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Delegationen aus Saint-Quentin und Kaiserslautern tauschten sich in Verdun aus
Europa, Erinnerungskultur, Jugend und Sport: Unter diesen Überschriften stand das Treffen von Delegationen der Partnerstädte Kaiserslautern und Saint-Quentin am 8. und 9. Mai in Verdun. Die Kleinstadt mit knapp 18.000 Einwohnern ist zugleich Mahnmal für die Gräuel des ersten Weltkrieges und Beispiel für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Franzosen. Auf halber Strecke zwischen Saint-Quentin und Kaiserslautern gelegen, war die Stadt Verdun nach den Stadtratsbeschlüssen zur Gründung einer Städtepartnerschaft im Juni 1967 Ort der ersten Arbeitssitzung. Dort wurden auch die Daten für die Vertragsunterzeichnung im Oktober desselben Jahres festgelegt wurden und die Organisation der Festlichkeiten besprochen.
Verdun wurde daher erneut als Ort der Begegnung von Vertreterinnen und Vertretern aus den Stadträten, den Jugendvertretungen und Verwaltungen beider Städte für ein Treffen ausgewählt. Organisiert von Europe Direct Kaiserslautern und der Stadt, tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier Wochen vor der Europawahl über die Zukunft der Europäischen Union aus. Weitere Themen waren die Erinnerungsarbeit und im Vorfeld der olympischen Spiele auch die Diskussion um die Bedeutung des Sportbereiches für die europäische Einheit. Nach einer geführten Besichtigung der Schlachtfelder von Douaumont und des Beinhauses, begrüßte der Bürgermeister der Stadt Verdun, Samuel Hazard die deutsch-französische Gruppe. Im Rahmen einer Kranzniederlegung am „Monument aux Morts“ in Verdun durch Alexis Grandin, stellvertretender Bürgermeister von Saint-Quentin, und Jörg Harz, Mitglied des Stadtrats der Stadt Kaiserslautern, stellte Samuel Hazard den diesjährigen Europatag am 9. Mai und die Bedeutung vielfältigen Engagements für die Zukunft Europas in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er verwies vor dem Hintergrund der gemeinsamen deutsch-französischen Erinnerungsarbeit auf aktuelle Herausforderungen in den Aufgabenbereichen von Städten, insbesondere angesichts der Zunahme nationalistischer Strömungen. Alexis Grandin und Jörg Harz schlossen sich in ihren Wortbeiträgen diesen Ausführungen vollumfänglich an. Ihren Abschluss fand die bilaterale Begegnung in einer geführten Gedenkradtour in und um Verdun.
Die zentralen Fragen des Austauschs wurden auch insbesondere aus Sicht der Jugend beleuchtet, ebenso die Frage nach der zukünftigen Rolle der Jugend in der gemeinsamen Städtepartnerschaft. Die Vertreterinnen und Vertreter der Jugendvertretungen beider Städte äußerten den Wunsch nach verstärkter Einbindung in die Gestaltung städtepartnerschaftlicher Aktivitäten durch themenorientierte Zusammenarbeit und mehr Gelegenheiten zur Begegnung. Konkret beginnen soll dies mit einem Projekt zur Erinnerungsarbeit und Recherchen in der jeweils anderen Stadt.
Die offiziellen Vertreterinnen und Vertreter beider Städte vereinbarten die nächste Arbeitssitzung, die turnusgemäß in Saint-Quentin stattfinden wird. Arbeitssitzungen im Rahmen der Städtepartnerschaft zur inhaltlichen und organisatorischen Absprache zukünftiger Projekte gibt es von Beginn an seit 1967.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 13.05.2024