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Pressemitteilung vom 11.10.2021

Bürgermeisterin in „Laut(r)er Szenen No. 2“

Treffen mit Musikerinnen und Musikern im Irish House

Fehlende Proberäume und öffentliche Wertschätzung, dazu Corona und gemeinsame Plattformen – so lauteten die Kernthemen beim zweiten „Laut(r)er Szenen“-Treff von Bürgermeisterin Beate Kimmel, zu dem diese mit Kammgarn-Chef Richard Müller ins Irish House eingeladen hatte. Im Fokus der Begegnung, durch die die Kulturdezernentin mit verschiedenen Kreisen der Stadtgesellschaft ins Gespräch kommen möchte, standen dieses Mal die Musikerinnen und Musiker der freien Szene. „Es ist mir wichtig, Ihren Blickwinkel auf unsere Stadt kennen zu lernen und zu erfahren, wie ich Sie gegebenenfalls unterstützen kann“, begrüßte Kimmel die Anwesenden. Diese kamen auch gleich zur Sache und schilderten die Herausforderungen und Probleme, denen sie nicht nur durch die Coronapandemie gegenüberstehen.

Jüngere und ältere, bekanntere und etwas unbekanntere Musikerinnen und Musiker verschiedener Stilrichtungen, die teils als Freiberufler, teils im Nebenerwerb in der Szene aktiv sind, kamen zu Wort. Mit dabei waren neben Jürgen Walzer, Markus Pfeffer und Albert Koch auch Sabrina Roth, Fabian Best und Christopher John. Leonhard Stahl, Sandra und Roland Bähr sowie Lisa Mühlberger ergänzten den Treff. „Die Lockdowns“, so die fast einhellige Meinung der Teilnehmenden, hätten viel in ihrem Leben verändert. Während diejenigen mit festem Einkommen die coronabedingte Zwangspause zum Schreiben neuer Songs oder für das Umsetzen schon länger geplanter Projekte nutzen konnten, führten fehlende Auftritte und ausgefallene Konzerte die anderen trotz staatlicher Unterstützung an den Rand des Existenzminimums.

Es könne daher nicht sein, dass Bands und Künstler, die zur Deckung ihrer Lebens- oder Unkosten auf feste Gagen angewiesen sind, bei zahlreichen Locations nach wie vor „nur für den Hut spielen“, das heißt von wohlwollenden Spenden ihres Publikums abhängig sind. Kritisiert wurde, dass der Stadt samt ihren politischen Entscheidungsträgern sowie den hier lebenden Menschen in den wenigsten Fällen bewusst sei, was für ein auch  international erfolgreiches Kleinod sie mit der hiesigen Musikszene besitzen. Leider habe diese kein eigenes Sprachrohr, eine Stimme, die für die Szene spreche, die zudem zuweilen als gespalten wahrgenommen werde. Wünschenswert wäre deshalb ein eigenes Portal, in dem alle Musikerinnen und Musiker in Kaiserslautern, Bands wie Solokünstlerinnen und -künstler, mit ihren jeweiligen Stilrichtungen und Schwerpunkten vertreten sind. Ergänzt werden könnte es um eine „Live-Ecke“, in der ein Song oder eine Band des Monats vorgestellt wird.

Bürgermeisterin Beate Kimmel verwies auf die Internet-Plattform Westpfalz:KREATIV der Zukunftsregion Westpfalz e. V., die hierfür nicht nur ein gutes Beispiel, sondern neben anderen angesprochenen Möglichkeiten vielleicht sogar die Lösung sei. „Dies sollte aus dem Kreis heraus entschieden und forciert werden“, so die Bürgermeisterin, die in dem angesprochenen „Kulturschaufenster“ einen ersten Schritt zu einer besseren Wahrnehmung und Wertschätzung der Branche sieht. Hinsichtlich einer scheinbar fehlenden Veranstaltungsübersicht warb die Kulturdezernentin, den Veranstaltungskalender auf der städtischen Homepage unter www.kaiserslautern.de stärker zu nutzen. Dort lassen sich über eine entsprechende Maske alle Termine und Freizeitangebote eigenhändig eintragen und so gemeinsam auf einem Portal veröffentlichen.

Schon seit Jahren bekannt, waren auch die schlechten Probebedingungen und fehlenden Proberäume wieder ein brennendes Thema. Wie aus der Runde zu hören war, seien letztere in der Coronapandemie teilweise sogar noch weniger geworden. Bürgermeisterin Kimmel versprach, sich für dieses Anliegen zu verwenden. Auf ihr Publikum angesprochen, bedauerten die Anwesenden, dass es trotz Technischer Universität und Hochschule keine sichtbare studentische Szene in Kaiserslautern gäbe. Daraufhin wurden einige Vorschläge diskutiert, wie Jugendliche und junge Erwachsene, aber auch die älteren Generationen für die Lautrer Musikszene begeistert werden könnten.

 



Bürgermeisterin Beate Kimmel und Kammgarn-Chef Richard Müller (rechts) im Gespräch mit Musikerinnen und Musikern. © Stadt Kaiserslautern

Bürgermeisterin Beate Kimmel und Kammgarn-Chef Richard Müller (rechts) im Gespräch mit Musikerinnen und Musikern. © Stadt Kaiserslautern

Autor/in: Sandra Zehnle - Pressestelle

Kaiserslautern, 11.10.2021