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Pressemitteilung vom 27.01.2009
Nationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Gedenkfeier und Kranzniederlegung durch den Beigeordneten Joachim Färber am Synagogenplatz
Heute Morgen gedachten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Stadt Kaiserslautern und der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz den Opfern des Holocaust. Der Stadtvorstand wurde durch den Beigeordneten Joachim Färber vertreten, der in seiner Ansprache vor allem für eine beständige Auseinandersetzung mit der Thematik plädierte. "Wir müssen Flagge zeigen gegen Rechtsextremismus, Neonazis und Antisemitismus - und dies tun wir auch hier und heute", sagte der Beigeordnete. Seit 1996 erinnert der Nationale Gedenktag am 27. Januar an den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die sowjetischen Truppen im Jahr 1945.
"Der nationalsozialistische Völkermord an sechs Millionen europäischen Juden, an über 500.000 Sinti und Roma, die Ermordung von zehntausenden Behinderten, Homosexuellen und politisch Andersdenkenden ist das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte", so Färber. Er machte in seiner Ansprache deutlich, wie viele verschiedene Völkergruppen unter dem Nationalsozialismus leiden mussten. Selbst wenn diese Zahlen nur "äußere Fakten sind, die Unermesslichkeit menschlichen Leidens kann nicht einfach in ihnen subsumiert werden." Er erwähnte den Widerstand von Gewerkschaftlern, Sozialdemokraten und Kommunisten, die christlichen Kirchen und Einzelpersonen wie beispielsweise Dietrich Bonhoeffer und Oskar Schindler, die sich schon damals gegen das Regime auflehnten und Widerstand signalisierten. Wie eng dieser Abschnitt der deutschen Geschichte mit der Stadt Kaiserslautern verbunden ist, macht die Gedenktafel auf dem Synagogenplatz deutlich, die 196 Namen jüdischer Bürgerinnen und Bürger auflistet, die damals starben. "Hinter jedem Namen steht ein Schicksal", meinte der Beigeordnete.
Einige Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse der Hauptschule Barbarossa hatten sich im Vorfeld der Gedenkfeier nicht nur mit dem Nationalsozialismus beschäftigt, sondern auch eine Insassin des Konzentrationslagers Auschwitz kennen gelernt. Die gebürtige Kaiserslautererin Erna de Vries gewährte der Klasse einen ganz persönlichen Einblick in die damalige Zeit. "Wir dachten, wir wissen alles über den Nationalsozialismus, aber die Begegnung mit einer Überlebenden des KZ übertraf jede Vorstellung", sagte eine Schülerin in dem Beitrag der Gruppe. Zum Gedenken der Opfer trug im Anschluss der Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz, Manfred Erlich, ein Gebet in hebräischer und deutscher Sprache vor. Danach legte er zusammen mit Joachim Färber einen Kranz am Mahnmahl des Synagogenplatzes nieder. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung von der Musikschule Kaiserslautern, vertreten durch Otto Fuchs und Winfried Mattern.
Foto: Gedachten der Opfer des Holocaust mit einem Kranz: Beigeordneter Joachim Färber mit dem ersten Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeine Kaiserslautern, Michael Tsenteris, und Manfred Erlich, Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz (v.l.) © Stadt Kaiserslautern
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 27.01.2009