08. Februar 2021, 17:00 Uhr - Thema: Was macht Corona mit der Kultur?
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf unser vielfältiges Kulturleben, auf unsere blühende Kunstlandschaft aus? Nach einem Jahr Covid-Virus und zwei Lockdowns stellen sich den Kulturschaffenden, aber auch den Kulturbeflissenen, den ZuschauerInnen viele Fragen, die immer noch nicht ganz einfach zu beantworten sind. Der Grund: Das Ende der Misere ist nicht in Sicht.
Also: Ist Kultur wirklich so wenig system-relevant, wie es uns das strenge Herunterfahren von Kulturveranstaltungen und die ersten Reaktionen der Politiker im Frühjahr 2020 suggeriert haben? Welche ökonomischen Auswirkungen haben die erzwungenen Schließungen? Kommen unsere Kulturstätten, die zu keiner Zeit übermäßig mit Geld ausgestattet waren, wieder auf die Beine? Wie wirken sich die Lockdowns aus beziehungsweise wie haben sie sich schon sozial auf die KünstlerInnen ausgewirkt?
Nachdenken muss man auch darüber, wie man die Menschen, die es sich zu Hause bequem gemacht haben, wieder von der Couch runter holt? Zumal es nie ganz leicht war, Kultur allgemein zugänglich zu machen. Müssen sich Theater, Kulturzentren, die freie Szene, Kinos und Museen komplett umstellen, damit die Zuschauerränge nicht leer bleiben? Muss sich die Kultur-Szene verändern? Muss sie ihr Spektrum generell um den Livestream oder die online-Aufzeichnung erweitern? Hier hat sich viel getan, die Kulturszene war so kreativ, wie man es möglicherweise geahnt, aber nicht erwartet hätte. Nach dem Erfolg dieser Aktionen sollte man daher hinterfragen: Was wird kommen, was muss bleiben
An der Livestream-Diskussion nehmen teil:
Ursula Simgen-Buch (64), seit 2004 Geschäftsführerin der Provinz 80 Programmkino GmbH, die die Kunstkinos in Enkenbach-Alsenborn und Kaiserslautern betreibt: das Provinzkino und das Union-Studio für Filmkunst. Beide Häuser haben eine sehr lange Tradition und werden regelmäßig von Bund und Land für ihre Programmgestaltung ausgezeichnet.
Urs Häberli (60), Regisseur und seit 2012 Intendant des Pfalztheaters. Das Haus hat einschließlich der Werkstattbühne gut 700 Zuschauerplätze. Zum Betrieb gehören vor und hinter den Kulissen über 300 Beschäftigte. Finanziert wird das Dreispartenhaus vom Bezirksverband Pfalz, dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Kaiserslautern.
Richard Müller (68), Geschäftsführer des Kulturzentrums Kammgarn GmbH. Seit der Gründung 1988 Chef des renommierten Hauses. Auch die Kammgarn ist auf Fördergelder angewiesen, auch sie ist seit Beginn der Corona-Pandemie – bis auf ein kurzes Openair-Intermezzo im Sommer - geschlossen.
Stephan Flesch (60), freier Kulturschaffender und Kult-Sänger aus Kaiserslautern. Er ist finanziell auf Auftritte angewiesen. Auch er muss seit Corona das Haus hüten, alle Auftritte musste er canceln. Lediglich in den Livestreams der Stadt aus der Fruchthalle hatte er Gelegenheit, seiner Profession und Leidenschaft nachzugehen.
Es moderiert Rheinpfalz-Redakteur Fabian R. Lovisa.
Alle Streams können online auf den Kanälen von herzlich digital über YouTube und Facebook aufgerufen oder auf den angeschlossenen Offenen TV-Kanälen angeschaut werden.