Neujahrsempfang des Bundespräsidenten

Lautrer Bürgerin bekam Einladung ins Schloss Bellevue<br>

Sechs Bürgerinnen und Bürger aus Rheinland-Pfalz reisten am 13. Januar zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten nach Berlin. Als Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement hat Bundespräsident Christian Wulff auf Vorschlag von Ministerpräsident Kurt Beck die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ins Schloss Bellevue eingeladen. Alla Butushina aus Kaiserslautern war eine von ihnen, die nach Berlin reisen durfte. "Das war ein ganz besonderes Erlebnis für mich", erklärte sie. "Es ist ein unheimlich gutes Gefühl, dass die Arbeit, die man ehrenamtlich leistet, eine Anerkennung in dieser Dimension erfährt." Die 54-jährige setzt sich in zahlreichen Musik- und Chorprojekten für die Verbesserung der Sprachkompetenz bei Kindern und Frauen ein. "Wir sind sehr stolz darauf, dass Frau Butushina eine Einladung nach Berlin bekommen hat. Sie leistet wirklich Großartiges, das ist ein ganz wichtiger Beitrag für die Integration in Kaiserslautern, gerade auch die Arbeit mit Kindern in diesem Bereich ist von enormer Bedeutung", freute sich Ober-bürgermeister Dr. Klaus Weichel, der sich für Integration stark macht und im Rahmen des städtischen Neujahrsempfangs am 10. Januar das Jahr 2011 als "Jahr der Internationalität" ausgerufen hatte.

Die Einladung nach Berlin und die Rede des Bundespräsidenten Christian Wulff habe sie sehr berührt. "Er hat sich bedankt für unser Engagement und durch seine Worte im Rahmen der Ansprache habe ich mich richtig motiviert gefühlt, dort weiterzumachen, wo ich stehe und meine Arbeit in dieser Weise fortzusetzen", sagte sie. Als sehr angenehm habe sie die Atmosphäre im Schloss Bellevue empfunden, alles sei ganz unkompliziert und locker gewesen, die Menschen seien alle sehr freundlich und offen gewesen. "Besonders spannend war natürlich auch, Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Minis-terpräsidenten der Länder einmal ganz aus der Nähe zu sehen", freute sich Alla Butushina, die 2002 nach Deutschland kam und ursprünglich studierte Lehrerin für Gesang und Musiktheorie sowie Chorleiterin ist. Nach der Einreise konnte sie ihren Beruf jedoch nicht mehr ausüben. "Musik ist mein Medium und meine Leidenschaft. Ich bin froh, meine beruflichen Kompetenzen in meine Ehrenämter einbringen zu können." Sie sei gerne mit Menschen zusammen, um "gemeinsam etwas zu tun". An zahlreichen Orientierungs-, Sprach-, und Integrationskursen nahm sie bereits teil und kaum in Deutschland ange-kommen, begann sie schon bald, sich ehrenamtlich zu engagieren. "Zwei Jahre lang habe ich mich in der musikalischen Früherziehung im Kin-dergarten "Regenbogen" in Kaiserslautern engagiert. Hier habe ich zum ers-ten Mal deutsch gesungen, wagte meine ersten Schritte in die deutsche Musik", informierte sie.

Mittlerweile leitet sie auch den Kinderchor "Regenbogen" unter dem Dach des Caritas-Zentrums Kaiserslautern, zeichnete sich verantwortlich für die Aufführung eines Kindermusicals. Auch den Chor in der Geschwister-Scholl-Schule leitete sie, seit 2004 ist sie Leiterin des Frauenchors "Gute Laune", dem mittlerweile auch drei Männer angehören. Ihr Ziel sei die Verbesserung und der Erwerb von Sprachkompetenz einerseits sowie der Erhalt und die Pflege des musikalischen Schatzes des Herkunftslandes ande-rerseits. In ihren Chören werden sowohl deutsche als auch russische Lieder gesungen. "Wichtig ist mir, Spaß und Freude zu vermitteln, aber auch eine Plattform zu bieten, auf der die beteiligten Erwachsenen und Kinder Leistung zeigen dürften, denn Leistung vermittelt Selbstbewusstsein", erklärt sie.

Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 20.01.2011