Kaiserslautern auf Facebook
Auf der offiziellen Facebook-Seite der Stadt Kaiserslautern postet die Pressestelle relevante Verwaltungsthemen aber auch andere Informationen rund um Kaiserslautern und das Leben in der Stadt.
Zukünftig Handlungsleitlinie und Planungsgrundlage für planerische Prozesse
Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels und der damit einhergehenden zunehmenden Hitzebelastung im Stadtgebiet steht die Stadt Kaiserslautern vor der zentralen Herausforderung, die stadtklimatische Ausgangslage zu erhalten und zu verbessern. Um hierfür eine fachliche Grundlage zu haben, wurde die Stadtklimaanalyse aktualisiert, wie es das Klimaanpassungskonzept Kaiserslautern (KLAK) vorsieht. Die Stadtklimaanalyse 2024 zeigt neben der aktuellen klimatischen Situation auch mittels Modellrechnungen das zukünftige Kaiserslauterer Stadtklima für das Jahr 2055 bei mittlerem und starkem Klimawandel auf.
„Die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse 2024 verdeutlichen, dass wir vor großen Herausforderungen stehen: Insbesondere in der Innenstadt wird der Klimawandel zukünftig massive Auswirkungen haben“, so Umweltdezernent Manuel Steinbrenner. „Um dem entgegenzuwirken, sollten wir unsere Handlungsmöglichkeiten vor Ort erkennen.“ Dabei helfe das Stadtklimagutachten als strategisches Werkzeug zur Beurteilung baulicher Entwicklungsprojekte im Hinblick auf das Stadtklima.
Für das Jahr 2055 ist gemäß der Stadtklimaanalyse 2024 von vermehrten Hitzeperioden und einer Zunahme der Temperaturen auszugehen. Indem Flächen und Räume in der Stadt anders genutzt werden, sind die Temperaturen vor Ort jedoch beeinflussbar. Beispielsweise können Frischluftbahnen das Stadtgebiet durchlüften. Zudem sollten unbebaute Flächen vorgesehen sowie beschattete Bereiche als Aufenthaltsräume bewahrt und zusätzlich geschaffen werden.
Die Aktualisierung der Stadtklimaanalyse basiert auf Modellrechnungen. Die Modellergebnisse ermöglichen Aussagen zu den Parametern bodennahe Lufttemperatur, Kaltluftströmungsfeld, Kaltluftproduktionsrate und Kaltluftvolumenstrom (Nachtsituation) sowie Physiologisch Äquivalente Temperatur (PET, Tagsituation) für den Status Quo und die beiden Zukunftsszenarien. Erkenntnisse wurden synthetisiert und schlussendlich in einer Planungshinweiskarte zusammengefasst. Diese gibt einen Überblick über die bioklimatische Belastung im Stadtgebiet sowie Hinweise darauf, wo mit welcher Priorität Maßnahmen zur Reduzierung der Hitzebelastung erforderlich sind. Gleichzeitig werden Schutzbedarfe der vorhandenen Grün- und Freiflächen definiert und Informationen über wichtige Frisch- und Kaltluftleitbahnen gegeben. Zudem macht die Karte auf den ersten Blick ersichtlich, welche Flächen zur Sicherstellung und Verbesserung der stadtklimatischen Situation zu bewahren sind und wo Maßnahmen zur Klimaanpassung im Stadtgebiet vorrangig umgesetzt werden müssen. Geeignete Maßnahmen werden in dem Bericht der Stadtklimaanalyse als Maßnahmenkatalog aufgeführt.
Im Ergebnis stellt die Stadtklimaanalyse 2024 mit dem Kartenwerk und dem Maßnahmenkatalog eine wichtige fachliche Grundlage für unter anderem planerische Entscheidungen dar, um gesunde Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen zu gewährleisten und die Stadt widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel zu machen. So sollen die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse unter anderem auch in das Integrierte Nachhaltige Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Kaiserslauterns einfließen. In seiner Sitzung vom 13. Mai 2024 hat der Stadtrat unter anderem die Verwendung des Stadtklimagutachtens als Handlungsleitlinie und Planungsgrundlage für planerische Prozesse beschlossen.
Das Stadtklimagutachten wurde von der GEO-NET Umweltconsulting GmbH erstellt. Der Bericht und eine Zusammenfassung der Klimaanalyse, die Planungshinweiskarte sowie die Beschlussvorlage zu den Maßnahmen sind im Ratsinformationssystem der Stadt Kaiserslautern unter der Stadtratssitzung vom 13. Mai 2024 (TOP8) abrufbar. Künftig werden der Bericht sowie die Kartenwerke auch auf der Website der Stadt unter „Leben Wohnen Umwelt“ – „Luft und Stadtklima“ zur Verfügung gestellt.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 28.05.2024