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Der Sprung ins kalte Wasser
Ungewöhnliche Saison in den Freibädern zeichnet sich ab
Mit Hochdruck arbeitet die Verwaltung derzeit an der Vorbereitung einer pandemiebedingt ungewöhnlichen Freibadsaison. Direkt mit dem Ratsbeschluss vom 18. Mai begannen die Arbeiten, die sich quer über alle vier Dezernate der Verwaltung verteilen. Während einige entscheidende Fragen noch ungeklärt sind, kann man an anderer Stelle bereits Erfolg vermelden. Fest steht aber: Für den Besucher wird sich in dieser Saison einiges ändern. So wird etwa der Zugang zu den beiden Bädern völlig neu geregelt.
Eine der guten Nachrichten: Die üblichen Renovierungs- und Reinigungsmaßnahmen im Vorfeld der Eröffnung laufen seit letzter Woche. Aktuell zeichnen sich auf dieser Seite keine Verzögerungen ab. Im Freibad Waschmühle laufen Arbeiten an der Wandabdichtung, an den Gehwegplatten sowie kleinere Schlosserarbeiten. Wenn es gut läuft, kann ungefähr ab 17. Juni das Becken befüllt werden. Im Warmfreibad sind ebenfalls Arbeiten an den Gehwegen und der Abdichtung im Gange, darüber hinaus Reparaturarbeiten an den Fliesen. Auch Malerarbeiten wurden schon durchgeführt und werden nächste Woche fortgesetzt.
Viel komplexer gestaltet sich jedoch die Vorbereitung der Bäder hinsichtlich des Infektionsschutzes. Noch nicht festgelegt hat man sich auf eine maximale Anzahl der Personen, die gleichzeitig in ein Bad dürfen. Klar ist jedoch, dass man das Maximum, das die Richtlinien des Landes hier theoretisch vorgeben, nicht ausschöpfen wird. Um möglichst vielen Gästen das Baden zu ermöglichen, sind zwei Badezeiten pro Tag geplant, wonach das Bad jeweils geräumt und desinfiziert wird. Die vom Land geforderten Konzepte zur Wegeführung in und außerhalb des Wassers sowie zur Abtrennung einzelner Bereiche befinden sich derzeit in der Feinabstimmung. Größere und zeitfressende bauliche Maßnahmen sind zur Umsetzung – Stand heute – aber nicht notwendig.
Weit gediehen sind die Vorbereitungen zur Installation eines Buchungs- und Zahlungssystems. Gemeinsam mit der KL.digital GmbH hat man sich bereits auf einen Anbieter einer fertigen Softwarelösung geeinigt. Ausschließlich über dieses Programm werden Badegäste künftig unter Angabe der notwendigen persönlichen Daten ihren Freibadbesuch abwickeln können. Der Zugang erfolgt analog zu Online-Flugtickets entweder per ausgedruckter Eintrittskarte oder per Smartphone. Beides kann vor Ort durch mobile Endgeräte vom Personal am Eingang gescannt werden. Mindestens stichprobenartig wird zusätzlich der Personalausweis kontrolliert werden, so dass alle Gäste angehalten sind, diesen immer mitzubringen. Teil des Programms ist ein Ampelsystem, worüber der Gast jederzeit online (auch auf der städtischen Homepage) einsehen kann, ob es zu seiner gewünschten Badezeit einen freien Platz gibt. Mehrfachbuchungen etwa für Familien sind möglich. In welchem Umfang und zeitlichem Abstand Vorausbuchungen möglich sein werden, ist noch in der Abstimmung. Sollten sich im laufenden Betrieb ungünstige Entwicklungen abzeichnen, könnte man hier aber jederzeit nachsteuern.
Die vielleicht größte Herausforderung wird die Personalakquise. Die Verwaltung kalkuliert für die Umsetzung der Corona-Maßnahmen mit 17 zusätzlichen Sicherheitskräften und vier zusätzlichen Reinigungskräften pro Bad. Was die Sicherheitskräfte anbelangt, wird man auf externe Anbieter zurückgreifen müssen. Die Bäder sollen auch nachts überwacht werden, um die durchaus üblichen nächtlichen Besuche und damit einen weiteren Reinigungs- und Desinfektionszyklus am Morgen zu verhindern. Personal fehlt jedoch auch noch bei der „normalen“ Badeaufsicht. Für beide Bäder zusammen werden hier zwanzig Vollzeitäquivalente benötigt, wovon aktuell 13,5 abgedeckt sind. Die Stellenausschreibungen laufen. Sowohl der Kommunale Vollzugsdienst als auch die Feuerwehr haben bereits signalisiert, dass sie aufgrund der Vielzahl weiterer Aufgaben aktuell nicht zur Verfügung stehen. Der Vollzugsdienst hat aber zugesagt, die Kontrolle der Auflagen in den Gastronomiebetrieben innerhalb der Bäder stichprobenartig zu übernehmen, so dass zumindest dieser Part nicht dem Bäderpersonal obliegen wird.
In der nächsten Woche wird ein Treffen von Vertretern der Verwaltung mit den Sportvereinen und den beiden Fördervereinen stattfinden. Die Eröffnung der Bäder ist aktuell für den Beginn der Sommerferien anvisiert.
Autor/in: Matthias Thomas - Pressestelle
Kaiserslautern, 28.05.2020