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Themenabend "Afrika" in der Reihe "Wissen schafft Integration"<br><br>
"Ikiyago" aus Burundi sorgte für Rhythmus
© Stadt Kaiserslautern
Afrikafeeling pur: Nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit einem ganzen Feuerwerk an rhythmischen Trommelschlägen stimmte die Gruppe "Ikiyago" aus Burundi das Publikum in der gut besuchten Fruchthalle auf die Kultur des Kontinents ein. Gemeinsam mit der wirbelnden afrikanischen Tanzgruppe der TU, die später auftrat, präsentierte sich der Pulsschlag Afrikas zur fünften Veranstaltung der Reihe "Wissen schafft Integration" kraftvoll und lebensfroh.
"Kamerun, Ruanda, Eritrea und Tansania – Wege nach Kaiserslautern", so lautete das Motto des Abends. "Ich bin zu Fuß gekommen", erzählt Berhane Fecadu lächelnd von seinem Weg aus Eritrea nach Deutschland im Talk mit Moderatorin Stefanie Tücking. Dahinter steht eine Flucht aus politischen Gründen. Mittlerweile lebt Berhane Fecadu seit 38 Jahren in der Kaiserslautern und arbeitet beim US-Militär. Er sei bestens integriert, mit einer verzweigte Familie und vielen Freunden. Ein Weg unter vielen.
Kizito Ssamula Mukasa kam aus Tansania, um hier eine Ausbildung zu machen. Seit 1994 lebte er nun mit seiner Frau und fünf Kindern in Kaiserslautern, arbeitet als Informatiker in Karlsruhe. "Es ist schon ein Spagat, den man machen muss" beschreibt er die kulturellen Unterschiede zwischen seinem Herkunftsland und den Gepflogenheiten in Deutschland.
Professor Jürgen Nehmer, der den Abend eröffnete, zeigte weitere Wege auf. Der "Kümmerer", der auch für die Gestaltung des Abendprogramms zuständig war, sprach über die Partnerschaft zwischen der TU Kaiserslautern und der Universität in Kigali, der Hauptstadt Ruandas. Diese bestehe seit sieben Jahren. Ruanda sei ein armes Land, das erkannt habe, dass es in Bildung investieren müsse. Nehmer erinnert sich: "Wir konnten uns die 13 besten Studenten aussuchen, um ihnen in Kaiserslautern ein Studium zu ermöglichen." Eine Investition, die sich lohnte. Die Studenten gehörten auch zu den Besten in Kaiserslautern. Das Ganze sei eine "Erfolgsgeschichte ersten Ranges". Heute seien bereits 60 Studierende aus Ruanda an der TU. "Wen wir heute gut betreuen, der ist der Partner in Wirtschaft und Wissenschaft von Morgen", fasste Nehmer zusammen.
Es zeigte sich in den Talkrunden aber auch: Die Rückkehr in die Heimatländer gestaltet sich nicht einfach. Für gut ausgebildete Fachkräfte finden sich oft keine entsprechenden Jobs. Vielfach hat man sich im Gastland gut etabliert, die Kinder sind hier geboren.
Christine Nkulikiyinka, die Botschafterin Ruandas im Interview © Stadt Kaiserslautern
Auf die fast 30jährige Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda ging die Botschafterin des Landes, Christine Nkulikiyinka, ein. Man sei immer noch abhängig trotz vieler Jahre der Unterstützung, beklagte sie, lobte jedoch die Zusammenarbeit mit dem Bundesland als Vorbild: " Wir setzen die Prioritäten und Rheinland-Pfalz geht darauf ein." Richard Auernheimer, Präsident des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/Ruanda, unterstrich die Fortschritte Ruandas und verwies auf den guten Platz im Ranking afrikanischer Länder.
Hilfe zur Selbsthilfe war ein wichtiger Aspekt im Gesprächsbeitrag von Helmut Schmitt und Elfriede Hauß-Delker vom Verein "Krankenhaus Ruanda e.V. – Ruli". Gerade im "mittlere Bereich", im Handwerk gäbe es Chancen, daher bilde man Leute im Land aus. In die gleiche Richtung argumentierte Hans-Jochen Foth, Koordinator des Partnerschaftsprojekts zwischen den Unis in Kaiserslautern und Kigali. Er setzte in einer Gesprächsrunde mit Studierenden aus Eritrea, Ruanda und Kamerun auf rheinland-pfälzische Unternehmensgründungen, die in Ruanda Chancen für rückkehrwillige Studenten bieten könnten. "Ruanda ist ein aufregendes Land, wir brauchen diese Leute", resümierte Botschafterin Christine Nkulikiyinka.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 27.10.2011