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Pressemitteilung vom 26.04.2012

Lage und Entwicklungen am regionalen Arbeitsmarkt

Stadt, Landkreis und Agentur für Arbeit im Pressegespräch

In einer gemeinsamen Pressekonferenz informierten heute Hans-Joachim Omlor, Leiter der Agentur für Arbeit Kaiserslautern, Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und Kreisbeigeordneter Gerhard Müller über die Lage und Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt sowie über das Thema Fachkräftemangel und die diesbezüglichen Aktivitäten in der Region. Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel eröffnete die Konferenz und resümierte vorab, "die Entwicklungen bezüglich der neusten Arbeitsmarktzahlen in Stadt und Kreis stellen sich sehr positiv dar."

"Themen des Arbeitsmarktes gehen uns alle an", so Hans-Joachim Omlor, Leiter der Agentur für Arbeit. Sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Kaiserslautern sei, betrachte man den Zeitraum 2007 bis 2011, ein kontinuierlicher Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse zu verzeichnen. Die Wirtschaftskrise 2009 und der damit verbundene Einbruch sei im Raum Kaiserslautern sehr gut aufgefangen worden, in den Folgejahren ein starker Aufbau zu spüren. Dies schrieb Omlor zwei Faktoren zu: zum einen der durch Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und den ehemaligen Landrat Rolf Künne initiierte Bündnis für Arbeit. "Wir haben Netzwerke gebildet und Unternehmen, Partner, Verbände und andere dazu aufgerufen den Menschen durch Kurzarbeit die Arbeitsplätze zu erhalten und gleichzeitig in den Unternehmen selbst das Knowhow nicht zu verlieren, das nun nach der Krise gebraucht wird", erläuterte Dr. Weichel. Der Wert und die Wirkung der Kurzarbeit in Zeiten der Wirtschaftskrise werde immer mehr deutlich, fügte Omlor hinzu. Er erläuterte weiter, dass zum anderen neue Arbeitsfelder geschaffen wurden, neue Branchen mit bemerkenswertem Wachstum. Als die drei Wirtschaftszweige mit deutlicher Steigerung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen zählte er für die Stadt Kaiserslautern die Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, den Sektor Erziehung und Unterricht sowie das Gesundheits- und Sozialwesen auf. Für den Landkreis stelle sich dieses Bild ähnlich dar. "Diese Entwicklungen geben uns Aufgaben auf. Deshalb bilden wir unter anderem starke Netzwerke, um den zukünftigen Bedarf an Arbeitskräften zu sichern", so Omlor. Kreisbeigeordneter Müller unterstrich: "Wir müssen uns als Region betrachten, nicht Zahlen vergleichen, nicht im Wettbewerb stehen." Dies gelte auch für die Arbeitslosenzahlen ergänzte Dr. Weichel und verwies auf die Einpendler von Stadt und Landkreis. "Die Stadt Kaiserslautern stellt zweieinhalb Mal so viele Arbeitsplätze, hat dafür aber auch doppelt so viele Arbeitslose." Eine Tatsache, die durch die Pendlerströme vom Landkreis in die Stadt unterstrichen wird, bestätigte Omlor. Er führte weiter aus, dass die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ihren historischen Tiefststand im November 2011 erreicht hätte. In der Stadt Kaiserslautern setze sich die Zahl der Arbeitslosen folgendermaßen zusammen: 75 Prozent der Menschen werden im Jobcenter betreut, 25 Prozent in der Agentur für Arbeit. Der Anteil der Personen, die direkt wieder in den Arbeitsmarkt vermittelt werden könne, werde somit immer geringer. "Aber auch diejenigen, die im Jobcenter gemeldet sind, haben Chancen und Perspektiven. Es gilt unbedingt alle Potenziale auszuschöpfen", betonte Hans-Joachim Omlor.

Zum Abschluss seiner Ausführungen gab der Agenturchef einen Ausblick. "Wir dürfen nicht stehen bleiben, unser Blick muss immer nach Vorne gerichtet sein." Bevölkerungsrückgang, rückläufige Schulentlassungszahlen, ein steigender Anteil an älteren Beschäftigten all dass seien Faktoren, die es schon heute zu berücksichtigen gäbe. Eine Herausforderung für die gesamte Arbeitsmarktregion sei es den Ersatzbedarf an qualifizierten Erwerbspersonen sicherzustellen und zu decken. Die duale Ausbildung müsse als Kernaufgabe gesichert werden, da hier die Fachkräfteausbildung stattfinde. Die Durchlässigkeit zwischen Arbeit und Studium müsse in beide Richtungen hergestellt sein, Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Hochqualifizierte müssten in der Region gehalten werden. "Eines der obersten Ziele muss es sein, Beschäftigung zu sichern und vorhandene Potentiale zu erschließen. Dazu müssen wir in Stadt und Landkreis Kaiserslautern an den verschiedensten Stellschrauben drehen", schloss Omlor.

Walter Scherer und Dr. Philip Pongratz erläuterten die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt aus Sicht der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Stadt und Landkreis Kaiserslautern (WFK). Ein Thema, das heute, wenn auch nicht flächendeckend doch stark im Vordergrund stehe, sei der Fachkräftemangel. Nahezu alle Branchen im Raum Kaiserslautern klagten darüber. Die IT-Unternehmen, die Hightech-Produktionsunternehmen, die Forschungsinstitute aber auch Handwerk und Gewerbe. Deshalb sei es sinnvoll weiterhin Initiativen zu entwickeln, um hier auf allen Ebenen entgegenzuwirken, so Scherer. Darüber hinaus sei es eine wichtige Aufgabe Unternehmen direkt vor Ort zu betreuen und sich deren Problemen anzunehmen, sagte Dr. Pongratz. Die bestehenden Netzwerke in Stadt und Landkreis Kaiserslautern würden dahingehend sehr gut funktionieren.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 26.04.2012