Heute ist Equal Pay Day 2025
Heute, am 7. März, begehen wir den Equal Pay Day 2025. Dieser Tag markiert den Tag, ab dem – statistisch betrachtet – Frauen für das Jahr 2025 anfangen Geld zu verdienen.
„Wie? Was? Wieso verdienen Frauen erst ab März Geld?“
In Deutschland herrscht eine Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, die aktuell 16 Prozent beträgt. Das heißt, dass Frauen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Lohn erhalten als Männer.
Nun werden manche sagen: „Naja, Männer arbeiten ja auch meistens in Vollzeit und Frauen arbeiten häufig nur in Teilzeit. Das ist ja ganz logisch, dass Frauen dann weniger verdienen.“
Dies ist prinzipiell korrekt. Wer weniger arbeitet, bekommt auch weniger Lohn. Der wichtige Punkt an dieser Stelle ist aber vielmehr die Frage, warum denn deutlich mehr Frauen in Teilzeit arbeiten als Männer? Dazu gleich mehr.
Denn wenn man die Umstände wie Arbeitsvolumen (also Teilzeit oder Vollzeit), Bildungsunterschiede (hatte ich Zeit zu promovieren oder habe ich nur eine Lehre machen können), Berufsunterschiede (also Führungskraft in einem Unternehmen oder Kassieren im Supermarkt) und dergleichen herausrechnet, dann bleibt trotzdem ein Unterschied von nicht erklärbaren 6 Prozent, die Frauen weniger verdienen als Männer bei gleicher Qualifikation und gleicher Tätigkeit.
Wir finden, das ist nicht gerecht.
Schauen wir uns aber einmal die Gründe an, warum Frauen weniger verdienen:
- Berufswahl und Branchenunterschiede: Frauen sind häufiger in sozialen und pflegerischen Berufen tätig, die traditionell schlechter bezahlt sind. Diese sogenannten „typischen Frauenberufe“ wie Erzieherin, Pflegekraft oder Verkäuferin sind gesellschaftlich unverzichtbar, dennoch spiegeln ihre Gehälter diese Bedeutung nicht wider.
- Teilzeitarbeit und Karriereunterbrechungen: Frauen unterbrechen ihre Karriere häufiger für Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen und arbeiten deswegen öfter in Teilzeit, was langfristig zu geringeren Gehältern und niedrigeren Renten führt.
- Diskriminierung und gläserne Decken: Trotz gleicher Qualifikation und Leistung stoßen Frauen in vielen Unternehmen an unsichtbare Barrieren, die ihnen den Aufstieg in Führungspositionen erschweren. Diskriminierung und ungleiche Bezahlung sind nach wie vor Realität.
Unsere Forderungen:
- Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit: Transparenzgesetze und gerechte Bezahlung müssen Standard sein.
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Bessere Rahmenbedingungen für Eltern und pflegende Angehörige.
- Auf Nimmer-Wiedersehen Geschlechterstereotype: Traditionelle Rollenbilder abbauen, um freie Berufswahl und individuelle Lebensgestaltung für alle zu ermöglichen.
- Weg mit Diskriminierung: Gleiche Aufstiegschancen für alle Geschlechter.
Wer mehr zum Equal Pay Day wissen möchte, kann in das Gespräch zwischen der Leiterin der Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie in Kaiserslautern der RPTU Dr. Cornelia Rövekamp und der Vorsitzenden des Business Professional Women Club Kaiserslautern Heike Thompson reinhören. Hier geht's zum Gespräch.

