"Alma Rosé - Ein Künstlerleben zwischen Kultur und Barbarei"

Musikalische Lesung mit Corinna Harfouch in der Fruchthalle




Pianistin Hideyo Harada. © Uwe Arens

m Rahmen des dritten Literaturfestivals Kaiserslautern ist am Donnerstag, 02. Februar, um 20:00 Uhr Schauspielerin Corinna Harfouch bei einer musikalischen Lesung über das Leben der jüdischen Geigerin Alma Rosé in der Fruchthalle zu Gast. Musikalisch begleitet wird sie von der Geigerin Latica Honda-Rosenberg und der Pianistin Hideyo Harada. Zuvor führt Dr. Burkhard Egdorf um 19:15 Uhr im Roten Saal der Fruchthalle die Konzertgäste in den Abend ein.

Alma Rosé – ein Name, der nie dem Vergessen anheimfallen sollte. Das Leben einer starken Frau und faszinierenden Künstlerin verbindet sich damit. In ihrer Biografie spiegelt sich, welche humanistische Kraft in der Musik steckt – und wie Musik gleichzeitig von einer grausamen Sache missbraucht werden kann.

Alma Rosé ist die Nichte Gustav Mahlers. In Wien wird sie 1906 in eine berühmte Musikerfamilie hineingeboren. Die eigene musikalische Ausbildung erhält sie vom Vater, dem berühmten Geiger und Wiener Philharmoniker Arnold Rosé. Die Anfänge ihrer Karriere als Geigerin sind vielversprechend. Selbstbewusst bewegt sie sich im Zentrum der musikalischen Welt ihrer Zeit. Einen herausragenden Ruf erarbeitet sie sich nicht allein als Solistin: Alma Rosé gründet die „Wiener Walzermädeln“ und tourt mit diesem Ausnahmeorchester bald durch ganz Europa. Fotografien von ihr zeigen eine lebenshungrige, moderne Frau. Doch ihre jüdische Abstammung wird ihr zum Verhängnis. Die menschenverachtende Ideologie des Nazi-Regimes gesteht ihr keinen Ruhm, keinen Glanz, ja nicht einmal das nackte Überleben zu. Die entbehrungsreiche Gefangenschaft im Vernichtungslager überlebt sie nicht: 1944 stirbt Alma Rosé in Auschwitz.

Die Geigerin teilt das Schicksal mit sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Aber damit ist die Biografie der Alma Rosé nicht zu Ende erzählt. Es gehört auch in ihre Lebensgeschichte, dass sie mit Musik ein Zeichen gesetzt hat, dass sie mit ihrer Kunst in der Vorhölle auf Erden Momente des Vergessens bereitet, Hoffnung gestiftet hat. Alma Rosé wird nach ihrer Verhaftung die Leiterin des "Mädchenorchesters" in Auschwitz und hält ihre schützende Hand über Mithäftlinge. Die Musikerinnen ihres Ensembles bleiben von der Tötungsmaschinerie verschont.

Corinna Harfouch ist eine der renommiertesten deutschen Schauspielrinnen, vielfach ausgezeichnet und preisgekrönt. Nachhaltig und überzeugend verkörpert sie die Extreme der menschlichen Existenz. Sie liest Auszüge aus Anita Lasker-Wallfischs Lebenserinnerungen "Ihr sollt die Wahrheit erben – Die Cellistin von Auschwitz" und Richard Newmans Biografie "Alma Rosé". Es erklingen Werke von Mozart, Beethoven, Brahms, Schubert, Schumann, Tschaikowski, Chopin, Franck bis hin zu Bloch und Sarasate.

Corinna Harfouch ist auch die Protagonistin der Literaturverfilmung „Was man von hier aus sehen kann“ nach dem Roman von Mariana Leky. Diese ist am Freitag, 03. Februar 2023, um 18:00 Uhr im Union Studio für Filmkunst zu sehen.

Karten für das Konzert von 26,50 Euro (ermäßigt 17,00 Euro), 21,00 Euro (ermäßigt 14,00 Euro) sowie für 14,50 Euro (ermäßigt 10,50 Euro) gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information, Fruchthallstraße 14, Tel. (0631) 365-2316, beim Thalia Ticketservice unter Tel. (0631) 36219-814 und bei allen weiteren VVK-Stellen (Ticket-Hotline: 01806-57 00 00) oder im Internet unter www.eventim.de.

 © Pascal Buenning

Schaspielerin Corinna Harfouch. © Pascal Buenning

 © Joseph Molina

Violinistin Latica Honda-Rosenberg. © Joseph Molina