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"Tor der Stadt" heißt nun Platz von Guimarães
Bild: Ein sichtbar gewordenes Zeichen für die tiefe Freundschaft der Partnerstädte Kaiserslautern und Guimarães. © Stadt Kaiserslautern
Mit Portugal verbindet man gemeinhin die Sonne, das Meer, Olivenhaine und einen strahlend blauen Himmel. Gestrahlt haben bei der feierlichen Einweihung des Bahnhofsplatzes in Kaiserslautern aber nur die zahlreich erschienen Ehrengäste. Bei eisigen Temperaturen half zumindest der Gedanke an wärmere Gefilde. Dass der Platz nun den Namen der Partnerstadt Guimarães trägt, vermittelt ein wenig Fernweh - und ist darüber hinaus, so Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig, eine Verneigung vor der tiefen Freundschaft zur nordportugiesischen Stadt.
Die "Gruppo Folklorico" war fleißig in Bewegung und tanzte sich zu südlichen Klängen die Kälte aus den Gliedern. Die in Kaiserslautern lebenden Portugiesen sind ein sympathisches Beispiel dafür, wie Integration mit Leben erfüllt wird. Dass die Verbindung zu den hier lebenden Portugiesen, teils in dritter Generation, aber auch zur Partnerstadt nach Guimarães etwas Besonderes darstellt, betonte Bernhard J. Deubig bei der Platzeinweihung und der Enthüllung des Straßenschildes: "Uns verbindet eine dicke und feste Freundschaft", so Deubig.
Auch sein Amtskollege aus der Partnerstadt, Antonio Magalhaes, der gemeinsam mit dem Generalkonsul Antonio Maria do Rego Melo e Castro der Feierstunde beiwohnte, nannte die Städtepartnerschaft ein Ergebnis der tiefen Freundschaft. Er lud alle Lauterer ein, seine Stadt zu besuchen und diese als Zuhause schätzen zu lernen. Der Platzname sei eine Ehre für Guimarães, gleichzeitig aber auch ein Symbol für alle Reisenden, die von Kaiserslautern aus reisen oder in die Stadt kommen. Gleichzeitig bedankte sich Magalhaes für die Gastfreundschaft, die Kaiserslautern den hier lebenden Portugiesen entgegen bringt.
In knapp 15-monatiger Bauzeit hat sich der ehemalige Bahnhofsplatz zu einem großzügigen Platz mit modernem Busbahnhof entwickelt. Die Gesamtkosten für die Umgestaltung des Platzes, der einen Omnibusbahnhof mit insgesamt 13 Bushaltestellen sowie eine Brunnenanlage erhalten hat, belaufen sich auf rund 10,7 Millionen Euro. Neun der Haltestellen werden von Bussen der RSW, die übrigen vier Haltestellen von Bussen der TWK genutzt. Außerdem soll bis Ende Mai eine Fahrradabstellanlage mit Überdachung fertig gestellt sein.
Der Bahnhofsbereich gilt als einer der bedeutendsten Verkehrsknoten im Stadtgebiet Kaiserslautern. Allein im Nahverkehr liegt der Lauterer Bahnhof mit über 80.000 Fahrgästen in der Woche an vierter Stelle in Rheinland-Pfalz. Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage ist sich deshalb auch sicher: "Der Hauptbahnhof Kaiserslautern ist jetzt in seiner Funktion als leistungsfähige Verkehrsdrehscheibe gestärkt und zukunftsfest."
Zur Gestaltung des Bahnhofsplatzes und der Neuorganisation der Bushaltestellen wurde 1998 ein städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt, dessen Gewinner, das Büro "Drei Architekten und Partner" aus Stuttgart, auch den Auftrag für die weitere Planung des Bahnhofsplatzes erhielt. Das neue Bild des Bahnhofsplatzes entstand auf einer Gesamtfläche von rund 12.000 Quadratmetern, von denen 4.000 Quadratmeter die Straßen, 6.500 Quadratmeter die Betonflächen und 1.500 Quadratmeter die Natursteinpflaster einnehmen. Auch die 1.800 Quadratmeter umfassende Glasüberdachung des Busbahnhofes, die von einer 420 Tonnen schweren Stahlkonstruktion getragen wird, lässt neben der Bepflanzung mit 41 Bäumen einen eindrucksvollen Empfang für die Besucher der WM-Stadt Kaiserslautern erwarten.
Oberbürgermeister Deubig lobte das "gute Zusammenspiel" zwischen der Stadt und seinen Referaten mit dem Land und der Bahn AG. Auch auf der Südseite des Bahnhofes laufen jetzt die Bagger, ein neuer Zugang und ein neues Parkhaus sollen entstehen. Deubig: "Ich freue mich, dass die Wege zum Betzenberg immer offener werden." Das Planungskonzept beruht auf der Verlagerung des Individualverkehrs und des ruhendes Verkehrs vom Bahnhofsvorplatz auf die Südseite des Hauptbahnhofs. Mit dem neuen Justizzentrum und dem neuen Polizeipräsidium wurde in den vergangenen Jahren die Sanierung des gesamten Bahnhofsviertels angepackt, mit der Modernisierung des Bahnhofsvorplatzes ist sie jetzt erfolgreich abgeschlossen.
Zitiert:
"Die Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2004 haben Guimaraes Fortschritt und Entwicklung gebracht. Die EM war sehr wichtig, weil wir viel lernen konnten. Ich hoffe sehr, dass auch Kaiserslautern dies mit der Weltmeisterschaft in diesem Jahr erleben wird." Antonio Magalhaes, Bürgermeister von Guimarães
"Die Fußball-Weltmeisterschaft hat eine dauerhafte Entwicklung angestoßen - genau das ist es, was die WM für die Westpfalz so einmalig macht. Sowohl die wirtschaftlichen Standortfaktoren, als auch das Image einer ganzen Region werden weiter verbessert. Die Stadt hat mit der WM ein großes Los gezogen. Ich bin mir sicher: Kaiserslautern weiß dies und nutzt diese Chance." Hans-Artur Bauckhage, Wirtschafts- und Verkehrsminister von Rheinland-Pfalz
Bild: Brachte die Sonne auf den Guimarães-Platz - die portugiesische Tanzgruppe "Gruppo Folklorico" aus Kaiserslautern. © Stadt Kaiserslautern
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 03.02.2006