringen einen Großteil unseres Tages im Sitzen: wir sitzen auf dem Weg zur Arbeit in Bus, Bahn oder dem Auto, wir sitzen im Büro, vor dem PC, abends auf der Couch vorm Fernseher und viele schieben auch eine ruhige Kugel am Wochenende um sich von der Arbeitswoche zu erholen.
Es ist nicht immer einfach Bewegung in unseren Alltag einzubauen. Dabei sollten wir bewusst darauf achten. Denn Bewegung – und damit ist nicht stundenlanger Ausdauersport gemeint! – hält nicht nur unseren Körper fit und gesund, sondern sie befreit auch unseren Geist.
Sport und Bewegung
- machen uns glücklich,
Die Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin werden ausgeschüttet und steigern unser Wohlbefinden. - steigern unsere Immunabwehr,
- beugen Krankheiten vor
Sie haben Auswirkungen auf unser Herz-Kreislaufsystem und kann das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko senken. - beruhigen den Geist,
Denn die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden abgebaut - und sind gut für unser Muskel-und Skelettsystem.
Sie schützen z.B. vor Osteoporose, von der besonders Frauen betroffen sind.
Wer nach neuen Sportarten, Anregungen oder nach Gleichgesinnten sucht, kann hier fündig werden:
Sportangebote für alle Lebenslagen
Nicht nur für Studierende
Angebote für Seniorinnen und Senioren
Futter für den Geist
Etwas Neues lernen, den Horizont erweitern, neue Perspektiven einnehmen …
Es gibt viele Gründe, warum wir das immer wieder tun sollten.
Damit trainieren wir zum einen unser Gehirn, wodurch wir z.B. das Risiko einer Alzheimererkrankung senken können. Auch im Falle einer Demenz wirkt sich ein gut trainiertes Gedächtnis positiv auf den Rückgang der Gehirnleistung aus. Für Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, deutlich höher als für Männer. Das liegt zum einen an der höheren Lebenserwartung, denn mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Demenz, und zum anderen deuten jüngste Forschungsergebnisse darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen Demenz und der Abnahme von Sexualhormonen (Östrogen) gibt.
Zum anderen ist es aber auch im Sinne der Selbstfürsorge richtig und wichtig, einfach mal was für sich zu tun.
Links:
Manchmal hilft es darüber zu reden
Irgendwo poltert es in der Wohnung, die Kleine fängt im Spielzimmer an zu weinen und natürlich klingelt genau jetzt das Handy: der Chef ruft an! Bedrohlich schauen mir die ungelesenen E-Mails entgegen, die noch länger werden warten müssen, da es gleich Zeit zum Mittagessen ist. Da ruft die Große: „Mama, ich brauche deine Hilfe bei den Matheaufgaben!“. Der Druck in meinem Kopf und in meiner Brust steigt. Jetzt nur nicht die Fassung verlieren, denke ich.
Ich sitze auf meiner Couch. Alleine. Ich fühle mich leer. Der Tag im Büro war anstrengend, aber er hat mich abgelenkt. Abgelenkt von dem Schmerz, den du hinterlassen hast. Wie konntest du einfach gehen? Das ist doch schon Wochen her! Und ich bin immer noch traurig, fühle mich so einsam. Das Leben geht weiter, sagen sie. Aber wie soll das gehen?
Ich hatte mich so gut vorbereitet. Ich war mir sicher, dass ich die Prüfung schaffen würde. Wie haben das nur die anderen geschafft? Und wie soll es jetzt weitergehen? Ich kann das Studium doch nicht nach dem ersten Semester direkt wieder hinschmeißen, ich bin extra in diese andere Stadt gezogen. Was für ein Aufwand… und ich hab es direkt vermasselt.
Jede:r kennt diese Momente, wenn man nicht weiter weiß, wenn die Sorgen so groß sind. Häufig hilft es schon, sich jemandem anzuvertrauen und darüber zu reden. Das kann mit einem Familienmitglied, einer Freundin oder einem Freund sein. Manchmal erscheinen einem aber auch die vertrautesten Menschen zu weit entfernt, oder man hat sich ausgerechnet mit diesen Menschen verstritten. Wenn man sich trotzdem mitteilen möchte, gibt es viele Möglichkeiten sich den Frust von der Seele zu reden.
Links:
- Telefonseelsorge
- Die Nummer gegen Kummer
- Beratung und Hilfe für Frauen
- Nightlines für Studierende
- Die Pausentaste, für junge Menschen, die Familienmitglieder pflegen
- Das Selbsthilfeportal von RLP
Selbstfürsorge
Wer kennt das nicht: der Tag hat einfach nicht genügend Stunden um all die Sachen zu erledigen, die gemacht werden müssen. Arbeiten gehen, Kinder versorgen, bei den Hausaufgaben helfen, den Haushalt schmeißen, mit den Eltern telefonieren, und und und. Die Hektik und die Ansprüche, die an uns gestellt werden, rauben uns die Kräfte und machen uns letztendlich auch anfälliger für Krankheiten.
Neben der Sorgearbeit für die Familie und eventuell auch schon für die eigenen Eltern, der Arbeit, dem vielen Mental Load, den wir mit uns rumtragen und unserer Rolle als Partner:in dürfen wir einen ganz wichtigen Punkt nicht vergessen:
Wir müssen uns auch um uns selbst und unsere eigenen Bedürfnisse kümmern.
Es tut uns gut, wenn wir uns Ich-Zeit nehmen, neue Energie tanken, und uns selbst mit so viel Achtung, Liebe und Respekt begegnen, wie wir das bei unseren Freund:innen und Familienmitgliedern tun.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Selbstfürsorge - auch bekannt als Sefcare - als eine Fähigkeit die Gesundheit zu fördern oder zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen oder mit Ihnen umzugehen.
Selfcare wird häufig in fünf Bereiche untergliedert:
- körperlich
z.B. Bewegung oder Sport, Schlaf, (gesunde) Ernährung - spirituell
z.B. Achtsamkeitsübungen, Glaubenssätze, Momente der Ruhe und Besinnlichkeit - sozial
z.B. Freund:innen oder Familie treffen, körperliche Nähe, ehrenamtliches Engagement - emotional
z.B. wichtige Beziehungen pflegen, Tagebuch schreiben, Lachen und Lebensfreude ins Leben holen - mental
etwas Neues lernen, Zeit für sich nehmen, Yoga
Um unser Wohlbefinden zu erhalten und sowohl im Privaten als auch im Beruflichen leistungsfähig und belastbar zu bleiben, ist es hilfreich regelmäßig bewusst etwas für sich zu machen
Frauengesundheit
Der Gender Data Gap – zu Deutsch: die Geschlechter-Datenlücke – hat große Auswirkungen auf das Leben von Frauen. Im Bereich Gesundheit und Medizin kann dies starke, teilweise lebensgefährliche Ausmaße haben.
Wie kann das denn sein?
Weil in den wissenschaftlichen Daten, die die Grundlage zur Entwicklung von Technologien oder Medikamenten bilden, nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden wird, sondern vielmehr der männliche Körper als Hauptbezugspunkt genutzt wird. Hier zwei Beispiele:
- Frauen sind bei Autounfällen weniger geschützt als Männer. Die Crashtest-Dummies, die zur Entwicklung von Sicherheitsvorkehrungen verwendet werden, haben die männliche Durchschnittsgröße und das männliche Durchschnittsgewicht. Frauen sind aber häufig deutlich leichter und kleiner als Männer.
- Schmerzen in der Brust, die sich in den linken Arm ziehen, massives Engegefühl, Angstschweiß … typische Symptome für einen Herzinfarkt!
Rückenschmerzen, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, Erschöpfung …. Symptome eines Herzinfarktes bei einer Frau.
Diese Symptome sind nicht nur bei Patient:innen häufig unbekannt, sondern medizinisches Personal ist auch häufig nicht ausreichend sensibilisiert.
Da Frauenkörper in vielem einfach anders sind oder anders reagieren als Männerkörper, brauchen wir frauenspezifische Informationen und Angebote.
Informationen zur Frauengesundheit gibt es hier:
Links:
Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt