Musikalisch-literarische Soirée mit Liedern des jüdisch-polnischen Dichters und Komponisten Mordechai Gebirtig
"Nu Gey - Ikh Bleyb" lautet der Titel einer musikalischen Lesung, die im Rahmen des dritten Literaturfestivals am Samstag, 04. Februar 2023, um 19:30 Uhr in der Scheune des Stadtmuseums zu erleben ist. Sie wird im Gedenken an den jüdisch-polnischen Dichter und Komponisten Mordechai Gebirtig von der israelischen Sängerin Dalia Schaechter und dem Gitarristen Christian von Götz gestaltet.
In der ganzen jüdischen Welt singt man die Dichtung und die Kompositionen von Mordechai Gebirtig, einem polnischen Juden, der 1877 in Krakau geboren und 1942 im dortigen Ghetto von SS-Männern auf die Straße gezerrt und erschossen wurde. Bis zum Alter von zehn Jahren besuchte er in seiner Geburtsstadt eine traditionelle jüdische Grundschule und musste dann eine Lehre als Tischler absolvieren. Schon früh interessierte er sich für Literatur. Seine ersten Texte verfasste er 1906 im Organ des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbundes, später schrieb er Rezensionen für eine Theaterzeitung. Als Tischler reparierte Gebirtig alte Möbel und lebte mit seiner Frau Blumke und den drei Töchtern in Krakau im Stadtteil Kazimierz, in der Ul. Berka Joselewicza Nr. 5. Tagsüber hobelte er an Möbeln und nachts am jiddischen Lied, sagen Zeitgenossen.
Die Sängerin Dalia Schaechter und Gitarrist Christian von Götz stellen an diesem Abend Lieder des jüdisch-polnischen Dichters und Komponisten Gebirtig vor. Diese sind bislang in Deutschland nur wenig bekannt. Sie zeichnen sich durch ein überaus faszinierendes Gegenüber von zärtlicher Naivität und zum Teil brutaler Schroffheit aus. Dabei werden Gebirtigs liebevolle Beobachtungen des alltäglichen jüdischen Lebens in seinem Werk hör- und fühlbar.
Die israelische Mezzosopranistin Dalia Schaechter ist Teil des Ensembles der Oper Köln. Sie gastierte unter anderem bei den Bayreuther Festspielen. Schaechter und der Gitarrist Christian von Götz interpretieren in ihrem Programm Werke von Mordechai Gebirtig – modern, groovend und gegenwärtig.
Christian von Götz inszenierte u. a. an der Komischen Oper Berlin, der Oper Leipzig, der Royal Opera Copenhagen, der Oper Köln, der Hamburgischen Staatsoper, dem Gärtnerplatztheater München, den Opernhäusern in Lissabon und Odessa und beim Edinburgh International Festival.
Karten für das Konzert von 12,00 Euro (ermäßigt 10,00 Euro) sind nur in der Tourist-Information und an der Abendkasse erhältlich.