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Japanische Delegation zu Besuch in Kaiserslautern
Dass Kaiserslautern eine enge Bindung zu Japan hat, ist nichts Neues. Seit bereits 27 Jahren besteht eine offizielle Städtepartnerschaft mit der japanischen Stadt Bunkyo-Ku. Wo Partnerschaften bestehen, da existiert auch ein lebhafter Austausch zwischen den Menschen.
Die Verbundenheit zur japanischen Kultur tritt in unserer Westpfalzmetropole in ganz unterschiedlichen Bereichen zutage. So wird der Japanische Garten als innenstadtnahe Oase der Ruhe von den Bürgern sehr geschätzt und vom Verein in enger Kooperation mit der Stadt sorgfältig gepflegt. Auch der Verein Kaiserslautern International e.V. unterstützt Ideen und Maßnahmen, die das gegenseitige Miteinander zwischen den Partnerstädten fördern und ausbauen. Und zu Zeiten der Globalisierung und Internationalität ist es fast selbstverständlich, dass auch Schulen und Sportvereine sich miteinander austauschen. So gastieren zurzeit vier Schüler aus Japan in Gastfamilien, was auf den regen und langjährigen Austausch mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium zurückzuführen ist. Zeitgleich weilen vom 23. Juli bis 3. August 14 Jugendliche des Judo-Sportvereins in der Partnerstadt Bunkyo-Ku.
Der Besuch einer japanischen Delegation letzte Woche in Kaiserslautern hatte noch mal einen ganz anderen Hintergrund. Takuya Tasso, Gouverneur der Präfektur Iwate im Norden Japans, hatte eigens den Wunsch geäußert, der Stadt Kaiserslautern einen Freundschaftsbesuch abstatten zu dürfen. Es war ihm ein besonders Anliegen, den Kaiserslauterer Bürgerinnen und Bürgern seinen Dank auszusprechen. Im Jahr 2011 hatte Kaiserslautern für die von einer großen Welle von Katastrophen erschütterte Stadt Kamaishi in der Präfektur Iwate-Ken eine Spendensammlung initiiert. Innerhalb kürzester Zeit kam ein fünfstelliger Betrag zustande, der über die Kaiserslauterer Partnerstadt Bunkyo-Ku nach Kamaishi weitergeleitet wurde. Mit den Mitteln konnte der Wiederaufbau der Stadt unterstützt werden. „Trotz der globalen Entfernung verband uns ein tief empfundenes Mitgefühl gegenüber den betroffenen Menschen in Japan. Die Bereitschaft zu helfen war uns eine Herzensangelegenheit“, rekapitulierte Beigeordneter Peter Kiefer die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft der Bürgerschaft gegenüber der Delegation.
Gouverneur Takuya Tasso sprach den Bürgerinnen und Bürgern seinen besonderen Dank aus. Im Nachgang an das Schreckensjahr 2011, in dem seine Präfektur von einem Erdbeben, einem Tsunami und den Reaktorunfällen gleichzeitig heimgesucht wurde, wurde ein Plan über acht Jahre entwickelt, um die Region und insbesondere die betroffene Stadt Kamaishi wiederaufzubauen. Mittlerweile sei bereits die Hälfte der Zeit verstrichen und viel passiert. Dennoch gelte es, noch viele Wiederaufbaumaßnahmen zu leisten. Für weitergehende Unterstützung seien die Menschen in Japan offen und dankbar.
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 27.07.2015