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Gemeinsames Projekt mit Lycée Saint-Jean la Croix in der Partnerstadt Saint-Quentin
Anfang vergangener Woche nahmen Schülerinnen und Schüler vom Burggymnasium sowie vom Lycée Saint-Jean la Croix in Saint-Quentin an einem gemeinsamen Workshop in Verdun teil. Das Thema lautete "Präsidentschaftswahlen in Frankreich – Bundestagswahlen in Deutschland: Wahl- und Verwaltungssysteme in Frankreich und Deutschland“. Konzipiert wurde der Workshop von Florence Kernec'h , Lehrerin für Französisch und Sozialkunde am Burggymnasium, zusammen mit ihrer Kollegin Susanne Knauf am Lycée Saint-Jean la Croix. Der folgende Bericht stammt von Felix Schmitt, Schüler der 12. Klasse am Burggymnasium und Teilnehmer am Workshop:
Zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Kaiserslautern und dem französischen Saint-Quentin trafen sich Anfang letzter Woche Schüler aus beiden Städten im geschichtsträchtigen Verdun. Ermöglicht wurde das Treffen durch die Unterstützung der Stadtverwaltung Kaiserslautern sowie des Partnerschaftsvereins „Kaiserslautern International“.
Von Montag den 13. auf Dienstag den 14. März nahmen Schüler im Alter von 16 bis 18 Jahren am Austausch mit verschiedenen Programmpunkten teil. Die Stadt Kaiserslautern wurde durch Schüler der 11. und 12. Klasse des Burggymnasiums vertreten, die aktuell bilingualen, sprich deutsch-französischen, Unterricht im Fach Sozialkunde erhalten. Auch die französischen Vertreter der Première (entspricht der 12. Klasse) des Lycée Saint Jean et la Croix aus Saint-Quentin werden teilweise bilingual unterrichtet. Begleitet wurden die Schülergruppen auf deutscher Seite durch die Lehrkräfte Frau Kernec’h und Frau Schmid, auf französischer Seite durch Frau Knauf und Herr Grandin, den Beigeordneten für internationale Beziehungen der Stadt Saint-Quentin.
Die Unterbringung erfolgte in einer Herberge in einem kleinen Dorf nahe Verdun, in der ausreichend Platz für die anstehenden gemeinsamen Aktivitäten vorhanden war. Nach der Anreise per Bus am Vormittag wurden die beiden Gruppen durch kleine Vorstellungsspiele miteinander bekannt gemacht. Es folgte ein kurzes Picknick im Freien und eine erste Arbeitsphase in Form von vorbereiteten Präsentationen des eigenen politischen Systems in der anderen Landessprache. Im Anschluss diskutierten die Schüler in gemischten Gruppen über politische Entwicklungen in Europa und der Welt. Vor allem die Zunahme des Populismus und die aktuelle Migrationspolitik wurden thematisiert. Nach einem kurzen „Goûter“, einem typisch französischen Imbiss am Nachmittag, kam es dann abschließend zum Erarbeiten von Verbesserungsvorschlägen und Stellungnahmen zur Städtepartnerschaft und der damit verbundenen deutsch-französischen Kooperation. Die Bedeutung der deutsch-französischen Kooperation für die gesamte europäische Union wurde besonders hervorgehoben. Diese muss auch auf kommunaler Ebene, wie durch ein Ausweiten der Städtepartnerschaft, gefördert werden.
Die Ergebnisse werden in den nächsten Tagen nach gegenseitiger Absprache in Form eines Briefs an die Bürgermeister Kaiserslauterns, Saint-Quentins und die möglichen zukünftigen Staatschefs Deutschlands und Frankreichs gesendet.
Am Dienstag folgte dann noch die gemeinsame Besichtigung des Beinhauses von Douaumont, einer nationalen Grabstätte zu Ehren der gefallenen Soldaten der Schlacht um Verdun im 1. Weltkrieg, die etwa 300.000 Tote gefordert hatte. Mit der Besichtigung des „Mémorial de Verdun“, 2016 neu eröffnetes Museum und Gedenkstätte zugleich, endete das zweitägige Programm.
Fast 100 Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs setzt der Austausch ein Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft, an einem Ort, an dem sich einst Franzosen und Deutsche auf grausamste Art und Weise bekämpft hatten. Die Schüler konnten neue Bekanntschaften schließen und aktiv an der zukünftigen Gestaltung der Städtepartnerschaft mitwirken. Es bleibt zu erwarten, wie die Empfänger der Briefe auf die erarbeiteten Vorschläge reagieren werden.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 22.03.2017