Klavierabend mit Fazıl Say

Der türkische Weltbürger gastiert am Donnerstag , 03. Mai, 20:00 Uhr, im Kammerkonzert in der Fruchthalle – In Kooperation mit der Villa Musica

Der Tagesspiegel beschrieb ihn kürzlich als „Franz Liszt des 21. Jahrhunderts“. Fazıl Say ist eben nicht nur ein brillanter Pianist, sondern auch ein vielseitiger, experimentierfreudiger Komponist. Hinzu kommt die schier unglaubliche Bühnenpräsenz, die er mit dem großen Ungarn teilt. All diese Qualitäten vereint Fazıl Say bei seinem Klavierabend am Donnerstag, den 3. Mai, ab 20 Uhr in der Fruchthalle. Seine Tastenkunst zeigt er in drei Nocturnes von Frédéric Chopin und in einer der berühmtesten Sonaten von Ludwig van Beethoven, der „Appassionata“ opus 57. In den „Gnossiennes“ von Erik Satie nähert er sich subtil der Moderne an. Höhepunkt und Abschluss des Abends wird eine Eigenkomposition: Die viersätzige Klaviersonate „Gezi Park 2“ ist Teil zwei eines dreiteiligen Zyklus, der eine kompositorische Reflexion der bürgerkriegsähnlichen Ereignisse in Istanbuls Gezi-Park im Frühjahr 2013 darstellt. Fazıl Say, weltweit gefragter Interpret, produktiver Komponist und obendrein kritischer Geist – ein in Ankara geborener Weltbürger. 

Zur Person Fazıl Say: 1970 in Ankara geboren, erhielt Fazıl Say bereits als Siebzehnjähriger ein Stipendium in Deutschland. Acht Jahre später gewann er in New York die „Young Artists Auditions“. Damals begann seine rastlose internationale Konzerttätigkeit. Seit 2002 ist Istanbul sein Lebensmittelpunkt – und das, obwohl er auch öffentlich immer wieder Kritik äußert an musikalischen oder politischen Entwicklungen in der Türkei. 2012 wurde Say in Istanbul der Prozess gemacht, weil er via Twitter ironische Kommentare zu fundamentalistischen Gepflogenheiten im Islam verbreitet und dadurch einflussreiche religiöse Kreise in der Türkei brüskiert hatte. Damals drohten dem Pianisten und Tonsetzer 18 Monate Gefängnishaft wegen „Verunglimpfung religiöser Werte“ – letztlich wurde Say zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Einschüchtern ließ sich der türkische Weltbürger dadurch nicht: Als 2013 die Geschehnisse um den Gezi-Park landesweite Demonstrationen gegen Präsident Erdogan auslösten, begann Say, dem Protest ein musikalisches Denkmal zu setzen. Bis dato entstanden drei Kompositionen, die den Titel „Gezi-Park“ tragen. 

Karten von 25,00 bis 10,00 Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information, Fruchthallstraße 14, Tel. 0631 365-2316; im Pop Shop Kaiserslautern, Tel. 0631 64725; Thalia Ticketservice, Tel. 0631 36219-814 und bei allen weiteren VVK-Stellen (Ticket-Hotline: 01806-57 00 70), im Internet unter www.eventim.de und von zu Hause aus mit ‚ticketdirect‘ über www.eventim.de sowie bei Villa Musica (06131 / 9251800, www.villamusica.de). Auch telefonische Bestellungen sind möglich. Die Karten gehen Ihnen dann per Post zu.