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Pressemitteilung vom 26.03.2013
"NS-Psychiatrie in der Pfalz" eine Wanderausstellung des Pfalzklinikums Klingenmünster
Ab 17. April im Theodor-Zink-Museum | Wadgasserhof
Am Mittwoch, 17. April 2013, wird um 19:00 Uhr die Ausstellung "NS-Psychiatrie in der Pfalz" eine Wanderausstellung des Pfalzklinikums Klingenmünster im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums durch Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt eröffnet. Die Ausstellung wird bis zum 02. Juni 2013 zu sehen sein.
Nationalsozialistische Psychiatrie in der Pfalz, das bedeutet: Zwangssterilisationen von Patientinnen und Patienten psychiatrischer Kliniken und von Bewohnerinnen und Bewohnern pfälzischer Dörfer und Städte ab 1934, staatlich organisierter, heimlich durchgeführter Krankenmord von 1940 bis 1941, Deportation und Ermordung von "unerwünschten" Patientengruppen; Sterben in der Anstalt Klingenmünster aufgrund von bewusster Mangelversorgung in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs.
Die Ausstellung beleuchtet die Vorgänge am Beispiel der pfälzischen Psychiatrie mit dem Schwerpunkt auf der damaligen "Heil- und Pflegeanstalt" Klingenmünster. Texte, historische Dokumente und Bilder erläutern und veranschaulichen die menschenverachtenden Konsequenzen, die die Unterscheidung zwischen vermeintlich "wertvollen" und "minderwertigen" Menschen in der NS-Psychiatrie hatte. Auch der Umgang mit der Vergangenheit nach 1945 ist Thema der Ausstellung.
Die Wanderausstellung "NS-Psychiatrie in der Pfalz" ist eine Einladung an alle Interessierten, sich mit diesem Kapitel der pfälzischen Psychiatriegeschichte auseinanderzusetzen.
Weiterhin zu sehen sind die Werke der Lauterer Künstlerin Marie Herbig, die aus Anlass des Novemberpogroms 1938 ihre Empörung in zwei Briefen an die Reichskulturkammer zum Ausdruck brachte. Ihr Protest und die anschließende Zwangseinweisung und sechswöchige Inhaftierung in der "Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster" unter verschärften Bedingungen jähren sich 2013 zum 75. Mal.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 26.03.2013