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Pressemitteilung vom 08.11.2005

"Keine Eintagsfliege, sondern rundes Programm"

Stadt und AOK starten neue Inforeihe zur Aktion "Kinder & Gesundheit"

Zu wenig Bewegung, zu viel Fastfood und mehr Süßigkeiten als Obst und Gemüse: Der moderne Lebensstil hat auch das Verhalten von Kindern geändert. Schon in jungen Jahren leiden sie an so genannten Zivilisationskrankheiten, von denen früher nur Erwachsene betroffen waren. Mit einer gemeinsamen Veranstaltungs- und Informationsreihe im Rahmen der Aktion "Kinder und Gesundheit" möchten die Stadt Kaiserslautern und die AOK - Die Gesundheitskasse in Rheinland-Pfalz dieser Entwicklung entgegenwirken. Erzieherinnen und Erzieher bietet sich dabei die Möglichkeit, viel Wissenswertes über das Thema Bewegung und gesunde Ernährung in der Kindertagesstätte zu erfahren.

"Der Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung von Kindern sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und damit auch eine Aufgabe der Stadt", so der Schirmherr und Beigeordnete Günter Remler bei der Auftaktveranstaltung in der Kundenhalle der AOK. Bereits im letzten Jahr hätten das Referat Jugend und die Stabsstelle Gesundheitsberatung/Gesund-heitsförderung der Stadt die Aktion "Kinder& Gesundheit" ins Leben gerufen. Diese stehe im Kontext zum Netzwerk "Gesunde Städte", dem bundesweit neben Kaiserslautern rund 55 Städte angehören. "Mit unserem Beitritt haben wir ein Neun-Punkte-Programm beschlossen, das als besonderes Handlungsfeld die Förderung der Kinder- und Jugendgesundheit vorgibt", erläuterte Remler. Nach den Worten des Beigeordneten leiden viele Kinder durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung an Übergewicht. Die 56 Kindertagesstätten in der Stadt, die derzeit von 3435 Kindern besucht werden, können dabei einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung dieser Zivilisationskrankheit leisten. Remler dankte der AOK für die Bereitschaft, sich an dieser Aktion zu beteiligen und forderte die anwesenden Erzieherinnen und Erzieher auf, gemeinsam mit der Stadt dafür zu sorgen, dass sich Kinder und Jugendliche gut entwickeln können.

Walter Haberer, Bezirksgeschäftsführer der AOK, betonte, dass sich die Kaiserslauterer AOK gerne an dieser Aktion beteiligt: "Kinder sind unsere Zukunft, auch die Zukunft unserer Krankenkasse." Deshalb biete seine Versicherung, bei der allein in der Regionaldirektion Kaiserslautern 3.558 Kinder im Vor- und Grundschulalter versichert sind, für Kinder schon lange Seminare zu Bewegung und Ernährung in ihrem Gesundheitsprogramm an. "Leider ist festzustellen, dass die Zahl der Kinder mit Übergewicht und Adipositas, das heißt starkem Übergewicht und Fettleibigkeit, seit 1980 ständig wächst", erläuterte der Geschäftsführer. Wie eine Datenerhebung bei schulärztlichen Untersuchungen aus dem Jahr 2004 ergab, seien zehn Prozent der Schüler bei ihrer Einschulung übergewichtig, am Ende der Schulzeit läge diese Quote bei 18 Prozent. Bei krankhafter Fettsucht verdoppeln sich sogar die Zahlen: Während von den Erstklässlern vier Prozent an Adipositas leiden, sind einige Jahre später schon acht Prozent der Schulabgänger davon betroffen. Damit sind gesundheitliche Schäden wie Bluthochdruck, Fettleber und Gelenkschäden, aber auch psychische Probleme vorprogrammiert. "Wir als Krankenkasse tragen die Kosten für solche Folgeerscheinungen", so Haberer. Durch die frühzeitige Beschäftigung der Kinder mit den Themen Bewegung und Ernährung werden die Folgeerkrankungen der zukünftigen Beitragszahler reduziert und damit das Gesundheitssystem stabiler.

Staatssekretär Richard Auernheimer vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit begrüßte es, dass die Stadt ein Thema aufgreift, "dass Veränderungen für Kinder und Familien mit sich bringt". "Wir können alltägliches Handeln gemeinsam verändern ", sagte der Staatssekretär. Die von der Stadt ins Leben gerufene Aktion "Kinder und Gesundheit", die sich vorrangig um die Gesundheit der Kinder im Vor- und Grundschulalter kümmert, sei beispielhaft für andere Städte und Landkreise. Leider fehle es nicht am Wissen über die Gesundheitsschäden, sondern oftmals am notwendigen Handeln.

"Wir wollten bewusst keine Eintagsfliege schaffen, sondern ein rundes Programm anbieten", unterstrich der Direktor des Referates Jugend, Reinhold Mannweiler, die Intention der Stadt zu dieser Aktion. Insbesondere in den Kindertagesstätten werde die Grundlage für das zukünftige Verhalten, aber auch für die Ernährung und Bewegung gelegt. Er freue sich, das Thema Gesundheit mit so großen und begeisterten Partnern umsetzen zu können und dankte der AOK und den Kindertagesstätten für ihr großes Engagement.

Abschließend zeigte Anette Haberer, Ernährungsberaterin bei der AOK, zusammen mit zwei Köchen des Dorint-Hotels Menue-Beispiele für eine gesunde und abwechslungsreiche Woche am Mittagstisch der Kindertagesstätten. Bewegungsberaterin Eva Weidner-Kamhawi legte dann in einer Übung mit den Anwesenden noch einige Kilometer Wegstrecke auf imaginären Fahrrädern zurück.

© Stadt Kaiserslautern

Foto (pskl): Gemeinsam für "Kind & Gesundheit" (v.l.): Klaus Müller von der Stabsstelle Gesundheitsberatung, Schirmherr Günter Remler, Staatssekretär Richard Auernheimer, Norbert Braun von der AOK Kaiserslautern und Reinhold Mannweiler, Direktor des Referates Jugend



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 08.11.2005