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Pressemitteilung vom 25.10.2012
Einweihung der Gedenktafel zu Ehren der Holocaustopfer von Kaiserslautern
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel: "aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte"
In der Synagoge der jüdischen Gemeinde weihten Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und Israel Epstein, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz gestern die Gedenktafel zu Ehren der Holocaustopfer von Kaiserlautern ein. Das Datum für die Einweihung war nicht dem Zufall geschuldet. Fast auf den Tag genau begannen in Kaiserslautern vor 62 Jahren die ersten Deportationen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Der Oberbürgermeister hielt eine bewegende Ansprache an die Gemeindemitglieder: "Die Jahre der nationalistischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 sind das schmerzhafteste und beschämendste Kapitel der deutschen Geschichte und der Deutschen. Unschuldige Menschen wurden gequält und getötet, wurden Opfer unmenschlicher Entscheidungen, die Würde der Menschen wurde mit Füßen getreten. Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Faschismus und Nationalismus ist die lebendige Erinnerung und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte. Es darf nicht sein, dass andere Denkweisen, andere kulturelle Hintergründe oder die Herkunft Menschen in Gefahr bringen. Die Gedenktafel, die wir heute einweihen, mahnt uns, wach zu bleiben".
Der Pädagoge Berhard Gerlach, der zusammen mit Roland Paul, Leiter des Instituts für Pfälzische Geschichte, die Recherchearbeit zu den Holocaustopfern von Kaiserslautern geleistet hatte, erklärte, dass viele Kontakte zu Familien in der ganzen Welt geknüpft werden konnten. Man wollte nie eine reine historische Darstellung von Namen aufarbeiten, sondern die Hintergründe und die Schicksale der Opfer hervorbringen in gemeinsamer Gedenkarbeit mit der jüdischen Gemeinde. Am die 200 Namen mit dem jeweiligen Geburtsdaten enthält die Gedenktafel, die mit Hand beschriftet wurde. Etwa 20 weitere Namen fehlen noch, über deren Schicksale jedoch noch keine Informationen vorliegen.
Der Geschäftsführer Daniel Nemirovski beendete die gut besuchte Veranstaltung mit den Worten: "Heute wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt, um die grauenvolle Zeit niemals zu vergessen. Die Anwesenheit des Oberbürgermeisters Dr. Klaus Weichel zollt von Respekt und beweist die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der jüdischen Gemeinde."
Bild: Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel (links) mit Eugenia Kutscharovsky, die die Gedenktafel handschriftlich mit den Namen der Opfer versehen hat, und Israel Epstein.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 25.10.2012