Lange Nacht der Kultur - Musik und Tanz mit neuen Medien im Konzertsaal der Fruchthalle: Instrumentalisten und Tanzperformances mit live-elektronischen Klang-Transformierung

Programmpunkte 116, 104, 115 und 110 im Programmheft der 'Langen Nacht der Kultur':

Kaiserslautern, 15.06.2012

auch zu finden unter
 

Étude de danse (Ludger Brümmer, Götz Dipper, 2012) für interaktive Partitur mit Tänzer Adonis Daukaev, Tänzer 
 
’Etude de danse’ konstelliert sich mit Hilfe von Zufallsoperationen ständig neu. Ähnlich wie in einem dreidimensionalen Würfel, bestehend aus 16 x 16 Takten, werden diese immer wieder neu zusammengestellt. Die 16 Matrizen wiederum bestehen aus Vierergruppen mit je 4 Versionen. Die Gruppen beinhalten Strukturtypen wie Einzelton/Intervall/Akkord, Polyphonie, Skalen, Repetitionen. Die Vierergruppierung setzt sich auch in der Verwendung des 4/4-Taktes fort. Jedes Viertel in den Takten ist zumeist in vier weitere 16tel-Noten aufgeteilt. Gelegentlich erklingen allerdings auch 32tel-Noten. Die musikalischen Strukturen sind allesamt algorithmisch entwickelt und benutzen ein gemeinsames Tonhöhenschema, das sich durch unterschiedliche Dichte und Konstellation in den 4 Strukturtypen artikuliert. Die Mischung aus Zufall und Festlegung bilden in dieser Komposition das kreative Potential. Die Maschine, die letztendlich einem mehrdimensionalen Würfel gleicht, fungiert wie ein Generator. Dieses Prinzip ist einem historischen musikalischen Würfelspiel entlehnt, das zu Zeiten Mozarts weit verbreitet war. Interessanterweise fand das Thema Zufall also schon im 18. Jahrhundert Anklang, wurde aber erst im 20. Jahrhundert in der heute bekannten Radikalität genutzt und akzeptiert. Insofern bildet dieses Werk einerseits eine Brücke zwischen einem Prinzip aus der Klassik und den Ansprüchen der Moderne, wie sie von Cage und Xenakis artikuliert worden sind. ‚Etude de danse’ geht zurück auf ‚Etude interactive’ (Brümmer/Dipper, 2011), das auf demselben Notenmaterial basiert. Bei ‚Etude de danse’ ist die Art der Interaktion vollkommen neu gestaltet. Die Musik wird durch die Bewegungen des Tänzers initiiert und der Tanz ist Teil der Hervorbringung der Musik.
 
 
 
Duo Moving Sounds
Kompositionen und Intuitive Musik
 
 
Markus Stockhausen (Trompete, Piccolo-Trompete, Flügelhorn) und Tara Bouman (Klarinette, Bassetthorn, Bassklarinette) spielen seit dem Jahr 2002 als Duo MOVING SOUNDS zusammen. Das Repertoire umfasst Kompositionen beider Künstler sowie Improvisationen und Intuitive Musik. Ihr Programm entscheiden sie oft spontan, entsprechend der Resonanzen des Raumes und seiner Akustik, der Tageszeit, der Anwesenheit der Zuhörer und natürlich ihrer eigenen Verfassung. Die einzelnen Stücke werden während des Konzertes angesagt. MOVING SOUNDS spielte zahlreiche Konzerte und Festivalauftritte in Italien, der Schweiz, England, Norwegen, Holland, Frankreich, Spanien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Israel, Russland, USA, Chile und vor allem in Deutschland. Mit Vorliebe spielen sie an akustisch besonderen Orten, wie Kirchen, Museen o. ä., wo sich der außergewöhnliche Klang der beiden Bläser am schönsten entfalten kann.
 
 
THING
 
Heiko Plank, plank und DAW (Digital Work Station)
 
„Auch als Ding (Thing, germanisch, altnordisch und neuisländisch: Þing, dän./norw./schwed.: Ting) wurden Volks- und Gerichtsversammlungen nach germanischem Recht bezeichnet. Thing war eine Versammlung zum Zwecke der politischen Meinungsfindung und zur Rechtsprechung. Allgemein waren zu einem Thing alle freien Männer eines bestimmten Gebietes aufgerufen und hatten das sogenannte Rederecht – wer was zu sagen hatte konnte das im Schutze dieser Versammlung frei und auf Augenhöhe mit allen anderen äußern. Die germanische Volksversammlung wird unter Historikern als eine frühe Form von Demokratie gesehen.
Nicht die historische Darstellung eines Thing, sondern das demokratische Miteinander ist zentrales Thema meiner Komposition. Die Musik bietet einen Rahmen, in dem sich Aufmerksamkeit, Verständnis und Toleranz gegenüber jeder musikalischen Äußerung einstellen kann – Inspiration und Offenheit für die unterschiedlichen Positionen und Stimmen, für das notwendigerweise gemeinsame Finden von Lösungen und Entscheidungen werden musikalisch hergestellt. Thing ist Konzert und Studioproduktion zugleich. Es gibt fertige, downloadbare MP3-Versionen, welche die Entwicklung der Komposition über einen Zeitraum dokumentierten und Ausgangspunkte für alle weiteren Stadien von Thing bilden. Thing bezeichne ich gerne aufgrund der verwendeten verschiedenen Stilistiken und der unterschiedlichen, in meiner Komposition verwendeten Tonleitern ( z. B. 8 Ton Spanisch, Doppelt Harmonisch Dur) als polystilistisch. Auch neuere Entwicklungen, zum Beispiel die Shepard-Tonleiter (1964), finden in dieser funktional anmutenden Arbeit ihren Platz. www.heiko-plank.de.“; (Heiko Plank)
 
Heiko Plank, Komponist, Produzent, Erfinder und Instrumentenbauer, Pädagoge, Mitbegründer des Acoustic Arts Labels, in erster Linie international renommierter Solist, dessen Virtuosität und Kreativität in Verbindung mit dem von ihm gebauten Instrument ‚plank’ einzigartig ist.
 
Kai Schumacher – Klavier & Elektronic
Pierre Jodlowski, Serié Blanche (6"00)
 
Gene Pritsker, Kandinskys Improvisation (7"00)
JacobTV, The body of your dreams (7"00)
 
Seit seinem Studium an der Folkwang-Hochschule Essen bei Prof. Till Engel liegt der Schwerpunkt in Kai Schumachers Solo-Repertoire auf zeitgenössischer amerikanischer Klaviermusik. Neben diversen Uraufführungen und europäischen Erstaufführungen widmet er sich auch der engen Zusammenarbeit mit zahlreichen Komponisten der jüngeren Generation, so z. B. in seinem Projekt ‚Darling, I’m indeed useless to you – 12 Variations without Amanda Palmer’: zwölf Komponisten – vom Jazz bis zur Avantgarde – haben hierfür je eine Variation über ein von Kai Schumacher komponiertes Thema geschrieben. In Kooperation mit den Duisburger Philharmonikern entwickelte er neue Formen der Konzert-Präsentation, mixt klassische und zeitgenössische Klaviermusik mit Rock- und Elektroklängen zu einer Collage, die sowohl jüngeres Publikum als auch ältere Kritiker in ihren Bann ziehen. Doch Kai Schumacher ist auf der Bühne nicht nur als einzelkämpfender Verfechter der Moderne unterwegs, sondern konzertiert auch regelmäßig mit Orchestern (u. a. Bergische Symphoniker, Rheinische Philharmonie Koblenz, Philharmonie Baden-Baden), als Pianist des ‚Trio Kaliya’ sowie als Keyboarder der Indie/Folk-Band ‚Mobilée’. Konzertreisen führten ihn nach Polen, Bulgarien, in die Türkei, nach Litauen, England, Belgien, Holland und Südkorea. Für sein CD-Debut wagte sich Kai Schumacher an einen Meilenstein der modernen Klavierliteratur: ‚The people united will never be defeated’ von Frederic Rzewski, einem abendfüllenden Variationszyklus über das chilenische Revolutionslied ‚El pueblo unido jamas sera vencido’ – und wurde dafür u. a. mit dem Stern des Monats der Zeitschrift FonoForum ausgezeichnet.
 
 
Honorarfreies Bildarchiv: Download im Internet unter der Adresse
 
www.kaiserslautern.de/kult-pr
 
Eintrittspreise:
 
Im Vorverkauf zahlen Erwachsene 10,00 Euro und gegen Vorlage der Rheinpfalz-Card 9,00 Euro.
Zu ermäßigtem Eintritt berechtigte Personen zahlen im Vorverkauf 7,00 Euro und gegen Vorlage der Rheinpfalz-Card 6,00 (zur Ermäßigung berechtigt sind Schüler und Schülerinnen, Studenten und Studentinnen, Kinder ab 3 Jahren, Jugendliche bis 18 und Personen mit Sozialermäßigung).
An der Abendkasse zahlen Erwachsene 11,00 Euro und gegen Vorlage der Rheinpfalz-Card 10,00 Euro.
Zu ermäßigtem Eintritt berechtigte Personen) zahlen an der Abendkasse 8,00 Euro und gegen Vorlage der Rheinpfalz-Card 7,00 Euro (zur Ermäßigung berechtigt sind Schüler und Schülerinnen, Studenten und Studentinnen, Kinder ab 3 Jahren, Jugendliche bis 18 und Personen mit Sozialermäßigung.)
Familien (mindestens eine erwachsene und höchstens zwei erwachsene Personen mit ihren Kindern) zahlen an der Abendkasse 25,00 Euro und gegen Vorlage der Rheinpfalz-Card 23,00 Euro.
Die Abendkasse in der Fruchthalle öffnet um 17:00 Uhr.
Der Late-Night-Tarif gilt ab 0.00 Uhr an der Abendkasse. Erwachsene zahlen 5,00 Euro und zu ermäßigtem Eintritt berechtigte Personen (zur Ermäßigung berechtigt sind Schüler und Schülerinnen, Studenten und Studentinnen, Kinder ab 3 Jahren, Jugendliche bis 18 und Personen mit Sozialermäßigung) zahlen 2,00 Euro.
Alle Inhaber und Inhaberinnen eines Eintrittsarmbändchens für die ’Lange Nacht der Kultur’ können die ’Lauterer Nachtbusse’ in der Nacht vom 16.06. auf den 17.06.2012 zum reduzierten Preis von 1,00 Euro pro Fahrt nutzen.
 
Kontaktadressen
Referat Kultur der Stadt Kaiserslautern
Rathaus Nord, Gebäude A, 1. OG
Lauterstr. 2
67657 Kaiserslautern
Tel. 0631 365-1410
Fax: 0631 365-1419
Öffnungszeiten: Mo–Do 09:00–12:00 und 14:00–16:00 Uhr, Fr 09:00–13:00 Uhr
E-Mail: kultur@kaiserslautern.de, Internet: www.fruchthalle.de
 
Fruchthalle
Fruchthallstr. 10
67655 Kaiserslautern
Tel. 0631 365-3452, -3451
Fax: 0631 365-3459
Öffnungszeiten: Mo, Di und Do 09:00–12:00 Uhr, Mi 09:00–16:00 Uhr, Fr 09:00–13:00 Uhr
E-Mail: kultur@kaiserslautern.de,
Internet: www.fruchthalle.de
 
 

 

 

 




Autor/in: Pressestelle

 
 

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