Ein Rückblick auf die Orange Days 2025
Die Orange Days 2025 in Kaiserslautern sind erfolgreich zu Ende gegangen!
Auch in diesem Jahr beteiligte sich Kaiserslautern an den internationalen Orange Days, vom 25. November bis 10. Dezember, die weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen.
Die diesjährige Veranstaltungsreihe stand ganz im Zeichen des wichtigen Themas „sexualisierte Gewalt“. Organisiert wurden die Orange Days vom Netzwerk gegen Gewalt an Frauen Kaiserslautern. In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Kaiserslautern luden zahlreiche Initiativen, Vereine und Institutionen der Stadt und des Landkreis Kaiserslautern die Bürger*innen zu vielfältigen Aktionen, Gesprächen und Veranstaltungen ein.
Bereits bei der Eröffnungsveranstaltung im Rathaus am Dienstag, 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, machte die Oberbürgermeisterin Beate Kimmel auf die Problemstellung aufmerksam: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist noch immer weit verbreitet. Genau deshalb ist es so wichtig, eine klare Haltung einzunehmen.“ Ein Impulsbeitrag des Frauennotrufs Kaiserslautern im großen Ratssaal des Rathauses der Stadt Kaiserslautern eröffnete die anschließende Foto-Ausstellung von Hannah Luzia Pütz. Mit großem fotographischem Geschick und frappanten Bildunterschriften brachte die junge Ausstellerin das Thema sexualisierte Gewalt im Alltag auf den Punkt.
Der Höhepunkt der diesjährigen Orange Days bildete der Fachtag „Zerbrechliche Strukturen – Gewalt- und Konfliktbelastete Familiensysteme“ am 27. November, veranstaltet durch den Regionalen Runden Tisch gegen Gewalt Kaiserslautern und dem Arbeitskreis Trennung und Scheidung. Mehr als 150 Fachkräfte aus den Bereichen Jugendhilfe, Polizei, Justiz, Beratung, Kindertagesstätten, Gesundheitswesen und weiteren relevanten Institutionen nahmen an der Veranstaltung im Deutschordenssaal der Sparkasse Kaiserslautern teil. Die große Resonanz verdeutlichte die Bedeutung des Themas und bot weitreichende Impulse für die interdisziplinäre Vernetzung und Zusammenarbeit.
Die Referentin Hilal Nesin sorgte für volles Haus beim Impuls e.V. Sie berichtete nicht nur über ihre eigene Geschichte und Erfahrungen, sondern zeichnete die Schicksale vieler türkischer Frauen nach, die Missbräuche und Folter in Gefängnissen erlitten haben.
Am 4. Dezember luden die Gleichstellungsstelle der Stadt Kaiserslautern und die Frauenarbeit der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft zu einer Lesung ins 42kaiserslautern ein. Die Bestsellerautorin Kira Mohn stellte ihren Roman „Die Nacht der Bärin“ vor, in dem verdeutlicht wird, wie häusliche Gewalt über Generationen hinweg Spuren hinterlässt. Und wie wichtig und zeitgleich kräftezehrend es ist, das Schweigen über selbst erlebte Gewalt zu brechen.
Zutiefst bewegt waren die Besucher*innen des Dokumentarfilms „Blinder Fleck“, der am Dienstag, 09. Dezember im Union Studio für Filmkunst gezeigt wurde. Die Regisseurin Liz Wieskerstrauch beleuchtete darin das kaum sichtbare, aber tief verwurzelte Phänomen der rituellen und sexualisierten Gewalt an Kindern. Im Anschluss gab es die Möglichkeit zum Austausch.
Der Abschluss der Orange Days bildete das Frauencafé am Mittwoch, den 10. Dezember. Neben einem Vortrag über sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz bot die Veranstaltung Gelegenheit, die seit September neu eingerichtete Beratungseinrichtung in der Münchstraße 10 kennenzulernen.
Die Gleichstellungsstelle freut sich über eine gelungene Veranstaltungsreihe, die sich nichts zuletzt in dem enormen Zuspruch in der Gesellschaft zeigt. Die Orange Days haben mit ihren vielfältigen Angeboten Menschen in Kaiserslautern und der Region auf unterschiedliche Weise erreicht und bewegt. Das breite Spektrum sorgte dafür, dass für jede*n etwas Passendes dabei war.
Diese Tage sind ein starkes Zeichen dafür, dass sexualisierte Gewalt an Frauen kein Tabu ist und wir gemeinsam Verantwortung übernehmen, um Betroffenen Halt zu geben und die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Jede einzelne Stimme, jede Aktion und jede Unterstützung zählt. Es liegt an uns allen, Räume zu schaffen, in denen Frauen sicher sind und respektiert werden. Die Arbeit der Gleichstellungsstelle setzt genau hier an: durch Aufklärung, Prävention und Selbstbestimmung von Frauen.
Jede Frau verdient es, frei von Angst und Gewalt leben zu können. Gemeinsam machen wir uns stark für eine Gesellschaft, in der Gleichstellung, Respekt und Sicherheit selbstverständlich sind!

