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Pressemitteilung vom 27.04.2009
Offizielle Einweihung des neuen Jüdischen Friedhofs
Beigeordneter Kiefer übergibt neue Fläche an Jüdische Kultusgemeinde
Bild: Rabbiner und Anwesende bei der Zeremonie © view - die agentur
Im Rahmen der offiziellen Übergabe des neuen Jüdischen Friedhofs an die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz durch die Stadt am vergangenen Sonntag auf dem Hauptfriedhof, sprach Beigeordneter Peter Kiefer von einem "Zeichen der Verbundenheit, der Integration und des gewachsenen Vertrauens." Es sei sehr erfreulich, dass diesen Festakt alle gemeinsam - Bürgerinnen und Bürger der Stadt, Mitglieder der jüdischen Kultusgemeinde und der christlichen Kirchen, begingen.
Das Referat Grünflächen hatte in Eigenregie aus dem rund 5.000 Quadratmeter großen Gelände eine Teilfläche von 1.000 Quadratmeter für Bestattungen hergerichtet und einen gärtnerischen Rahmen mit Spieren, Sommerflieder und anderen Sträuchern und Bäumen geschaffen. Auf dieser neu gestalteten Teilfläche können rund 200 Beisetzungen in einem würdigen Rahmen durchgeführt werden. Der alte jüdische Friedhof mit seiner 150-jährigen Tradition erinnere Peter Kiefer zufolge auch an bedeutende jüdische Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden. Ein Stück der eigenen Vergangenheit ließe sich ablesen, auch die grausame Zeit durch die Nazi-Verfolgung und die mühsamen Anfänge nach den millionenfachen Morden und dem schrecklichen Unrecht, das geschehen sei. "Auch dieser neue Friedhof wird irgendwann Geschichten zu erzählen wissen. Es werden aber auch die einer anderen, einer jüngeren Generation sein. Möge dieser Friedhof, den wir heute der Öffentlichkeit übergeben, ein Symbol für eine gute Zukunft sein, in die wir hineingehen", so Kiefer.
Der Rabbiner Tuvia Hod erinnerte an religiöse Riten der Juden wie etwa tägliche Gebete und Segnungen vor den Mahlzeiten sowie an die Schlacht von Beta, bei der es den Juden von den Römern verboten wurde, ihre Toten zu bestatten. "Jeder gläubige Jude, der auch als solcher gelebt hat, möchte auf einem Jüdischen Friedhof beerdigt werden. Wir bedanken uns deshalb über die Unterstützung der Stadt, die wir sehr zu schätzen wissen."
Dekanin Angelika Keller betonte, dass es kulturübergreifend für alle Menschen wichtig sei, einen Platz zur Bestattung ihrer Toten zu haben; einen Platz, an dem man trauern könne. Pfarrer Norbert Kaiser ging auf die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit ein, die sich in zahlreichen Religionen wieder fände. "Haus des Lebens" werde der Friedhof im Hebräischen genannt, erklärte der Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Manfred Erlich.
Rabbiner, Kantor und alle Anwesenden gingen die neue Friedhofsfläche nach einem Zeremoniell sieben Mal gemeinsam ab.
Bild: Rabbiner und Anwesende bei der Zeremonie © view - die agentur
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 27.04.2009