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Stadtbildpflege lässt Restabfallbehälter analysieren
Der typische Kaiserslauterer produziert pro Jahr durchschnittlich 175 Kilogramm Restmüll, den er über die gleichnamige Tonne entsorgt. Das ist das Ergebnis einer Restabfallanalyse, die die Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK) Ende April 2021 in Auftrag gegeben hatte, zum nunmehr dritten Mal nach 2012 und 2016. Für die Probenahme wurden unterschiedliche Behältertypen und –größen in verschiedenen Bebauungsstrukturen anonym vor dem eigentlichen Leerungstermin verwogen, deren Füllgrad bestimmt und anschließend geleert. Danach wurde das Material händisch auf dem Betriebshof der Stadtbildpflege nach einem Sortierkatalog sortiert.
Wie die Analyse zeigt, steigen die spezifischen Restabfallmengen mit zunehmender Bebauungsdichte an. Sie liegen in städtischen Strukturen und Hochhausbebauungen bei 206 kg pro Einwohner und Jahr, im Bereich von Ein- und Zwei-Familienhaus-Bebauungen sind es deutlich weniger. In Haushalten, wo auch eine Biotonne genutzt wird, liegen sie bei 122 kg, bei Eigenkompostierern bei 135 kg.
Der mittlere Füllgrad der bereitgestellten Restabfallbehälter liegt zwischen 70 und 84 Gewichtprozent. Dies ist insgesamt als passend anzusehen, denn damit ist ein angemessenes freies Volumen zum Auffangen von Spitzen- oder Mehrmengen oder für feiertagsbedingte Verschiebungen vorhanden. In große Abfallbehälter werden oft großvolumigere Abfälle entsorgt, die wiederum weniger Gewicht haben. In kleinere Behälter werden die Abfälle eher komprimiert eingefüllt. Auffallend ist, dass die Abfälle von Eigenkompostierern bei gleichem Volumen durchschnittlich mehr wiegen als die von Biotonnennutzern. Hier liegt die Vermutung nahe, dass dies durch den höheren Organikanteil zustande kommt, den Eigenkompostierer über ihre Restabfalltonne entsorgen.
Grundsätzlich besteht der Restabfall aus organischen Abfällen, sogenannten trockenen Wertstoffen, der Gruppe der Problemschadstoffe, Mineralstoffe und Elektrogeräte sowie dem eigentlichen Restabfall. Die organischen Abfälle stellen mit rund 44 Gewichtprozent die mengenmäßig größte Gruppe dar. In städtischen Strukturen und Großwohnanlagen werden pro Einwohner etwa 90 kg Organik über den Restabfall entsorgt. Im Bereich von Ein- und Zwei-Familienhaus-Bebauungen werden an Standorten mit Biotonne rund 45 kg sowie an Standorten mit Eigenkompostierung rund 63 kg Organik über die Restmülltonne entsorgt. Ca. 60 Gewichtprozent der organischen Abfälle sind Küchenabfälle und ca. zwölf Prozent Gartenabfälle. Insgesamt wurden 77 Gewichtprozent der organischen Abfälle als verwertbar eingestuft. Sie gehören eigentlich auf den Kompost oder in die Biotonne, worüber sie im Biomassekompetenzzentrum der Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) gelandet wären, wo daraus Strom, Fernwärme und Kompost produziert wird. Stattdessen gelangen sie über die Restabfallentsorgung in ein Müllheizkraftwerk zur thermischen Verwertung.
Die trockenen Wertstoffe mit rund 25 Gewichtprozent unterteilen sich in Papier, Glas, Kunststoffe, Metalle, Verbunde, Textilien und Holz. Davon landen pro Jahr und Einwohner im Durchschnitt 44 kg in der Restmülltonne. Wie es bereits der Name sagt, handelt es hier jedoch um Wertstoffe, die für eine weitere Verwertung geeignet sind. Die SK und die Dualen Systeme (gelber Sack) bieten für alle Fraktionen geeignete Verwertungswege an, sei es über Bring- oder Holsysteme oder über die Wertstoffhöfe. Auch noch so kleine Mengen an Wertstoffen, die bequemerweise schneller über die Restabfalltonne entsorgt sind, sollten im Sinne einer nachhaltigen Wertschöpfung verwertet werden. Das gleiche gilt für die Problem- und Schadstoffe im Restabfall und die Elektroaltgeräte. Auch für diese Fraktionen, die zusammen rund drei Prozent der Abfälle ausmachen, gibt es sichere Verwertungs- und Entsorgungswege über die Wertstoffhöfe und das Umweltmobil. Sie haben nichts in der Restabfalltonne zu suchen. Es verbleiben die eigentlichen Restabfälle und damit die Abfälle, die tatsächlich in den grauen Abfallbehälter gehören. Bei rund 45 kg pro Einwohner und Jahr macht ihr Anteil am Füllgewicht rund 29 Prozent aus.
Im Vergleich mit der bundesweiten Hausmüllanalyse liegt die spezifische Restabfallmenge pro Einwohner und Jahr in der Stadt Kaiserslautern mit 175 kg im bundesweiten Durchschnitt für ähnliche Siedlungsstrukturen (178 kg). Im Vergleich mit den Analysen in der Stadt Kaiserslautern aus 2012 und 2016 zeigen sich keine wesentlichen Veränderungen bei der Gesamtrestabfallmenge. Die größte Veränderung hat bei der Fraktion Papier, Pappe, Kartonage stattgefunden. Hier konnte die Menge im Restabfall deutlich reduziert werden. Auch sind die Einträge an Leichtverpackungen im Restabfall um rund 10 kg pro Einwohner und der Anteil an Glas um rund 4 kg zurückgegangen.
Die Ergebnisse der Analyse bilden nun die Basis für die Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes. Sie sind die Grundlage, um zielorientiert – unter Berücksichtigung der Gebührenstabilität – weitere abfallwirtschaftliche Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, voranzutreiben. Dass entsprechende Kampagnen wie etwa „KLASSE.BIO.MASSE“ (2016) oder „Jeder Schnipsel zählt“ (2018) zur Reduktion der entsprechenden Fraktionen beigetragen haben, davon ist SK-Werkleiterin Andrea Buchloh-Adler überzeugt: „Unser Ziel ist es, mit entsprechenden Maßnahmen das Abfallverhalten der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kaiserslautern in die richtige Richtung zu lenken.“ Derzeit setze man die Nachhaltigkeits-Kampagne „Mehr Kreislauf bitte!“ um. Hier wird der Fokus auf Wiederverwendung und Verwertung gelegt, ganz im Sinne der zirkulären Wertschöpfung. Unter anderem stehen die Wertstoffhöfe im Mittelpunkt, die für den entsprechenden Kreislauf sorgen. „Jede Bürgerin und jeder Bürger kann Teil des Kreislaufs werden, indem Wertstoffe nicht über den Restabfall-Behälter entsorgt, sondern wie Wertstoffe behandelt werden, die immer noch Potenzial für mehr haben und damit Ressourcen schonen“, so Buchloh-Adler.
Autor/in: Petra Adam - Stadtbildpflege - Pressestelle
Kaiserslautern, 30.09.2021