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Pressemitteilung vom 17.02.2016

Dionysisches Pathos

Mahlers Erste unter weiblicher Stabführung beim Sinfoniekonzert am Freitag, 04. März 2016, 20:00 Uhr in der Fruchthalle mit der Gastdirigentin Judith Kubitz – Solistin ist die Pianistin Ekaterina Tarnopolsksaja.

1832 komponierte Schubert seine heroisch-romantische Oper „Fierrabras“, die auch zu seinen Lebzeiten nicht aufgeführt wurde. Die Seelenabgründe der unglücklichen Liebe zwischen einem Maurenprinzen und der Tochter Karls des Großen werden in der hochdramatischen Ouvertüre ausgelotet, deren Klangsprache bereits auf den jungen Wagner verweist. Viktor Ullmann gehörte zu den im dritten Reich verfemten Komponisten und wurde 1944 in Auschwitz ermordet. Er war Schüler Schönbergs, später wurde Zemlinsky sein Mentor. Sein Klavierkonzert von 1939 nannte er selbst ein „dionysisches Werk“. Solistin ist die in Kaiserslautern lebende Konzertpianistin Ekaterina Tarnopolsksaja. Sie absolvierte zahlreiche Soloauftritte in Deutschland, Russland, Tschechien und Österreich, u. a. mit der Niederbayerischen Philharmonie, den Jenaer Philharmonikern und den Berliner Symphonikern. Seit 2015 ist sie Studienleiterin am Gärtnerplatztheater in München. Gustav Mahler befand sich in einer intensiven Schaffenszeit, unter anderem mit dem Dirigat aller Musikdramen Wagners außer der Götterdämmerung, als er seine erste, noch sehr klassisch-romantische Sinfonie mit dem später zurückgezogenen Titel „Der Titan“ komponierte. In ihr klingen Motive der zuvor entstanden „Lieder eines fahrenden Gesellen“ an. Karl Krauss berichtete von der Budapester Uraufführung 1889 unter Leitung des Komponisten als von einer „Schlacht“ zwischen Begeisterung und hämischer Ablehnung. Der gefürchtete Kritiker Hanslick schrieb über die Berliner Erstaufführung: “Die neue Symphonie gehört zu jener Gattung Musik, die für mich keine ist." Hanslick konnte aber auch den begeisterten Beifall vieler junger Zuhörer nicht ignorieren. Mit Judith Kubitz steht eine junge, profilierte Gastdirigentin am Pult des Orchesters des Pfalztheaters. Sie ist eine in Bautzen geborene Sorbin, studierte in Weimar, Paris und an der Royal Academy of Music London u. a. bei Sir Colin Davis und Sir Charles Mackarras. Beim Internationalen Dirigierwettbewerb Donatella Flick wurde sie 2002 als Finalistin nominiert. Sie war Stipendiatin der Deutsche Bank Stiftung "Akademie Musiktheater heute" und wurde vom Deutschen Musikrat innerhalb des Programms MAESTROS VON MORGEN gefördert. Seit 2013 ist sie Dirigentin der Philharmonie Baden-Baden. Judith Kubitz gastierte bei zahlreichen Orchestern im In- und Ausland. In jüngster Vergangenheit führten sie Einladungen zur Cellobiennale Amsterdam, zum Staatsorchester Braunschweig, den Bochumer Symphonikern, der Kammerakademie Potsdam und dem Nederlands Philharmonisch Orkest sowie nach Japan und Kolumbien.

Um 19:15 gibt es bereits eine Einführung im Roten Saal mit Tanja Hermann.



Autor/in: Referat Kultur - Pressestelle

Kaiserslautern, 17.02.2016