"Meilensteine" beim Silvesterkonzert mit Beethoven und der Deutschen Radio Philharmonie

Um 17:00 Uhr in der Fruchthalle Kaiserslautern




Pietari Inkinen. © Kaupo Kikkas

Die „Schicksalssinfonie“ und die „Eroica“: Zwei Meilensteine der Musikgeschichte von Ludwig van Beethoven, die zu dem Besten gehören, was die Klassische Musik je in Töne gefasst hat, erklingen zum Jahreswechsel in der Fruchthalle Kaiserslautern. Ihre Botschaft von Hoffnung, Triumph und Widerstandskraft ist heute noch genauso aktuell wie zu ihrer Entstehungszeit. Das Silvesterkonzert mit der Deutschen Radio Philharmonie am Sonntag, 31. Dezember 2023 um 17:00 Uhr in der Fruchthalle Kaiserslautern wird von Chefdirigent Pietari Inkinen geleitet. Roland Kunz führt durch den Abend.

Mit seiner 3. Sinfonie „Eroica“ wollte Beethoven der Anekdote nach eigentlich Napoleon, „den größten Helden des Zeitalters in einem Tonwerke“ feiern, zerriss die Widmung jedoch wutentbrannt nach dessen selbstherrlicher Kaiserkrönung mit den Worten: „Ist der auch nichts anderes, wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeiz frönen…“.

Der Beiname „Schicksalssinfonie“ der 5. Beethoven Sinfonie ist ebenso mit einer Anekdote verbunden, die laut nicht überprüfbarer Aussage von Beethovens Sekretär sich doch maßgeblich auf das Hörverständnis des Werks ausgewirkt hat. "So pocht das Schicksal an die Pforte!", soll sich Beethoven - angesprochen auf das markante „ta-ta-ta-taaaa“ - geäußert haben. Beethovens „Schicksal“ war bekanntlich seine zu diesem Zeitpunkt stark fortschreitende Ertaubung. Seine Pianisten-Karriere war bereits in Gefahr und die Ungewissheit, wie es mit dem Komponieren weitergeht, groß. Ähnlich wie die 9. Sinfonie behandelt sie mit ihrem "per aspera ad astra" (lat. „durch das Raue zu den Sternen“, von c-moll nach C-Dur) einen grundlegenden Gedanken der europäischen Kultur. Auch wenn diese Deutung in der heutigen Zeit bisweilen als pathetisch angesehen wird, hat Beethovens Fünfte zusammen mit der Eroica und seiner 9. Sinfonie das sinfonische Schaffen des 19. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst. Beethoven selbst hielt seine dritte für die bedeutendste seiner Sinfonien.

Seit 2017 steht der aus Finnland stammende Dirigent Pietari Inkinen an der Spitze der Deutschen Radio Philharmonie. Die Vielfalt des musikalischen Schaffens seines finnischen Landsmanns Jean Sibelius ist eine Art Leitmotiv in der Programmgestaltung des Chefdirigenten. Eine weitere zentrale Rolle in der musikalischen Arbeit des Chefdirigenten spielt die tschechische Musik mit ihren bekanntesten Vertretern Bedrich Smetana und Antonín Dvorák. Seit vielen Jahren setzt sich Pietari Inkinen mit der Musik von Richard Wagner auseinander. Bei den Bayreuther Festspielen 2023 übernahm er die musikalische Leitung des Ring-Zyklus. Im Sommer 2021 dirigierte er bereits drei Vorstellungen der Walküre am Grünen Hügel. Zuvor dirigierte er die Tetralogie mit großem Erfolg an der Opera Australia in Melbourne, wofür er 2014 mit dem Helpmann Award und 2016 mit dem Green Room Award ausgezeichnet wurde. Pietari Inkinen ist außerdem Musikdirektor des KBS Symphony Orchestra in Seoul. Zu den Höhepunkten seiner internationalen Dirigenten-Karriere gehören Konzerte beim Pittsburgh Symphony Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, Gürzenich-Orchester, NDR Elbphilharmonie Orchester und Budapest Festival Orchester. Er stand am Pult vieler weiterer namhafter Orchester, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Berlin, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia, das Orchestre Philharmonique de Radio France, Los Angeles Philharmonic Orchestra, Israel Philharmonic Orchestra oder Helsinki Philharmonic.

Karten von 45,00 bis 35,00 Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information, Fruchthallstraße 14, Tel. (0631) 365-2316, beim Thalia Ticketservice unter Tel. (0631) 36219-814 und bei allen weiteren VVK-Stellen (Ticket-Hotline: 01806-57 00 00) oder im Internet unter www.eventim.de. Die Eintrittskarte berechtigt am Veranstaltungstag zur Hin- und Rückfahrt bis zum folgenden Tag 3:00 Uhr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln (bei der DB: RE, RB und S-Bahn) im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), 2. Klasse.

 © Jean M. Laffitau

Die Deutsche Radio Philharmonie. © Jean M. Laffitau