Zentralisierung am Standort Kaiserslautern war richtige Entscheidung
Integrationsministerin Binz besucht Zentrale Ausländerbehörde
Bundesweit werden Fachkräfte dringend benötigt. Um auch für rheinland-pfälzische Unternehmen schnell qualifiziertes Personal im Ausland gewinnen zu können, hatte das Land die Ausländerbehörde in Kaiserslautern mit dem beschleunigten Fachkräfteverfahren für Rheinland-Pfalz betraut. Heute machte sich Integrationsministerin Katharina Binz ein Bild von der seit Januar 2021 bestehenden Zentralen Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung Rheinland-Pfalz (ZAB). Dabei sprach sie mit Kaiserslauterns Bürgermeisterin Beate Kimmel und dem Direktor des Referates Recht und Ordnung, Rainer Wirth, sowie Fachbehördenleiter Andreas Adelmann. Im Mittelpunkt des Besuches standen neben den Strukturen der ZAB vor allem deren bisherigen Erfahrungen sowie zukünftigen Herausforderungen.
Integrationsministerin Katharina Binz zeigte sich begeistert von der Arbeit der vermittelnden Fachkräftebehörde, die es interessierten Arbeitgebenden ermöglicht, die Einreisevoraussetzungen ihrer potentiellen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereits im Inland prüfen zu lassen. Dadurch lässt sich die Dauer der oft langwierigen Visa-Verfahren spürbar verkürzen. „In Kaiserslautern wurde mit großem Engagement innerhalb kürzester Zeit ein überregionales Kompetenzzentrum aufgebaut“, so die Ministerin. „In der Zentralen Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung werden die ausländerrechtlichen Kompetenzen unter einem Dach gebündelt und optimal mit dem bereits etablierten Netzwerk an Beratungs- und Anerkennungsstellen in Rheinland-Pfalz vernetzt.“
Wie Binz weiter ausführte, würden die sehr positiven Rückmeldungen aus der Praxis zeigen, dass die Zentralisierung im Bereich der Fachkräftemigration am Standort Kaiserslautern die richtige Entscheidung war. „Die Zentrale Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung Rheinland-Pfalz hat auch über die Landesgrenzen hinweg Anklang gefunden und nimmt eine Vorreiterrolle im Bereich der Fachkräftemigration ein“, lobte sie die Kompetenz des Teams um Fachbehördenleiter Andreas Adelmann. Dies betonte auch Bürgermeisterin Beate Kimmel, in deren Zuständigkeit die ZAB fällt: „Unsere Ausländerbehörde ist für diese Aufgabe bestens geeignet, konnte sie doch bereits auf umfangreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Hochschulen zurückblicken. Zudem besitzt sie eine hohe Serviceorientierung und eine gute digitale Infrastruktur.“
Kimmel bedankte sich nochmals bei der Integrationsministerin für die Entscheidung, die ZAB in der Westpfalzmetropole anzusiedeln. Dass das Land die Stadt Kaiserslautern mit einer so wichtigen Aufgabe betraut hätte, erfülle sie mit Stolz und Dankbarkeit. „Nun können wir mit dazu beitragen, in unserem Bundesland die Zuwanderung von qualifiziertem Fachpersonal zu erleichtern und somit unsere Wirtschaft zu unterstützen“, freute sie sich. Zuerst seien bei der Kaiserslauterner Ausländerbehörde lediglich zwei Sachbearbeiterinnen mit der Durchführung des beschleunigten Fachkräfteverfahrens beauftragt gewesen. Diese hätten auf Grund ihrer hohen Fachkompetenz bald schon Hilfestellung für kleinere Behörden geleistet. Mit der Anfang letzten Jahres erfolgten Bündelung in der Zentralen Ausländerbehörde seien dort inzwischen fünfeinhalb Stellen geschaffen, zwei weitere würden demnächst besetzt. Diese seien für die direkte Beratung und letztendlich Fachkräfteverfahren von insgesamt rund 163.000 rheinland-pfälzischen Firmen zuständig.
Nach den Ausführungen von Fachbehördenleiter Andreas Adelmann hätte die ZAB auf Grund ihres geringen Bekanntheitsgrades und den Folgen der Coronapandemie zu Beginn noch relativ wenige Verfahren zu bearbeiten gehabt. Ziel sei es deshalb gewesen, durch entsprechende Bewerbung den Bekanntheitsgrad der angebotenen Service-Leistung deutlich zu erhöhen und im ersten Jahr zwischen 450 und 500 Verfahren zu eröffnen. „Diese Zahl haben wir mit 590 Verfahren deutlich übertroffen“, bilanzierte ein zufriedener Fachbehördenleiter und ergänzte: „Davon konnten wir sogar bereits 250 Verfahren in 2021 abschließen.“ Die Schwerpunkte der Fachkräfteverfahren lägen derzeit auf den Branchen Gesundheit, Handwerk sowie dem Hotellerie- und Gaststättengewerbe. Aber auch auf dem KFZ-Sektor, wo Fahrer und Auszubildende sehr gefragt sind, sei eine wachsende Nachfrage zu verzeichnen. Nach der Zukunft seiner Fachbehörde gefragt, meinte Adelmann, dass sich der Trend zur Fachkräfteeinwanderung trotz der aktuellen Lage tendenziell verstärken wird.
Von hervorragenden Zukunftsperspektiven für die ZAB sprach auch Rainer Wirth, Leiter des Referates Recht und Ordnung, in dessen Bereich die Fachbehörde angesiedelt ist: „Seit Beginn diesen Jahres hatten wir bereits 254 konkrete Anfragen, bei denen uns die Arbeitgebenden die Unterlagen der Fachkräfte zur Prüfung zugesandt haben. Dies entspricht schon jetzt fast der Hälfte der Ersuche im gesamten Zeitraum 2021.“ Beim Aufbau und der Weiterentwicklung der ZAB werde die Stadt Kaiserslautern weiterhin durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier fachlich unterstützt. Alle bei der ZAB anfallenden Personal- und Sachkosten werden durch das Land erstattet, sofern sie nicht durch Gebühreneinnahmen gedeckt sind. Darüber hinaus wird der weitere Bedarf regelmäßig gemeinsam überprüft.