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Im Bahnviadukt in der Trippstadter Straße rollt der Verkehr wieder
Die nahezu unendliche Geschichte zur Sanierung des Bahnviadukts in der Trippstadter Straße kommt langsam einem Ende entgegen. Die Arbeiten des Tiefbaureferats zum Ausbau der Straße sind soweit abgeschlossen, dass die Unterführung seit Freitag zumindest einseitig in Fahrtrichtung Zollamtstraße / Karcherstraße wieder vom Straßenverkehr befahrbar ist. Die Straße wurde deutlich verbreitert und in Asphaltbauweise mit gepflasterten Gehwegen sowie beidseitig einem asphaltierten Radweg vollsaniert. Im Rahmen der Neuplanung wurden auch der Knotenpunkt Karcherstraße sowie der Anschluss an die Zollamtstraße umfassend ausgebaut, wobei neben den Erfordernissen des motorisierten Verkehrs auch eine verkehrssichere Führung von Fußgängern und Radfahrern in Form gesicherter Querungshilfen hergestellt wurde. Zur Gewährleistung sicherer Verkehrsabläufe wird der Knoten Karcherstraße künftig mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet, über die auch die Querungen von Fußgängern und Radfahrern mit eingebunden sind.
Die Arbeiten für diesen ersten Bauabschnitt von rund 4.300 m² zwischen Trippstadter Straße / Zollamtstraße bis annähernd zur Einmündung Katharinenstraße begannen nach der Fertigstellung der Brücke durch die Deutsche Bahn am 3. Juni. Sie sollten ursprünglich bis Ende des Jahres andauern und sind damit deutlich schneller fertig als geplant – was angesichts einer Gesamtbauzeit von Viadukt und Straße von am Ende vermutlich knapp 13 Jahren immerhin ein kleiner Lichtblick ist. „Wir sind froh und erleichtert, wieder Fahrzeuge unter der Brücke zu sehen. Wir nähern uns nun wirklich langsam dem Ende einer extrem langwierigen Baumaßnahme“, so Baudezernent Manuel Steinbrenner.
Im Anschluss an den nun fertiggestellten ersten Bauabschnitt erfolge der weitere Ausbau der Trippstadter Straße von der Katharinenstraße bis zur Logenstraße. „Hier ist mit einer Bauzeit von rund einem Jahr zu rechnen, wofür wir alle Verkehrsteilnehmer nochmals und hoffentlich ein letztes Mal um Geduld bitten“, so der Beigeordnete. In einem ersten Schritt wird dazu der Hang zur Bahn hin gerodet und mit einer Mauer abgestützt. Die voraussichtlich neun Bäume, die dafür entfernt werden müssen, werden nachgepflanzt. Die Ausschreibung zum weiteren Ausbau der Straße wird in Kürze auf den Weg gebracht.
Das ursprüngliche Bauwerk war ein Sandsteingewölbe und wurde in mehreren Bauabschnitten (1846/1868/1890-93) errichtet und 1935 erweitert. Die lichte Weite zwischen den Widerlagern betrug rund zehn Meter. Die Eisenbahnüberführung überführt die drei Bahnstrecken zwischen Homburg (Saar) und Ludwigshafen (Rhein), zwischen Kaiserslautern und Pirmasens und zwischen Kaiserslautern und Lauterecken-Grumbach. Im Rahmen einer Sonderbegutachtung aus dem Jahr 2005 wurde dem Bauwerk ein schlechter baulicher Zustand attestiert, demzufolge es erneuert werden musste. Nach Jahren der Planung war Baubeginn im Jahr 2013. Die bauliche Umsetzung zog sich dann aber insbesondere durch die Kündigung des Auftrags durch die DB und die Stadt Kaiserslautern im Jahre 2016 hin. Es folgten im Nachgang nochmals drei Ausschreibungsverfahren, bevor der Weiterbau am Viadukt im Sommer 2020 weitergehen konnte. Das neue von der Bahn errichtete Überführungsbauwerk besteht aus zwei Bauwerken, aus einem dreizelligen Stahlbeton-Rahmen mit einer lichten Weite von 21,60 Metern und einer Stahlbrücke mit einer lichten Weite von 32,8 Metern. Die ursprünglich auf rund 14 Millionen Euro geschätzten Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich nach aktuellem Stand auf 52,56 Millionen Euro. Davon hat die Stadt rund 10,5 Millionen Euro zu tragen. Den Rest übernehmen die Bahn und das Land Rheinland-Pfalz.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 14.10.2024