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Pressemitteilung vom 30.01.2023

Kimmel: „Wir müssen die Erinnerung wachhalten!“

Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Synagogenplatz

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 78 Jahren versammelten sich am Freitagvormittag Bürgerinnen und Bürger zu einer gemeinsamen Gedenkfeier am Kaiserslauterer Synagogenplatz, darunter auch Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums und des Hohenstaufen Gymnasiums. Höhepunkt der Veranstaltung war die gemeinsame Kranzniederlegung von Bürgermeisterin Beate Kimmel und Igor Tabatschnik von der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz.

„Deutschland trägt die uneingeschränkte Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen. Der heutige Gedenktag ist ein Ausdruck dafür, dass wir diese Verantwortung übernommen haben. Er ist dem Gedenken an die Opfer gewidmet, er bekundet Trauer und Leid und will dazu beitragen, den Anfängen neuen Unrechts wehren zu können“, so die Bürgermeisterin. Sie erinnerte daran, dass es eine Daueraufgabe für die Gesellschaft sei, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten, um das Geschehen nicht zu vergessen und nicht wieder vorkommen zu lassen.

„Seit Jahren erleben wir, wie Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland immer stärker werden und – vor wenigen Jahren noch undenkbar – in aktive Gewalt umschlagen“, warnte Kimmel. „Deshalb müssen wir immer wieder die Wahrheit verbreiten. Nur wer weiß, was passiert ist, kann einerseits überzeugend argumentieren sowie andererseits die richtigen Schlüsse ziehen und angemessene Entscheidungen treffen. Denn das Gedenken hält nicht nur die Vergangenheit wach, es lehrt uns auch sehr wichtige Lektionen für die Gegenwart.“

Mit Sorge ging Kimmel ebenso auf die Vorkommnisse der Gegenwart ein: „Wir erleben in diesen Tagen mit der Invasion Russlands in der Ukraine ein erschreckendes Déjà-Vu. Mitten in Europa überfällt ein verbrecherisches Regime seinen Nachbarn, mit dem Ziel, die Identität eines souveränen Staates vollständig auszulöschen. Blanker Imperialismus, verschwurbelt begründet mit Lügen und schlichtweg falschen historischen Argumenten und befeuert von einer staatlichen Propaganda, mit der die eigene Bevölkerung immer weiter fanatisiert wird“, vergleicht die Bürgermeisterin und bekräftigt abschließend den notwendigen Zusammenhalt: „Lassen Sie uns deshalb gemeinsam für ein baldiges Ende dieses Krieges, aber auch der anderen kriegerischen Auseinandersetzungen in unserer Welt eintreten. Hierfür darf uns kein Weg zu steinig, keine Anstrengung zu viel und keine Herausforderung zu groß sein. Deshalb rufe ich Sie am heutigen Tag auch dazu auf, nicht nur starke Zeichen gegen Antisemitismus und Ausgrenzung zu setzen, sondern sich hier und überall stets für den Frieden und ein gutes Miteinander von uns Menschen stark zu machen.“

Neben Kimmel sprachen auch Dekan Richard Hackländer vom Protestantischen Kirchenbezirk Kaiserslautern, Eva Lahl-Giesser von der jüdischen Gemeinde Kaiserslautern sowie Mikhail Kats von der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz Grußworte beziehungswiese Gebete. Darüber hinaus gab es Beiträge von den Schülerinnen und Schülern der beiden Gymnasien. Musikalisch begleitet wurde die Gedenkfeier vom Saxophonduett der Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie Kaiserslautern.

Seit dem Jahr 1996 wird in ganz Deutschland am 27. Januar jedes Jahres den Opfern des Holocausts gedacht. Eingeführt wurde der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Gemäß einer UN-Resolution aus dem Jahr 2005 ist der 27. Januar seit 2006 ein weltweiter Gedenktag.



Auf dem Bild ist Bürgermeisterin Beate Kimmel gemeinsam mit Igor Tabatschnik von der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz zu sehen. © Stadt Kaiserslautern

Bürgermeisterin Beate Kimmel mit Igor Tabatschnik von der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz beten gemeinsam vor der Kranzniederlegung. © Stadt Kaiserslautern

Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 30.01.2023